Vladimir Darida (Hertha)
picturedesk.com/dpa/Arne Dedert
Fußball

Hertha holt Frankfurt auf den Boden zurück

Das kurze Hoch bei Oliver Glasner und Eintracht Frankfurt nach dem Sieg gegen Bayern München vor der Länderspielpause ist am Samstag wieder Ernüchterung gewichen. Hertha BSC holte die Frankfurter in der achten Runde der deutschen Bundesliga mit einem 2:1-Sieg wieder auf den Boden der Realität zurück. Apropos zurück: Bei Borussia Dortmund gelang Erling Haaland beim 3:1 über Mainz mit einem Doppelpack ein gelungenes Comeback.

Haaland, der zuletzt drei Spiele aufgrund einer Oberschenkelblessur verpasst hatte, verwertete beim sicheren Erfolg über Mainz nach der Pause einen Elfmeter und sorgte in der Nachspielzeit auch für den Endstand. Marco Reus hatte bereits in der dritten Minute für die frühe Führung gegen Mainz, wo Karim Onisiwo durchspielte, gesorgt.

Am Samstag blieb aber auch der SC Freiburg mit einem 1:1 gegen RB Leipzig in seinem ersten Heimspiel im neuen Europa-Park Stadion an der Spitze dran. Einen Rückschlag gab es hingegen für den VfL Wolfsburg mit einer 0:2-Niederlage bei Union Berlin. Der VfL Bochum setzte sich im Nachzüglerduell bei Greuther Fürth knapp mit 1:0 durch. Bereits am Freitag hatte Hoffenheim mit einem 5:0-Schützenfest über den 1. FC Köln, bei dem sich auch die ÖFB-Teamspieler Christoph Baumgartner und Stefan Posch als Torschützen eintrugen, die achte Runde eröffnet.

Erling Haaland (BVB)
AP/Martin Meissner
Haaland (l.) meldete sich mit zwei Treffern bei den Dortmund-Fans zurück

Frankfurt wacht zu spät auf

Im Gegensatz zum letzten Meisterschaftsspiel vor der Länderspielpause machte die Eintracht Trainer Glasner diesmal wenig Freude. Just die Berliner Hertha beendete auswärts gegen die schwachen Gastgeber um Martin Hinteregger und Ersatzmann Stefan Ilsanker ihre Krise. Marco Richter (7.) und Jurgen Ekkelenkamp (62.) erzielten die Gästetreffer. In der Tabelle zog Hertha mit neun Punkten an der insgesamt schwachen Eintracht vorbei. Frankfurt halfen auch eine kleine Leistungssteigerung nach Seitenwechsel und ein Foulelfmeter von „Joker“ Goncalo Paciencia (78.) nichts.

„Wir sind alle schuld an dieser Niederlage, ich will das in keinster Weise auf die Spieler abwälzen. Es war zu wenig, von mir auch. Ich hätte ein Stück weit früher ins Spiel eingreifen können“, sagte Glasner und nahm die schwache Vorstellung vor allem in der ersten Hälfte mit auf seine Kappe. Als Problem machte der Trainer aus, dass sich die Mannschaft zu wenig Chancen erspiele. „Wir haben es nicht auf den Platz bekommen“, räumte Glasner, der auch das Ende einer stolzen Serie erlebte, ein. Für Frankfurt war die Pleite die erste Bundesliga-Heimniederlage seit Juni 2020.

Wolfsburg verpatzt CL-Generalprobe

Auch für Wolfsburg, kommender Gegner des FC Salzburg in der Champions League, setzte es bei Union Berlin eine bittere Niederlage. Ohne den langzeitverletzten Xaver Schlager waren die Wolfsberger in Berlin lange die bessere Mannschaft, die Tore schossen aber die Gastgeber, bei denen Christopher Trimmel auf der Bank saß. Taiwo Awoniyi brachte Union in Führung (49.), Sheraldo Becker erhöhte (83.). Die Berliner verdrängten damit Wolfsburg, das bereits seit sechs Pflichtspielen ohne Sieg ist, von Platz fünf.

Freiburg läutete die Ära im neuen 35.000er-Stadion dank des Ausgleichstreffers von Jeong Woo Yeong (64.) mit einem 1:1 gegen Leipzig ein und verpasste dem Vizemeister den nächsten kleinen Dämpfer. Dabei war die Truppe von Ex-Salzburg Trainer Jesse Marsch, der Konrad Laimer auf der Bank sitzen ließ, durch einen Elfer von Emil Forsberg (32.) nicht unverdient in Führung gegangen. Das dafür entscheidende Foul an Christopher Nkunku verursachte Philipp Lienhart, die etwas harte Entscheidung hinterließ einen tobenden Freiburg-Trainer Christian Streich. Während sein Team aber weiter überrascht und als einziges ohne Niederlage ist, hinkt RB seinen Ansprüchen hinterher und bleibt fünf Punkte hinter Freiburg.

Stuttgart punktet in Gladbach

Im Abendspiel erkämpfte sich der VfB Stuttgart trotz großer Personalsorgen einen wichtigen Punkt. Die Truppe, die wegen einiger Coronavirus-Fälle und Verletzungen zehn Spieler – u. a. Sasa Kaljdzic – ersetzen musste, kam bei Borussia Mönchengladbach von Trainer Adi Hütter zu einem 1:1 (1:1). Damit hält der VfB weiterhin den Abstand zur Abstiegszone. Die Gladbacher hingegen verpassten ohne den rekonvaleszenten Stefan Lainer bzw. mit Hannes Wolf auf der Bank den dritten Sieg in Serie und den Sprung auf einen internationalen Startplatz. Jonas Hofmann gelang der Ausgleichstreffer (42.), nachdem Konstantionos Mavropanos die Gäste in Führung gebracht hatte (15.).

Deutsche Bundesliga, achte Runde

Sonntag:

Leverkusen – Bayern 1:5 (0:5)

Tore: Schick (55.) bzw. Lewandowski (4., 30.), Müller (34.), Gnabry (35., 37.)

Bayern: Sabitzer ab der 46. Minute

Augsburg – Bielefeld 17.30 Uhr

Samstag:

Dortmund – Mainz 3:1 (1:0)

Tore: Reus (3.), Haaland (54./Elfmeter, 90.+4) bzw. Burkardt (87.)

Mainz: Onisiwo spielte durch, Stöger und Nemeth auf der Bank

Frankfurt – Hertha 1:2 (0:1)

Tore: Paciencia (78./Elfmeter) bzw. Richter (7.), Ekkelenkamp (63.)

Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Ilsanker auf der Bank

Union Berlin – Wolfsburg 2:0 (0:0)

Tore: Awoniyi (49.), Becker (83.)

Union: Trimmel auf der Bank
Wolfsburg: Pervan auf der Bank

Freiburg – Leipzig 1:1 (0:1)

Tore: Jeong (64.) bzw. Forsberg (32./Elfmeter)

Freiburg: Lienhart spielte durch
Leipzig: Laimer auf der Bank

Fürth – Bochum 0:1 (0:0)

Tor: Losilla (80.)

Mönchengladbach – Stuttgart 1:1 (1:1)

Tore: Hofmann (42.) bzw. Mavropanos (15.)

Mönchengladbach: Wolf auf der Bank

Freitag:

Hoffenheim – Köln 5:0 (1:0)

Tore: Bebou (31., 49.), Baumgartner (51.), Geiger (74.), Posch (87.)

Hoffenheim: Grillitsch und Posch spielten durch, Baumgartner bis zu 73. Minute
Köln: Kainz bis zur 56. Minute, Schaub ab 56.

Tabelle: