Sascha Horvath (LASK) mit Ball
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

Gemischte Gefühle vor Europacup-Woche

Die Generalproben vor den kommenden Auftritten im Europacup haben beim österreichischen Quartett gemischte Gefühle hinterlassen. Nachdem Red Bull Salzburg am Samstag in der Admiral Bundesliga erstmals Punkte abgab, kam auch Rapid bei Austria Klagenfurt trotz numerischer Überlegenheit nicht über ein Remis hinaus. Am Sonntag gelang nur Puntigamer Sturm Graz eine gelungene Probe, während der LASK diese komplett verpatzte. Entsprechend drängt die Zeit, um Mängel zu beheben.

Sturm war auch der große Sieger der elften Runde. Während die Salzburger mit einem 1:1 in Altach erstmals in dieser Saison nicht als Sieger vom Platz gingen, gelang den Steirern dank eines Treffers von Jakob Jantscher mit einem 1:0-Erfolg über die SV Guntamatic Ried ein gelungener Härtetest vor dem dritten Spieltag in der UEFA Europa League. Am Donnerstag (21.00 Uhr) gastiert der spanische Traditionsclub und aktuelle Tabellenführer der Liga Real Sociedad in Graz. Im dritten Spiel der Gruppe B sollen trotzdem die ersten Punkte für Sturm her.

Der Erfolg gegen Ried kam daher gerade recht. „Es war ein sehr, sehr wichtiger, souveräner und hochverdienter Sieg. Der soll unser Selbstverständnis stärken“, sagte Trainer Christian Ilzer. Das sei im Hinblick auf den kommenden Gegner auch notwendig: „Auf uns wartet der spanische Tabellenführer. Das zeigt, mit wem wir es zu tun bekommen, es wartet ein richtiges Kaliber, ein Riesengegner“, ist sich Ilzer bewusst. Man werde aber – auch wenn angeschlagene Spieler wie Stefan Hierländer ausfallen sollten – nicht in Ehrfurcht erstarren. „Wir müssen uns alles zutrauen, und wenn sie uns eine kleine Chance geben, dann müssen wir die nützen.“

Trainer Christian Ilzer (Sturm Graz)
APA/Erwin Scheriau
Sturm-Trainer Ilzer blickt wieder zuversichtlicher auf das Duell mit Sociedad

Sociedad feierte am Samstag mit einem 1:0 gegen Mallorca im neunten Ligaspiel den sechsten Sieg, und das trotz einer Gelb-Roten Karte für Aihen Munoz kurz vor der Pause Auch Sturm feierte einen vom Ergebnis her Minimalsieg, war dabei allerdings klar spielbestimmend und hatte auch ein deutliches Chancenplus. „Chancen für ein höheres Ergebnis waren da, aber ich bin insgesamt mit dem Auftritt sehr zufrieden. Wir haben eine gute Balance gehabt“, resümierte der 43-jährige Steirer. Sein Team hat weiter in bisher jedem Ligaspiel getroffen, 27 Treffer nach elf Meisterschaftsunden sind eine neue Clubbestmarke.

Sturm verkürzt Rückstand auf Salzburg

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat am Sonntag zum Abschluss der elften Runde den ersten Punkteverlust von Red Bull Salzburg am Tag zuvor ideal ausgenutzt. Die Steirer setzten sich gegen die SV Guntamatic Ried daheim knapp mit 1:0 (1:0) durch und verkürzten damit den Rückstand auf den Tabellenführer auf acht Punkte. Jakob Jantscher wurde vor der Pause zum Matchwinner für Sturm.

Rapid fehlt die Gier

So schlecht wie noch nie nach elf Runden steht hingegen Rapid in der Tabelle da. Das 1:1 am Samstag bei Austria Klagenfurt brachte den Hütteldorfern erst den zwölften Punkt der laufenden Meisterschaft. Keine guten Vorzeichen für das kommende Heimspiel in Gruppe H der Europa League am Donnerstag gegen den kroatischer Rekordmeister Dinamo Zagreb (18.45 Uhr, live in ORF1). Auch Rapid steht nach zwei Spieltagen in der Europa League noch ohne Punkt da.

In Klagenfurt konnten die Wiener weder ihre 1:0-Führung ins Trockene bringen noch den Sack mit weiteren Toren zumachen – und das trotz 70-minütiger Überlegenheit. „Es zieht sich leider durch Wochen. Wir haben’s im Griff, starten gut rein, dann ist die Rote Karte und wir sind ein Mann mehr, gehen dann auch in Führung, viel besser geht’s nicht. Dann sind wir so verblödet, so dumm, dass wir es schaffen, dass wir die Punkte herschenken“, schimpfte daher auch Verteidiger Maximilian Hofmann wie ein Rohrspatz.

Rapid kommt nicht in Schwung

In der Bundesliga bleibt Rapid weiterhin unter den Erwartungen. Am Wochenende kamen die Hütteldorfer in Überzahl nicht über ein Remis bei Austria Klagenfurt hinaus.

Gegen Zagreb kommen auch personelle Probleme hinzu. Denn Dejan Petrovic wird gegen die Kroaten nicht mit von der Partie sein können. Der Slowene erlitt beim Rot-Foul von Thorsten Mahrer in der 21. Minute laut Trainer Dietmar Kühbauer einen Bänderriss im Knöchel. Aber nicht nur Petrovics Verletzung erzürnte den Burgenländer. „Uns fehlt einfach die Gier, dass wir so ein Match entscheiden“, stellte Kühbauer fest. Für Verteidiger Hofmann ist es allerdings höchste Zeit, dass man bei Rapid gierig wird: „Jetzt müssen wir wirklich in die Gänge kommen, sonst wird es eng.“

Tor bleibt für LASK vernagelt

Beim LASK gilt es vor dem Gastspiel in der UEFA Europa Conference League beim armenischen Vertreter Alaschkert am Donnerstag (18.45 Uhr), die eklatante Abschlussschwäche abzulegen. Am Sonntag konnten die Linzer gegen den RZ Pellets WAC vor allem in der ersten Hälfte zahlreiche Chancen nicht nutzen und gingen nach einem erfolgreichen Wolfsberger Konter letztlich als 0:1-Verlierer vom Platz. „Ein absolut enttäuschendes Spiel“, sagte Trainer Andreas Wieland, „wenn man kein Tor schießt, dann wird es schwierig.“

Wolfsberg gewinnt bei LASK

Der RZ Pellets WAC schob sich am Sonntag in der elften Runde mit einem 1:0-Sieg in Pasching beim LASK an Austria Klagenfurt vorbei auf Platz drei

Wieland machte angesichts der Dauerflaute – in elf Spielen gelangen dem LASK nur zehn Tore – auch die Psyche verantwortlich. „Mir hat die letzte Überzeugung gefehlt, dieses Tor zu erzielen“, meinte der Erbe von Dominik Thalhammer, der nach fünf Pflichtspielen ohne Niederlage (drei Siege) nun zweimal hintereinander als Verlierer dastand. Anmut und Grazie seien im Abschluss einfach nicht gefragt: „Wir müssen nicht das Tor des Jahres schießen, sondern das Runde muss über die Linie.“ Der Niederösterreicher betonte, dass die momentane Situation den Ansprüchen des Clubs nicht genüge. „Man muss realistisch sein, es wird ein schweres Jahr.“