Sportdirektor Peter Schöttel
GEPA/Daniel Schoenherr
ÖFB

Schöttel empfiehlt Verbleib von Foda

Sportdirektor Peter Schöttel geht trotz der jüngsten Ergebnisse und der am Sonntag anstehenden Neuwahl des ÖFB-Präsidiums davon aus, dass das A-Team mit Teamchef Franco Foda in die nächsten beiden Länderspiele im November gehen wird. „Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, jetzt einen Schnellschuss zu machen“, sagte Schöttel am Mittwoch nach dem 0:1 in der WM-Qualifikation in Dänemark der APA.

Die Entscheidung über den Teamchef treffe das Präsidium um den designierten ÖFB-Chef Gerhard Milletich. Drei Wochen nach dessen Wahl trifft das Team wieder zusammen, um die WM-Quali in Klagenfurt gegen Israel und Moldawien zum Abschluss zu bringen.

„Das Präsidium wird von mir hören, dass meine Empfehlung auf jeden Fall ist, mit Franco Foda in den November-Lehrgang zu gehen“, betonte Schöttel nach der Niederlage in Kopenhagen. „Ich denke, dass er alles tut, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Diesen Eindruck habe ich – und ich bin wirklich sehr nahe bei der Mannschaft.“

Frust beim ÖFB-Team nach Niederlage

Nach der Niederlage am Dienstag gegen Dänemark hat Österreichs Nationalelf keine Chance mehr auf Platz zwei in der WM-Qualifikationsgruppe. Das Team kann sich nur noch über das Play-off im März qualifizieren.

Die Qualifikation sei zwar „definitiv enttäuschend“ verlaufen, so Schöttel. „Wir haben aber mittendrin eine Europameisterschaft gehabt, wo wir die Leute begeistert haben.“ Auch davor habe der Teamchef mit der EM-Teilnahme und dem Aufstieg in die Nations League A alle Ziele erreicht, die ihm der Verband gesteckt hätte. „Ich sehe, dass das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer absolut in Ordnung ist, dass alle gemeinsam aus dieser Situation herauskommen wollen.“

Schöttel bleibt für WM zuversichtlich

Die Chance dazu gibt es im November, für den Schöttel wie Foda auf eine bessere Personalsituation mit weniger Ausfällen hofft. „Ich bin guter Dinge, dass das gut funktioniert. Wir haben zwei Heimspiele, wo wir das ein bisschen hinter uns lassen müssen, was passiert ist“, so der Sportdirektor. Die Quali habe man nicht in Dänemark („Sie sind in einer Topverfassung wie kaum ein Team in Europa im Moment“) verspielt, sondern in Israel (2:5) und gegen Schottland (2:2, 0:1).

Schöttel ist dennoch zuversichtlich, über das WM-Play-off im März noch den Sprung zur Endrunde nach Katar zu schaffen. Auch vor der EM habe man nach dem 0:4 im März daheim gegen Dänemark Probleme gehabt. Das Ergebnis sei „ein Schock“ gewesen, habe die Gruppe in der Aufarbeitung aber näher zusammengeführt. Schöttel: „Wir waren dann bei der EM auf dem Punkt X voll da. Dass uns das wieder gelingt, davon gehe ich aus, weil es auch in der Mannschaft der ganz große Wunsch ist, bei der WM dabei zu sein.“

„Intensive Gespräche“

Viel wird von – im Idealfall zwei – Play-off-Spielen im März abhängen. Das Halbfinale des Miniturniers müssen die Österreicher wegen des verpassten zweiten Platzes in der Quali auswärts bestreiten. Fodas Vertrag würde bis dahin laufen. Ob der Deutsche dann noch Teamchef ist, werden aber Milletich und Co. zu entscheiden haben.

„Es warten wichtige Tage und Wochen auf uns, wo wir schon auch die Weichen für die nächste Zeit stellen werden“, sagte Schöttel. Der 54-jährige Wiener erwartet zeitnah nach dem Wechsel an der Verbandsspitze „intensive Gespräche“. Die von Milletich verlangte Analyse der Teamchefsituation sei für ihn nichts Neues. Diese würde er permanent durchführen, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. „Es könnte ja auch umgekehrt einmal ein Angebot kommen.“

Mit der Hauptversammlung am Sonntag beginnt laut Schöttel „eine neue Zeit“ im Verband – jene nach Leo Windtner, der diesen seit 2009 geführt hat. „Es wird sicher spannend sein, ob und in welcher Form sich etwas ändert. Das sind in der Richtung schon spannende und entscheidende Wochen.“ Der Sportdirektor verfügt beim ÖFB, dem er seit 2017 angehört, wie der Großteil der Angestellten mit Ausnahme des Herren-Teamchefs über einen unbefristeten Vertrag.