Vinzenz Höck
ÖFT/Simone Ferraro
Turnen

Höck erreicht erstmals Ringe-Finale bei WM

Österreichs bester Kunstturner hat am Mittwoch in Kitakyushu (Japan) wie erhofft erstmals das Ringe-Finale einer Turn-WM erreicht: Vinzenz Höck zeigte als Dritter im Vorkampf eine souveräne Leistung, seine Kür gelang makellos. „Es ist mir heute perfekt aufgegangen, alles hat auf den Punkt gepasst. Ich bin überglücklich“, sagte der Vizeeuropameister des Vorjahres.

Mit 14.766 Punkten musste sich der 25-jährige Grazer nur den beiden Chinesen Lan Xingyu (15.266) und Zhang Boheng (14.866) geschlagen geben, allerdings punktegleich mit dem amtierenden türkischen Weltmeister Ibrahim Colak und dem Russen Grigorii Klimentev. Das verspricht ein extrem spannendes Finale der Top Acht am Samstag (12.00 Uhr MESZ).

„Als ich die Wertungen der beiden Chinesen gesehen hatte, wurde ich wirklich nervös und begann zu zweifeln. Aber dann habe ich alles auf eine Karte gesetzt, denn taktieren wäre unmöglich gewesen“, sagte Höck. „Das ist Österreichs erstes Turn-WM-Gerätefinale überhaupt. Unglaublich, was ‚Vinzi‘ heute abgeliefert hat, mir fehlen die Worte“ war ÖFT-Kunstturner-Sportdirektor Fabian Leimlehner überwältigt.

Vinzenz Höck
ÖFT/Simone Ferraro
Das ganze ÖFT-Team freute sich mit Höck

„Er ist ein absoluter Vollprofi, kann mit dem Druck sensationell gut umgehen. Vinzenz ging als Allerletzter der kompletten WM-Qualifikation ans Gerät, noch dazu mit zwei Stunden Verspätung. Er wusste genau, dass er perfekt turnen musste, dass die Wertungen höher waren als bei jeder WM zuvor. Und dann knallt er sogar die drittbeste Kür hin. Ich gratuliere ihm und dem ganzen Team“, meinte Leimlehner.

Benda rückt in Mehrkampf-Finale auf

Alexander Benda absolvierte indes endlich bei einem Großereignis einen fehlerfreien Mehrkampf auf persönlichem Topniveau. Der 24-jährige Grazer, der wie Höck als Heeressportler in Innsbruck lebt und trainiert, erreichte damit im insgesamt 194 WM-Turner starken Feld den 25. Rang. Also einer zu wenig für das Mehrkampf-Finale der besten 24.

Allerdings musste der WM-Wettkampf wegen zweier positiver CoV-Tests in Vorkampf-Subdivision 6 lange unterbrochen werden. Einer der beiden positiv Getesteten lag in der Mehrkampf-Rangliste vor Benda, und der Staatsmeister war der offiziell erste Ersatzmann für den Medaillenkampf und rückte in den Kreis der Finalisten auf.