Max Verstappen (Red Bull Racing)
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Formel 1

Verstappen mit klarem Ziel in Austin

Sechs Rennen vor Schluss spitzt sich das Titelduell zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton zu. Der Brite will beim Großen Preis der USA (21.00 Uhr, live in ORF1) die WM-Führung zurückerobern. Die Strecke in Austin liegt dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister, dort konnte er bereits fünfmal gewinnen. Auch Max Verstappen und Red Bull wissen, dass Hamilton in Austin schwer schlagbar sein wird, dennoch verfolgen sie ein klares Ziel. „Wir halten dagegen und geben nichts auf“, kündigte Red Bulls Teamchef Christian Horner an.

„Austin ist eine von Lewis’ stärksten Strecken. Wir wissen, dass er dort sehr, sehr schnell ist", meinte Horner. Doch der hitzige WM-Kampf gegen den Niederländer verlangt Hamilton alles ab. In Austin, ausgewiesenes Territorium des hundertfachen Grand-Prix-Gewinners, wird das an diesem Wochenende nicht anders sein, auch wenn er dort als großer Favorit antritt.

Noch hat Verstappen sechs Punkte Vorsprung. „Wir haben ein sehr leistungsstarkes Auto, aber wir müssen es mit dem Mercedes vergleichen, und das ist jedes Mal das große Fragezeichen vor einem Rennwochenende“, sagte der 24-jährige Niederländer am Mittwoch in der Vorschau seines Teams. Verstappens Ziel ist dennoch klar. Sie hätten immer mithalten können in Austin und seien nah an guten Ergebnissen gewesen: „Jetzt müssen wir das in einen Sieg verwandeln.“

Formel-1-WM geht in entscheidende Phase

Sechs Formel-1-Rennen sind es noch bis zum Saisonfinale. Mit dem Grand Prix geht das Duell zwischen Max Verstappen (Red Bull Racing) und Lewis Hamilton (Mercedes) in die nächste Runde.

Mercedes dominiert in Austin

Sechs Rennen sind es noch. Das heißt, jeweils sechsmal 25 Punkte für einen Sieg, sechsmal einen Extrapunkt für die schnellste Rennrunde und einmal – in Brasilien – drei Punkte für den Sieger des Sprintrennens. Maximal 159 Punkte. Beide Fahrer haben die Last eines zusätzlichen und nicht erlaubten Motorenwechsels abgelegt, beide sind in heuer bisher 16 Rennen einmal ausgefallen. Nach anfänglicher Überlegenheit des RB16B von Red Bull hat Mercedes den W12 wieder schneller gemacht.

„Austin kann für beide Teams gut sein“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Seit auf dem Circuit of the Americas mit seinem ikonischen Observation Tower und den spektakulären Passagen von der Bergaufgerade nach dem Start über das folgende Hochgeschwindigkeitsgeschlängel gefahren wird, dominierte dort vor allem Mercedes.

Max Verstappen (Red Bull Racing) und Lewis Hamilton (Mercedes)
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Verstappen (l.) und Hamilton (r.) liefern sich einen engen Titelkampf

2012 gewann Hamilton im McLaren mit Mercedes-Antrieb, 2014, 2015, 2016 und 2017 siegte der mittlerweile 36-jährige Brite im Silberpfeil. 2015 und auch 2019, als er Zweiter hinter seinem finnischen Teamkollege Valtteri Bottas wurde, gewann Hamilton in Austin vorzeitig die WM.

Verstappen: „Ich denke, andere Strecken liegen uns besser“

Der Siegesanwärter für das US-Spektakel, bei dem im Rahmenprogramm unter anderem US-Sänger Billy Joel auftritt und für das die Veranstalter von Freitag bis Sonntag mit 360.000 Zuschauerinnen und Zuschauern rechnen, hat einen Namen. Und der lautet Hamilton. „Dort, wo wir uns im Vorteil sehen, ist aufgrund der Höhenlage Mexiko und Brasilien“, sagte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko, in Mittel- und Südamerika geht es nach Austin weiter.

Trotz aller Kampfansagen weiß auch Verstappen, dass der 5,513 km lange Kurs, auf dem die Formel 1 im Oktober 2012 die viel umjubelte Rückkehr in die USA feierte, nicht auf seinen Wagen zugeschnitten ist. „Ich denke, andere Strecken liegen uns besser. Es gibt viele Vollgasabschnitte, außerdem ist der Reifenverschleiß ziemlich hoch“, sagte der Niederländer, der zuletzt in der Türkei die WM-Führung zurückerobert hatte.

Hamilton kann Schumacher-Rekord überbieten

USA, Mexiko, Brasilien, Ersatzort Katar, Neuling Saudi-Arabien und Abu Dhabi – spätestens am 12. Dezember steht die vorweihnachtliche Titelvergabe in der Motorsportkönigsklasse fest. Verstappen zum ersten oder Hamilton zum achten? Der Brite würde damit auch diesen lange für unerreichbar gehaltenen Rekord von Michael Schumacher überbieten.

„In dieser Saison hat es bisher schon so viele Wendungen gegeben, dass wir an diesem Wochenende in Texas darauf vorbereitet sind, auf alles zu reagieren, was dort auf uns zukommt“, sagte Wolff. „Die Meisterschaft wird bis zum Schluss spannend sein. Ausfälle werden einen großen Unterschied machen“, sagte Horner.