Djokovic ist von einer Coronavirus-Infektion genesen, ob er auch gegen das Virus geimpft ist, ließ er in einem am Montagabend veröffentlichten Gespräch der serbischen Zeitung „Blic“ offen. „Das ist eine Privatsache“, sagte der Serbe, der die Frage nach dem Impfstatus als unangemessen betrachtete.
Der Gewinner von 20 Grand-Slam-Turnieren hat neunmal in Melbourne triumphiert, ein weiterer Erfolg in gut drei Monaten würde ihn bei den vier wichtigsten Turnieren zum alleinigen Rekordhalter vor dem Schweizer Roger Federer und dem Spanier Rafael Nadal machen. „Natürlich möchte ich gern hin“, unterstrich Djokovic.

Keine Ausnahme für Topspieler
Bei Andrews, dem Regierungschef des Bundesstaates, dessen Hauptstadt Melbourne ist, braucht der Weltranglistenerste nicht auf eine Ausnahme zu hoffen, sollte er nicht geimpft sein. „Dem Virus ist es egal, was ihr Tennisranking ist oder wie viele Grand Slams sie gewonnen haben. Sie müssen geimpft sein, um sich selbst und andere zu schützen“, sagte Victorias Regierungschef und schaute gleich auf andere Sportarten. Er glaube auch nicht, dass andere Sportler wie Golfer und Formel-1-Fahrer in Zukunft ohne Impfung ins Land dürften.

Hoffnung auf Besserung
Das Formel-1-Rennen in Melbourne war sowohl im vorigen Jahr als auch in dieser Saison ausgefallen, im kommenden Jahr ist es für den 10. April angesetzt.
Eigentlich ist der Grand Prix in Australien traditionell der Auftakt der Formel-1-Saison, 2022 ist er aber erst das dritte Rennen – auch wegen der Hoffnung auf eine Besserung der Coronavirus-Lage, die schon in diesem Jahr zu strengen Quarantäneregelungen geführt hatte. Die Golfer sollen ihre Australian Open statt im Jänner erst am Jahresende 2022 austragen.
Strenge Quarantäneregeln
Djokovic verwies darauf, dass sich zahlreiche Spieler in diesem Jänner in eine zweiwöchige Hotelquarantäne hatten begeben müssen, auch wenn sie nur als Kontaktpersonen eingestuft worden seien. Danach sieht es nun wieder aus.
Im Sommer letzten Jahres hatte der Belgrader harte Kritik wegen der von ihm organisierten Adria-Tour einstecken müssen. Dort hatte es Bilder von feiernden Spielern und Coronavirus-Infektionen gegeben – letztlich war auch Djokovic selbst betroffen.
In der vergangenen Woche riet bereits Victorias Sportminister Martin Pakula den Tennisstars dringend zur Impfung. Die Behörden und die Turnierorganisatoren wollen in den nächsten Tagen beraten, Ende kommender Woche soll es Ergebnisse geben. Sein Agent habe ihm berichtet, der australische Tennisverband bemühe sich, die Situation für die Spieler zu verbessern, sagte Djokovic.
Pause seit US-Open-Finale
Topspieler wie ÖTV-Star Dominic Thiem und der griechische French-Open-Finalist Stefanos Tsitsipas haben angekündigt, sich impfen zu lassen. Was mit Djokovic wird, ist offen. Er pausiert seit dem verlorenen US-Open-Finale. Er erklärte nun, er habe nach dem Endspiel in New York viel Zeit mit seiner Familie verbracht und nicht trainiert.
Djokovic hatte es durch die Niederlage verpasst, als erster Profi bei den Herren seit 52 Jahren alle vier wichtigen Turniere in einem Kalenderjahr zu gewinnen. Er will im November beim Masters-Turnier in Paris zurückkehren und danach bei den ATP Finals in Turin sowie der Davis-Cup-Endrunde antreten.