Sturm Spieler
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm sucht gegen Ried die richtige Spur

Für den SK Puntigamer Sturm Graz ist die Länderspielpause zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Denn sowohl in der Europa League gegen PSV Eindhoven als auch in der Admiral Bundesliga im Steirer-Derby gegen Hartberg war nichts zu holen gewesen. Am Sonntag (17.00 Uhr) wollen die Grazer gegen die SV Guntamatic Ried in die Erfolgsspur zurückkehren. Die Gäste aus Oberösterreich setzen ebenfalls auf Angriff als beste Verteidigung.

Der Abschluss der Hinrunde des Grunddurchgangs ist auch die Generalprobe für den Uniqa ÖFB Cup, denn dort gibt es Ende des Monats, genauer am 27. Oktober, abermals an der Mur ein Wiedersehen. Dazwischen stehen für den Tabellenzweiten Sturm die Highlight-Spiele in der Europa League gegen Real Sociedad und das Ligagastspiel bei Red Bull Salzburg auf dem Programm.

Der „klassische Selbstfaller“ in Form eines 2:3 im steirischen Gipfeltreffen in Hartberg in der zehnten Runde sei abgeschüttelt, man habe die Dinge „kerzengerade angesprochen“, erklärte Trainer Christian Ilzer vor dem Duell mit dem überraschenden Tabellenvierten aus dem Innviertel. „An dem Tag war es absolut angebracht, der Mannschaft in den Hintern zu treten. Wenn es auch viel mehr Tage bisher gab, wo ich ihnen auf die Schulter geklopft habe.“

Admiral Bundesliga, elfte Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Sturm – Ried

Merkur Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Sarkaria – Yeboah, Jantscher

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Lackner, Plavotic, F. Seiwald – Stosic, Nutz, Ziegl – Chabbi, Bajic

Der Punkteverlust hatte sich für den Trainer im Rückblick angedeutet. „Wir hatten bereits vorher Phasen in manchen Spielen, wo wir in unserer Konzentration nicht so scharf waren, der Gegner zu Chancen gekommen ist.“ Niederlagen wie jene gegen Hartberg würden aber wertvolle Informationen über den Zustand der Gruppe und einen selbst preisgeben. Sein Befund: Die Reflexionsfähigkeit innerhalb der Truppe sei eine gute.

Kiteishvili geht Sturm ab

Ilzer warnte daher nach erfolgreicher Aufarbeitung der jüngsten Niederlagen auch vor den gefährlichen „Wikingern“ aus Ried. „Sie haben sich den Tabellenplatz mit ihren Tugenden erspielt.“ Er nannte Kompaktheit, Körpergröße, gute Freistoßschützen und die Geschwindigkeit ausgehend vom wieder fitten Ante Bajic und von Seifedin Chabbi. Ried sei schwer ausrechenbar – auch angesichts des Heraf-Ersatzmanns Christian Heinle an der Seitenlinie. Ilzer: „Obwohl man gefühlt hat, dass ein sehr enges taktisches Konstrukt um diese Mannschaft geschnürt ist, konnten sie zeit- und ergebnisabhängig auch komplett was anderes spielen.“

Die Grazer Teamspieler kehrten jedenfalls gesund aus der Länderspielpause zurück. Jusuf Gazibegovic hat allerdings eine Odyssee auf der Anreise zum bosnischen Team hinter sich. Jakob Jantscher ließ Teile des Trainings aus, meldete sich aber fit: „Nach intensiven Wochen und vor intensiven Wochen war es gut, etwas runterzukommen.“ Anderson Niangbo nähert sich nach Anlaufschwierigkeiten der ersten Elf an. Vermisst wird der verletzte Otar Kiteishvili. Wie wichtig der Georgier für Sturm ist, zeigt ein Blick auf die Spielberichtsbögen: Bei den jüngsten drei Punkteverlusten in der Liga stand Kiteishvili jeweils anfangs nicht in der Startelf.

Rieder setzen auf Offensive

Bei den Riedern wird Heinle zum zweiten Mal anstelle des an Stimmbandproblemen laborierenden Andreas Heraf auf der Trainerbank sitzen. Der Stellvertreter erwartet sich in der Merkur Arena jedenfalls einen heißen Tanz. „Sturm Graz ist eine Topmannschaft, die extrem aggressiv gegen den Ball spielt. Sie haben Mechanismen, die sie seit eineinhalb Jahren ständig verbessern. Nicht zu Unrecht ist Sturm in Österreich hinter Salzburg ganz klar die Nummer zwei.“

Die Taktik der Rieder wird aber nicht auf einem streng defensiven Konzept aufgebaut sein, so Heinle, denn sich gegen Sturm einzuigeln erachtet der Rieder Coach als unzureichend. „Wir werden in Graz nicht nur verteidigen, da wir das Spiel dann mit großer Wahrscheinlichkeit verlieren werden. Es wird auch Phasen geben, in denen wir unser Heil in der Offensive suchen werden.“ Sturm verteidigt gegen die Oberösterreicher übrigens eine sehenswerte Bilanz. In Graz wurden von insgesamt 41 Ligaspielen gegen Ried nur drei verloren. Den letzten Sieg feierten die Innviertler am 16. Oktober 2010.