Arizona feierte in Cleveland einen ungefährdeten 37:14-Erfolg und damit den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Zuletzt waren die Cardinals 1974 ähnlich gut in eine Saison gestartet. Damals gewann der zu dieser Zeit noch in St. Louis beheimatete Club sogar die ersten sieben Spiele. Vater des Erfolges war einmal mehr Quarterback Kyler Murray, der gleich vier Touchdownpässe – zwei davon auf DeAndre Hopkins – warf. Arizona bleibt damit das einzige ungeschlagene Team der Liga.
Sein Gegenüber Baker Mayfield konnte mit zwei Touchdowns und einer Interception hingegen nicht mithalten. Mit einem 57-Yard-Pass in die Endzone auf Donovan Peoples-Jones in der Schlusssekunde der ersten Hälfte sorgte der Browns-Spielmacher aber immerhin für das Highlight der Partie. Trotzdem kassierten die Browns ihre dritte Niederlage im sechsten Spiel.

Drei Verlängerungen
Einen harten Kampf mit Überstunden sahen hingegen die Zuschauer in New England, North Carolina und Pittsburgh. Im Gilette-Stadium in Foxborough setzten sich die Dallas Cowboys in einem spannenden Schlagabtausch gegen die New England Patriots mit 35:29 in der Verlängerung durch. CeeDee Lamb fing dabei in der Overtime den entscheidenden Touchdownpass von Dak Prescott, der mit insgesamt 445 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns bei einer Interception dem Spiel den Stempel aufdrückte. Dallas baute mit dem fünften Sieg in Serie seine Führung in der Eastern Division der National Football Conference (NFC) weiter aus.
Nichts für schwache Nerven war auch das Duell zwischen den Carolina Panthers und Minnesota Vikings in Charlotte. Vikings-Quarterback Kirk Cousins brach den Panthers-Fans in der Verlängerung mit dem entscheidenden Pass auf K. J. Osborn zum 34:28-Erfolg das Herz, nachdem kurz vor Schluss Minnesotas Kicker Greg Joseph die Entscheidung per Fieldgoal noch verpasst hatte. Carolina wurde damit auch für ein furioses Comeback in den letzten zwei Minuten nicht belohnt. Quarterback Sam Darnold hatte nach einer 92-Yard-Angriffsserie mit einem erfolgreichen Touchdownpass auf Robbie Anderson und geglückter Two-Point-Conversion im letzten Abdruck noch den Ausgleich zu 28:28 geschafft.
Eine Verlängerung erlebten auch die Fans in Pittsburgh beim Duell der Steelers gegen die Seattle Seahawks. Im Heinz Field wurde Steelers-Kicker Chris Boswell mit einem 36-Yard-Fieldgoal in der Overtime zum Matchwinner und bescherte den Gastgebern mit einem 23:20 den dritten Saisonsieg. Der Erfolg über die Seahawks, bei denen Quarterback Russell Wilson nach seiner Fingerverletzung erstmals seit seinem NFL-Debüt 2011 nicht in der Startformation stand, gehörte aber zur Hälfte T. J. Watt: Der Verteidiger hatte Wilsons Ersatzmann Geno Smith den Ball aus der Hand geschlagen und somit Boswells entscheidenden Fieldgoal-Versuch ermöglicht.
Packers und Ravens verlängern Serien
Nicht nur die Arizona Cardinals und Dallas Cowboys, auch die Green Bay Packers und Baltimore Ravens setzten ihre Siegesserien am sechsten Spieltag fort. Die Packers feierten mit einem 24:14-Erfolg beim Erzrivalen Chicago Bears ihren fünften Sieg in Serie. Packers-Quarterback Aaron Rodgers war dabei mit zwei Pässen in die Endzone und einem erlaufenen Touchdown einmal mehr der Sargnagel für die Bears und stellte sein Gegenüber Justin Fields klar in den Schatten. Der NFL-Neuling warf zwar ebenfalls einen Touchdownpass, leistete sich aber auch eine kostbare Interception.
Der fünfte Sieg in Folge gelang auch Baltimore mit einem überzeugenden 34:6-Triumph über die Los Angeles Chargers. Im Duell der Jungstars Lamar Jackson und Justin Herbert auf der Quarterback-Position drückten aber die Ravens-Runningbacks dem Spiel ihren Stempel auf. Devonta Freeman, Latavius Murray und Le’Veon Bell steuerten je einen Touchdown zum klaren Erfolg bei. Im Schatten des Laufspiels konnte sich Baltimores Superstar Jackson bei einem Touchdownpass sogar zwei Interceptions leisten. Chargers-Spielmacher Herbert – vergangene Saison noch Rookie des Jahres – konnte mit einem Touchdown und einer Interception ebenfalls nicht an seine bisherigen Vorstellungen anknüpfen.
Erster Sieg für Jacksonville
Die Jacksonville Jaguars durften sich derweil nicht nur über ihren ersten Saisonsieg, sondern auch über das Ende ihrer saisonübergreifenden Pleitenserie freuen. Die Jaguars setzten sich beim Überseegastspiel im Tottenham Stadium von London gegen die Miami Dolphins knapp mit 23:20 durch und feierten damit den ersten Sieg nach 20 Niederlagen en suite. Kicker Matthew Wright wurde mit einem erfolgreichen Fieldgoal aus 53 Yards in der Schlusssekunde zum Matchwinner im Florida-Derby, nachdem er davor bereits aus 54 und 40 Yards erfolgreich getroffen hatte.
Quarterback Trevor Lawrence, der heuer als Nummer eins im Draft gezogen worden war, steuerte 329 Yards Raumgewinn und einen Touchdownpass auf Marvin Jones Jr. zu seinem ersten NFL-Erfolg bei. Für Miami waren 329 Yards Raumgewinn und zwei Touchdownpässe von Spielmacher Tua Tagovailoa bei seinem Comeback nach einer Verletzungspause zu wenig. Der 23-Jährige leistete sich allerdings mit einer Interception – so wie sein Gegenüber Lawrence – einen Ballverlust.