Skifahrer Vincent Kriechmayr in Sölden
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Ski alpin

Kriechmayr steckt sich neue Ziele

Bei der Krönung nach ihrem herausragenden Jahr durften Anna Kiesenhofer und Vincent Kriechmayr als Sportler des Jahres in einen heuer wieder prall gefüllten Festsaal im Wiener Konzerthaus blicken. Groß gefeiert wurde danach nicht. Um dem nahenden Skiwinter Gehorsam zu leisten, reiste Kriechmayr schon am Freitag wieder nach Sölden, wo am nächsten Wochenende traditionell der alpine Weltcup-Auftakt erfolgt.

„Wir werden die Zeit schon mal finden, wo ich das nachfeiern kann“, sagte der 30-jährige Oberösterreicher als frischgebackener Sportler des Jahres. Auf einen Start beim Riesentorlauf in Sölden am Sonntag (10.00 bzw. 13.30 Uhr, live in ORF1) wird er allerdings verzichten. Das teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) Samstagmittag in einer Presseaussendung mit.

Kriechmayr stand zwar im zehnköpfigen ÖSV-Aufgebot. Er entschied nach einem Training am Rennhang aber, dass er beim Weltcup-Opening nicht an den Start gehen wird. Für den Oberösterreicher rückt nun Lukas Feurstein in das ÖSV-Aufgebot nach.

Sölden bereit für Weltcup-Auftakt

Am 23. Oktober startet in Sölden die neue Weltcup-Saison. Die Bedingungen für die ersten Rennen sind optimal.

Der Speed-Doppelweltmeister von Cortina d’Ampezzo blickt aber sowieso schon über den Teich, wo in Lake Louise (26. bis 28. November) dann seine „ersten richtigen Rennen“ des Jahres anstünden. „Es ist eine Olympiasaison, es gibt viele Dinge, die man erreichen will. Aber die Konkurrenz ist stark und wird es mir nicht einfach machen“, sagte Kriechmayr, der sich bezüglich seiner Saisonziele bedeckt hielt.

„Hoffe, dass noch mehr kommt“

In die prominente Riege um die früheren Sportler des Jahres wie Franz Klammer, Hermann Maier und Marcel Hirscher aufgenommen zu werden sei eine „Riesenehre“, sagte Kriechmayr angesichts des „schönen Moments“ im Wiener Konzerthaus.

„Ich trage die Trophäe in der Hand, aber es gehören wesentlich mehr Leute dazu, die das möglich gemacht haben.“ Die Frage, ob das sein Karrierehöhepunkt sei, ließ ihn schmunzeln. „Ich hoffe nicht. Ich hoffe schon, dass noch mehr kommt. Natürlich ist das aber unglaublich, was ich erreichen durfte. Für mich ist das nicht selbstverständlich.“

Sportlerehrung als Auftrag

Kriechmayr sah die Ehrung bei der 25. Lotterien Sporthilfe-Gala – Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf) und Jakob Schubert (Klettern) schafften es zudem in die Top Drei – auch als Auftrag, weiter hart an sich zu arbeiten.

Sportler des Jahres ausgezeichnet

Anna Kiesenhofer und Vincent Kriechmayr sind Österreichs Sportlerin und Sportler des Jahres 2021.

„Man strebt immer nach mehr, das ist die Natur des Spitzensportlers. Wenn ich den Ehrgeiz nicht hätte, wäre ich fehl am Platz. Es warten noch viele Aufgaben, und es gibt noch viele Dinge, die ich gewinnen kann – wenn ich gesund bleibe und die Konkurrenz mich lässt.“

Die Niki-Trophäe wird Kriechmayr übrigens seiner Mutter überlassen. „Es ist eine schöne Trophäe, aber Pokale und Medaillen haben für mich nicht so eine Wertigkeit, für mich geht es viel mehr um das Gefühl. Meine Mutter hat eine irrsinnige Freude mit diesen Sachen, und sie findet immer wunderschöne Plätze“, sagte er.