WM Trophäe
GEPA/Fotoarena/Marcelo Machado de Melo
Fußball

FIFA treibt umstrittene WM-Pläne voran

Das Council des Fußballweltverbands (FIFA) wird bei seiner Sitzung am Mittwoch (15.00 Uhr) die umstrittenen Pläne für eine WM alle zwei Jahre besprechen. Dabei soll das Gremium die nächsten Schritte auf dem Weg zur Reform für den internationalen Spielkalender der Männer ab 2024 bestimmen. Das Thema steht auf der Agenda für das Treffen, wie die FIFA am Dienstag mitteilte. Mehr als ein Dutzend Verbände aus Europa erwägt offenbar bereits, aus Protest als letzte Option aus der FIFA auszutreten.

Der Weltverband und dessen Präsident Gianni Infantino hatten erklärt, bis zum Jahresende Klarheit haben zu wollen. Dazu könnte es eine Versammlung der FIFA-Mitgliedsverbände geben. Eine mögliche Weltmeisterschaft im Zweijahresrhythmus wird derzeit kontrovers diskutiert, der Europäische Fußballverband (UEFA) und der südamerikanische Kontinentalverband (CONMEBOL) lehnen das kategorisch ab. Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die Pläne zuletzt kritisiert und „Sorgen“ geäußert.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin drohte bereits mit Boykott aus Europa. Zuletzt hatten die nordeuropäischen Verbände von Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Island und den Färöern in einem gemeinsamen Statement ihre Position gegen eine WM alle zwei Jahre verdeutlicht. „Im schlimmsten Fall und als letzte Option“ könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Verbände aus Protest aus der FIFA austreten, hieß es in einer Mitteilung des dänischen Verbands.

Möglicher Austritt erst 2022 möglich

Ein möglicher Austritt von Mitgliedsverbänden ist in Artikel 18 der FIFA-Statuten geregelt. Demnach kann ein Austritt zum Ende eines Kalenderjahres erfolgen, eine entsprechende Erklärung muss spätestens sechs Monate vor Jahresende abgegeben werden. Das könnte also nicht mehr 2021 erfolgen. Teams aus den jeweiligen Ländern könnten danach nicht mehr an FIFA-Wettbewerben teilnehmen, als UEFA-Mitglied jedoch weiterhin noch an Wettbewerben des europäischen Kontinentalverbands.

Aktuelles Format für Wenger „veraltet“

Arsene Wenger, FIFA-Chef für globale Fußballentwicklung, warb am Dienstag noch einmal für die von ihm vorgeschlagenen Reformen. „Das aktuelle Format funktioniert nicht mehr und ist veraltet“, sagte der Franzose. „Eine WM oder ein Kontinentalturnier alle zwei Jahre könnten am Ende jeder Saison organisiert werden, ohne weitere Spiele hinzuzufügen.“ Die Anzahl der Fenster für Länderspiele soll dafür insgesamt verringert werden.

Am Dienstag und Donnerstag gibt es in dieser Woche Debatten mit den Nationaltrainern der Männer-Nationalmannschaften. Auch die Weltmeisterschaft der Frauen soll nach Plänen der FIFA zukünftig alle zwei Jahre ausgetragen werden.

Änderungen sollen nach WM 2026 greifen

Eine technische Beratungsgruppe der FIFA um Direktor Wenger hatte die WM-Ausrichtung alle zwei Jahre vorgeschlagen, auch der Rhythmus der Kontinentalturniere wie der EM würde dabei verkürzt. Demzufolge sollen die Änderungen nach der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen endgültig greifen. 2027 würden dann die Turniere der Konföderationen ausgerichtet werden. Im bisher geplanten EM-Jahr 2028 stünde dann schon wieder die nächste WM an.