Nicolas Wimmer (Klagenfurt) und Tai Baribo (WAC)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

WAC in Kärntner Derby Favorit

In der Admiral-Bundesliga kommt es am Samstag (17.00 Uhr) in der zwölften Runde zum Kärntner Derby. Der WAC peilt unter Trainer Robin Dutt den dritten Sieg in Serie an – die Wolfsberger sind gegen die ersatzgeschwächten Gäste aus Klagenfurt Favorit. Gleichzeitig trifft die Austria auf Ried. Die „Veilchen“, die zum Saisonauftakt 1:2 in Ried verloren, haben „noch eine Rechnung offen“. Für den WSG Tirol soll das Gastspiel bei der Admira die Saisonwende einleiten.

Austria Klagenfurt tritt beim Kärntner Derby ersatzgeschwächt an, WAC-Trainer Dutt lässt das allerdings nicht als Vorteil gelten: „Das mit ersatzgeschwächt ist ein großer Trugschluss. Ihnen fehlen Spieler, aber sie scheinen einen sehr ausgeglichenen Kader zu haben“, sagte der 56-Jährige zuletzt der „Kleinen Zeitung“. „Sie haben jetzt den sechsten Ausschluss und Verletzungen gehabt und trotzdem Punkte geholt. Das spricht für ihr stabiles System. Ich erhoffe mir null Komma null Vorteil, weil der eine oder andere Spieler fehlt.“

Der deutsche Trainer scheint sein Team in der Länderspielpause stabilisiert zu haben. Nach drei sieglosen Ligaspielen gab es jüngst zwei 1:0-Erfolge gegen Austria Wien und den LASK. Der Lohn ist Rang drei in einer umkämpften Tabellenregion – einen Punkt vor dem Lokalrivalen. „Es ist ein klassisches Topspiel“, meinte Dutt angesichts der Konstellation. „Es ist momentan kein Zuckerschlecken, in dieser Liga drei Punkte zu holen.“

Klagenfurter plagen Personalsorgen

Die Austria fiel bisher mit stabilen Leistungen (vier Spiele ungeschlagen) und sechs Roten Karten auf. Die jüngsten zwei Ausschlüsse von Turgay Gemicibasi und Thorsten Mahrer zwingen Peter Pacult wieder einmal, seine Startformation zu verändern. Weil auch die Verletztenliste sieben Punkte umfasst, schlugen die Violetten am Donnerstag auf dem Transfermarkt zu. Mittelfeldmann Alexander Fuchs (24) wurde nach guten Trainingseindrücken verpflichtet. Der Deutsche könnte bereits im Derby den sonst gesetzten Gemicibasi im zentralen Mittelfeld ersetzen.

Admiral Bundesliga, zwölfte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Wolfsberg – Klagenfurt

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Wolfsberg: Kofler – Jasic, Baumgartner, D. Gugganig, Dedic – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

Klagenfurt: Menzel – Paul, Saravanja, Wimmer, Jaritz – Fuchs, Cvetko – Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

„Die Personaldecke ist extrem dünn. Aber es werden elf Spieler für die Austria am Platz stehen, die alles geben, um beim WAC zu bestehen“, versprach Pacult. Sport-Geschäftsführer Matthias Imof betonte: „In einem Derby kommt es weniger auf die Aufstellung an, da ist die Einstellung entscheidend. Und ich bin sicher, dass die Burschen alles raushauen werden.“ Beim 1:1 im „Hinspiel“ habe die Mannschaft gezeigt, „dass sie dem WAC ebenbürtig ist“, so Imhof.

Austria hat mit Ried „noch Rechnung offen“

Wenn die Austria auf Ried trifft, ist laut „Veilchen“-Trainer Manfred Schmid „noch eine Rechnung offen“. 1:2 unterlagen die Wiener zum Saisonauftakt, zum Start der Rückrunde gastieren die Innviertler am Samstag (17.00 Uhr) in Favoriten. Dort hat die Austria in fünf Heimspielen in dieser Saison fünfmal Remis gespielt. Die Tabellenlage sieht die Rieder im Vorteil.

Als Fünfte liegen die Oberösterreicher im dichten Tabellenmittelfeld jedoch nur einen Zähler vor den neuntplatzierten Violetten. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Wir wissen, welche Sprünge in der Tabelle mit Siegen in den nächsten Wochen möglich sind“, meinte Schmid am Freitag. Nach Ried wartet auswärts die WSG Tirol, ehe mit Meister Salzburg ein wohl übermächtiger Gegner ansteht.

Rieds Interimstrainer Christian Heinle sah die Austria im Vergleich zum ersten Duell verbessert. Man wolle aber auch selbst „in Wien den nächsten Schritt machen, um etwas Zählbares mitzunehmen“, meinte der Vertreter des erkrankten Andreas Heraf. Unter Heinle versuchte Ried in den vergangenen Wochen auch, aus einem reinen Defensivriegel heraus nach vorne zu kombinieren. „Wir dürfen uns nicht verstecken. Um zu punkten, müssen wir auch Torchancen kreieren“, meinte der 36-Jährige. Ried hat bei der Austria zuletzt im März 2015 gewonnen.

Eric Martel (Austria Wien) und Tin Plavotic (Ried)
GEPA/Manfred Binder
In der Hinrunde gewann Ried mit 2:1 gegen Austria Wien

Austria hat obere Tabellenhälfte im Visier

Während bei der Spielvereinigung viel vom Klassenverbleib (Heinle: „Für uns wird es bis zum Schluss ein Abstiegskampf bleiben“) gesprochen wird, hat die Austria die obere Tabellenhälfte im Visier. „Wir sind mitten im Rennen um die Plätze, sind im Pulk drin und wollen uns nach oben arbeiten“, meinte der wieder fitte Kapitän Markus Suttner. Der Linksverteidiger steht vor seinem 300. Pflichtspiel für die Austria. Schmid sah das große Ganze. „Mit ein, zwei Siegen ist man schnell vorn dabei. Aber genauso kann es nach unten gehen.“ Schlusslicht Wattens liegt nur drei Zähler hinter der Austria.

Admiral Bundesliga, zwölfte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Austria – Ried

Wien, Generali Arena, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Ivkic, Mühl, Handl, Suttner – Martel – Teigl, Braunöder, Jukic, Fischer – Djuricin

Ried: Sahin-Radlinger – Reiner, Lackner, Plavotic – Stosic, Ziegl, Offenbacher, Wießmeier – S. Nutz, Chabbi, Pomer

War die Heimmisere nach dem 2:2 gegen die Admira am vergangenen Wochenende Thema, holten die Wiener die finanziellen Sorgen wieder ein. Der Jahresabschluss konnte der Liga nicht fristgerecht vorgelegt werden. Die wirtschaftlichen Probleme sollen die Leistungen auf dem Spielfeld aber nicht beeinträchtigen. „Man bekommt es mit, aber es beeinflusst uns nicht. Wenn ich auf dem Platz bin, will ich einfach das Match gewinnen“, erklärte Suttner seine pragmatische Herangehensweise.

WSG will in Rückrunde durchstarten

Die WSG Tirol will mit Beginn der Rückrunde neu durchstarten. Vor dem Gastspiel bei der Admira am Samstag (17.00 Uhr) erinnerte Trainer Thomas Silberberger noch einmal an das 1:1 zu Saisonstart, als der Ausgleich für die Südstädter tief in der Nachspielzeit fiel. „Das war ein Spiegelbild der ganzen Hinrunde. Wir haben zu viele Punkte hergeschenkt. Jetzt beginnt ein neues Kapitel“, sagte Silberberger.

Die Wattener erlebten bisher eine wenig erbauliche Saison. Nur ein Sieg in elf Runden steht zu Buche. Immerhin: Mit neun Zählern hat die WSG nur sechs weniger als der Dritte Wolfsberg. Silberberger führte statistische Daten als Beleg dafür an, dass die WSG zu Unrecht ganz unten steht.

„Wir sind in allen Bereichen in den Top Drei in Österreich. Wo wir nicht vorne sind, ist bei den Gegentoren und dem Verwerten der Großchancen“, führte der Tiroler aus. Der Status als Träger der roten Laterne fühle sich „definitiv nicht so an“. Entsprechend groß ist die Hoffnung, es nun besser zu machen. Die Admira tat das als Siebenter bisher erfolgreicher als der Gegner.

Admiral Bundesliga, zwölfte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Admira – WSG Tirol

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Datkovic, Brugger, Lukacevic – Kerschbaum, Ebner, Babuscu, Malicsek – Mustapha, Patrick

WSG: Ozegovic – Koch, Behounek, Awoudja, Smith – Rogelj, Blume, Petsos, Tomic – Vrioni, Sabitzer

Herzog: „Es wird keine einfache Partie“

Andreas Herzog musste zuletzt schmunzeln. Von einem richtungsweisenden Spiel hatte der Admira-Coach vor dem Antreten bei der Austria in der Vorwoche gesprochen. Nach dem Remis in Wien-Favoriten und entsprechenden Resultaten in den Parallelpartien meinte er: „Das hat sich um eine Woche verschoben.“ Für die Maria Enzersdorfer zählen gegen das Schlusslicht ebenfalls nur drei Zähler. In der Offensive plagen Herzog jedoch Personalsorgen.

Joseph Ganda (Knie) und Dominik Starkl (Knöchel) fallen aus, Luca Kronberger ist nach seinem Bänderriss im Knöchel fraglich. Die Hoffnungen ruhen deshalb vor allem auf Sturmspitze Marlon Mustapha. Die 20-jährige Mainz-Leihgabe präsentierte sich in den vergangenen Wochen in guter Form. Herzogs Zuversicht ist ungebrochen.

„Wir haben uns in den letzten Wochen dahin entwickelt, dass wir jedes Spiel gewinnen können“, meinte Österreichs Rekordinternationaler. Für ihn als Trainer sei es schön zu sehen, „dass die Mannschaft den Glauben an sich zurückgewonnen hat“, betonte Herzog zuletzt. Die WSG sei nun ein harter Kontrahent. „Die Tiroler sind sicherlich besser, als ihr aktueller Tabellenplatz hergibt. Es wird keine einfache Partie.“