RedBull Salzburg Spieler Andreas Ulmer.
GEPA/Wolfgang Jannach
Bundesliga

Salzburg und Austria sind auf Premieren aus

Salzburgs Erfolgslauf in der Admiral Bundesliga steht am Samstag (17.00 Uhr) auswärts gegen den SCR Altach auf dem Prüfstand. Die ersten zehn Runden hat der Meister allesamt gewonnen, eine Fortsetzung dieser Serie wäre aus „Bullen“-Sicht wünschenswert, um einen neuen Startrekord aufzustellen und Selbstvertrauen für die Champions League zu tanken. Die Wiener Austria will gegen die Admira ihren ersten Saisonheimsieg erzielen.

Im Hinblick auf die CL-Partie am Mittwoch gegen den deutschen Club VfL Wolfsburg wird Salzburg-Trainer Matthias Jaissle wohl den einen oder anderen Stammakteur schonen. Sieben Spieler – darunter der spät vom US-Nationalteam zurückgekehrte Brenden Aaronson – werden die Reise nach Vorarlberg nicht antreten. Dennoch sei die Qualität im Kader hoch genug, um drei Punkte zu holen, so Jaissle.

„Wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir wieder sehr gute Chancen, als Sieger vom Platz zu gehen. Aber auch nur dann. Wir haben trotz unserer tollen Bilanz gesehen, dass es in dieser Liga keine Selbstläufer gibt und wir für jeden Erfolg hart arbeiten müssen.“

Noch nie elf Siege nach Saisonbeginn

Bei einem Sieg im „Ländle“ stünden die Salzburger nach den ersten elf Meisterschaftspartien dieser Spielzeit ohne Punkteverlust da, was bisher noch keinem Team in der Geschichte gelungen ist. Außerdem würde der Titelverteidiger in diesem Fall bei saisonübergreifend 15 vollen Bundesliga-Erfolgen in Folge halten – damit wäre man alleiniger Inhaber des Rekords, den man sich derzeit noch mit Rapid teilt. Die Hütteldorfer hatten 1987 ebenfalls 14-mal in Folge gewonnen.

Admiral Bundesliga, elfte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Altach – Salzburg

Cashpoint-Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Zwischenbrugger, Dabanli, Ndiaye – Mischitz, Strauss, Haudum, Thurnwald, Edokpolor – Bischof, Nuhiu

Salzburg: Köhn – Kristensen, Wöber, Onguene, Ulmer – Sucic, Diambou, Camara, Capaldo – Sesko, Adeyemi

Derartige Statistiken spielen für Trainer Jaissle eine untergeordnete Rolle. „Die Jungs wissen, dass sie als erste Mannschaft überhaupt die ersten elf Ligaspiele in Folge gewinnen können. Und natürlich ist es unser Ziel, die drei Punkte zu holen. Aber ich habe ja schon ein paarmal gesagt: Es geht nicht darum, zu Saisonbeginn Rekorde zu brechen – sondern darum, am Ende ganz oben zu stehen“, sagte der 33-jährige Deutsche.

Canadi berichtet von „Unruhe“ in Altach

Für Altach-Coach Damir Canadi ist die Rollenverteilung klar. „Salzburg ist zurzeit das überragende Team. Sollten wir ein positives Ergebnis erzielen, wäre es eine große Sensation“, meinte der Wiener. Sein Team ist seit sechs Matches ohne Sieg und liegt einen Punkt vor Schlusslicht WSG Tirol an vorletzter Stelle. „Wir sind noch in der Entwicklung. Die Zufriedenheit ist noch nicht vollständig gegeben. Doch wir glauben an unsere jungen Spieler, und so wird es in der Zukunft auch ein besseres Bild von unserer Mannschaft geben“, sagte Canadi.

Der Trend zeige in die richtige Richtung. „Grundsätzlich haben wir mittlerweile mehr Ballbesitz, spielen uns mehr Torchancen heraus. Wenn wir effektiver vor dem Tor sind, kommen auch die Ergebnisse.“ Allerdings berichtete Canadi auch von „Unruhe in unserem Umfeld“, die „schädlich“ sei. "Doch wir wissen, wie wir damit umzugehen haben. "Der Trainer deutete an, dass es demnächst Neuzugänge geben werde. „Wir brauchen noch ein, zwei Transferperioden, damit wir den gewünschten Kader vorfinden. Bis dahin werden unsere jungen Spieler Einsatzminuten sammeln und sich weiterentwickeln.“

Austria hofft auf ersten Heimsieg

Die Wiener Austria wartet weiter auf das erste Erfolgserlebnis in dieser Saison vor heimischer Kulisse. Die Violetten sind in der Bundesliga zu Hause noch ungeschlagen, haben bei vier Remis in vier Auftritten in der Generali Arena aber auch noch nicht voll angeschrieben. Die nächste Chance ergibt sich für die Wiener, wenn zum Abschluss der Hinrunde des Grunddurchgangs die Admira zu Gast ist.

Admiral Bundesliga, elfte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Austria – Admira

Generali Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Ivkic, Handl, Mühl, Suttner – Braunöder, Martel, Jukic, Fischer – Huskovic, Djuricin

Admira: Leitner – Zwierschitz, Datkovic, Brugger, Lukacevic – Ebner, Malicsek – Ganda, Kerschbaum, Starkl – Mustapha

Die Südstädter liegen vor dem Duell als Sechster drei Ränge vor der Austria, jedoch trennt die Kontrahenten nur ein Zähler. Andreas Herzog sprach von einem „richtungsweisenden Spiel“ für beide Teams. Seine Elf wolle die drei Zähler mitnehmen, so der Admira-Coach.

Jugend darf weiter forschen

Sein Gegenüber Manfred Schmid will naturgemäß einen Heimsieg bejubeln. Mit der bisherigen Punkteausbeute – elf sind es nach zehn Runden – ist man bei der Austria nicht zufrieden. Schmids Resümee der bisherigen Auftritte fiel zwar einigermaßen positiv aus, der Blick auf zwölf erzielte Treffer ist für den Chefcoach aber kein schöner. „Es hat kaum Spiele gegeben, in denen wir keine Torchancen hatten. Dass wir da nicht mehr herausgeholt haben, ist, was ich bekritteln muss. Es wäre mehr möglich gewesen, besonders in Heimspielen“, so Schmid.

Einer, der Tore schießen soll, ist Muharem Huskovic. Der 18-jährige Nachwuchsteamspieler wusste in den vergangenen Spielen zu gefallen. „Er hat körperlich einen Riesenschritt gemacht, ist charakterlich in Ordnung. Er ist ein Riesentalent“, meinte der Trainer. Huskovic kommt zugute, dass die Austria aufgrund ihrer finanziellen Probleme derzeit auf die eigene Jugend setzt. In der Länderspielpause baute Schmid wieder fünf junge Spieler ins Training ein. In erster Linie soll bei den Youngsters ein gewisser Lerneffekt eintreten, so der 50-Jährige.

Schmid warnte davor, der Admira ins offene Messer zu laufen. „Es wird auf Kleinigkeiten ankommen, an unserer Effizienz im letzten Drittel. An der haben wir gearbeitet“, meinte er. Für die Austria ist es das erste Spiel, in dem die in Wien gültige „2-G“-Regelung (nur geimpfte und genesene Zuschauer) zur Anwendung kommt. Die organisierte Fanszene hat wegen der Restriktionen einen Stimmungsboykott angekündigt.

Admira blickt auf Sieglosserie gegen Austria

Die Admira wartet bereits elf Ligaspiele auf ein Erfolgserlebnis gegen den Nachbarn. Sechs dieser Partien gewann die Austria. Herzog sah nun eine offene Ausgangslage: „Die Austria hat in den letzten Wochen sehr gut gespielt – so wie wir. Sie haben ein junges, talentierte Team, das aber auch Schwächen hat. Diese wollen wir ausnützen.“