Drei Demonstranten protestierten gegen die Vergabe der Winterspiele an China, sie prangerten die Menschenrechtslage in Tibet und Hongkong an. Sie trugen ein Transparent mit dem Spruch „Keine Völkermord-Spiele“ („no genocide games“) und versuchten, den Zaun rund um die antike Stätte zu überspringen.
Die Polizei habe sie festgenommen, berichtete das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Vier weitere Aktivisten sollen schon vor der Zeremonie festgehalten worden sein. Das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindende Zeremoniell wurde durch die Protestaktion nicht unterbrochen. Die Flamme sollte am Montag nach Athen auf die Akropolis getragen werden.
Olympisches Feuer für Peking entfacht
Am Montag wurde im antiken Olympia in Griechenland die Flamme für die Olympischen Winterspiele in Peking entfacht. Die Zeremonie wurde allerdings von Protesten gegen China und Festnahmen einiger Demonstranten begleitet.
Am Dienstag soll sie dann den Organisatoren übergeben werden. Dieses Zeremoniell wird im alten Panathinaikon-Stadion von Athen stattfinden, dem Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahr 1896. Auch dabei werden Protestaktionen erwartet.

IOC-Präsident sieht olympische „Brücke“
Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sagte in einer kurzen Rede, dass die Olympischen Spiele eine „Brücke zwischen den Menschen bauen“, egal welche politischen oder kulturellen Unterschiede es gebe. Die Spiele finden von 4. bis 20. Februar 2022 statt. Peking ist der erste Gastgeberort, wo nach Sommerspielen (2008) auch Winterspiele stattfinden.
Dem autoritär regierten China werden Menschenrechtsverletzungen vor allem gegen Minderheiten wie die muslimischen Uiguren vorgeworfen. Menschenrechtsgruppen nennen als Beispiele für chinesische Repressalien immer wieder die autonome Region Xinjiang, dazu das ehemals selbstständige Tibet und die frühere britische Kronkolonie Hongkong.