Vor 30.000 Zuschauern in der BayArena von Leverkusen bogen die Gäste aus München bereits früh auf die Siegerstraße ein. Robert Lewandowski schoss bereits in der vierten Minute das 1:0 für den Rekordmeister. Der Pole legte in der 30. Minute auch das 2:0 nach und läutete damit das Bayer-Debakel ein. Thomas Müller fälschte einen Schuss von Niklas Süle unhaltbar ab (34.), fast unmittelbar danach sorgte Serge Gnabry mit einem Doppelpack (35., 37.) endgültig für lange Gesichter bei Leverkusen. Patrik Schick gelang in der zweiten Hälfte nur noch der Ehrentreffer (55.).
„Wir hatten noch die Chance auf das sechste, siebte oder achte Tor in der ersten Halbzeit“, freute sich Bayern-Coach Julian Nagelsmann über die Vorstellung seiner Truppe. Joshua Kimmich sprach von einer „gigantischen“ ersten Hälfte. Bei Leverkusen saß der Schock tief, obwohl die junge Mannschaft nach der Abfuhr von den Fans mit aufmunterndem Applaus bedacht worden war. „Wir müssen uns fragen, ob jeder alles gegeben hat“, sagte Torhüter Lukas Hradecky, „die Stimmung im Stadion haben wir heute nicht verdient.“
Die Münchner rehabilitierten sich mit dem Schützenfest auch eindrucksvoll für die erste Saisonniederlage vor zwei Wochen. Vor der Länderspielpause hatte Eintracht Frankfurt bei Bayern 2:1 gewonnen. Mit ihrem sechsten Saisonsieg verdrängten die Bayern, bei denen Marcel Sabitzer zur Pause eingewechselt wurde, Borussia Dortmund wieder von der Tabellenspitze und liegen nun einen Punkt voran. Leverkusen ist mit zwei Zählern Rückstand dank der besseren Tordifferenz vor dem punktegleichen SC Freiburg Dritter.
Überlegene Bayern von Beginn an
Für die Bayern war der Triumph in Leverkusen das 16. Ligaspiel ohne Niederlage, in dem der Erste gegen den Zweiten spielte. Die Münchner halten in dieser Konstellation bei zwölf Siegen und vier Remis. Beide Teams gingen mit 16 Punkten auf Augenhöhe in den achten Spieltag, ein Klassenunterschied offenbarte sich auf dem Feld. Die Bayern pressten bereits am Leverkusener Strafraum, die Bayer-Kicker hatten kaum Luft zum Atmen.
Lewandowski sorgte nach Freistoß von Joshua Kimmich und Direktablage des ehemaligen Salzburgers Dayot Upamecano für die Führung und erhöhte später trocken nach einem Solo im Strafraum von Alphonso Davies auf 2:0. Die Demütigung nahm dann erst richtig ihren Lauf. Müller fälschte einen Schuss von Niklas Süle nach Ecke zum 3:0 ab, Gnabry nach Müller-Vorlage und nach Doppelpass mit Leon Goretzka vollendete die Demütigung für Leverkusen.
Deutsche Bundesliga, achte Runde
Sonntag:
Leverkusen – Bayern 1:5 (0:5)
Tore: Schick (55.) bzw. Lewandowski (4., 30.), Müller (34.), Gnabry (35., 37.)
Bayern: Sabitzer ab der 46. Minute
Augsburg – Bielefeld 1:1 (1:0)
Tore: Oxford (19.) bzw. Laursen (77.)
Augsburg: Gregoritsch auf der Bank
Bielefeld: Prietl spielte durch, Wimmer bis 46. Minute, Schöpf ab 46. Minute
Samstag:
Dortmund – Mainz 3:1 (1:0)
Tore: Reus (3.), Haaland (54./Elfmeter, 90.+4) bzw. Burkardt (87.)
Mainz: Onisiwo spielte durch, Stöger und Nemeth auf der Bank
Frankfurt – Hertha 1:2 (0:1)
Tore: Paciencia (78./Elfmeter) bzw. Richter (7.), Ekkelenkamp (63.)
Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Ilsanker auf der Bank
Union Berlin – Wolfsburg 2:0 (0:0)
Tore: Awoniyi (49.), Becker (83.)
Union: Trimmel auf der Bank
Wolfsburg: Pervan auf der Bank
Freiburg – Leipzig 1:1 (0:1)
Tore: Jeong (64.) bzw. Forsberg (32./Elfmeter)
Freiburg: Lienhart spielte durch
Leipzig: Laimer auf der Bank
Fürth – Bochum 0:1 (0:0)
Tor: Losilla (80.)
Mönchengladbach – Stuttgart 1:1 (1:1)
Tore: Hofmann (42.) bzw. Mavropanos (15.)
Mönchengladbach: Wolf auf der Bank
Freitag:
Hoffenheim – Köln 5:0 (1:0)
Tore: Bebou (31., 49.), Baumgartner (51.), Geiger (74.), Posch (87.)
Hoffenheim: Grillitsch und Posch spielten durch, Baumgartner bis zu 73. Minute
Köln: Kainz bis zur 56. Minute, Schaub ab 56.