Auch wenn es bei den Katalanen zuletzt nicht rund lief und der Traditionsclub aktuell nur auf Rang sieben zu finden ist, trennen Barcelona derzeit zwar fünf Plätze, aber nur zwei Zähler von den zweitplatzierten Madrilenen. Sprich, mit einem Erfolg im „Clasico“ würde sich Barca an Real punktemäßig vorbeischieben. Den Madrilenen winkt ihrerseits mit einem Sieg im Schlager auch die Tabellenführung. Vorausgesetzt Real Sociedad, das erst am Donnerstag in der Europa League bei Sturm Graz mit 1:0 gewann, fährt gegen Titelverteidiger Atletico Madrid nicht ebenfalls einen Sieg ein.
Die Torausbeute spricht im „Clasico“ klar für Real. David Alaba und Co. sind mit 22 geschossenen Treffern die Torfabrik der Liga. Vor allem Karim Benzema befindet sich in Topform. Der Franzose hat in der Meisterschaft schon neunmal getroffen und sieben Tore vorbereitet. Sturmpartner Vinicius Junior weiß ebenfalls zu gefallen. In elf Pflichtspielen der Saison gelangen dem 21-jährigen Brasilianer sieben Treffer. Beim 5:0-Sieg in der Champions League bei Schachtar Donezk trugen sich Vinicius Junior zweimal und Benzema einmal in die Torschützenliste ein.

Benzema könnte aber zum falschen Zeitpunkt abgelenkt sein. Denn gleichzeitig mit dem Fußballgipfel läuft in Versailles der Prozess um versuchte Erpressung mit einem Sexvideo gegen den 33-Jährigen. Von der Staatsanwaltschaft wurde in Abwesenheit des Stürmers eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten und eine Geldbuße von 75.000 Euro gefordert. Das Urteil über Benzema soll allerdings erst am 24. November erfolgen.
Alaba gesetzt, Demir wohl Ersatz
Barcelonas Trumpf im Prestigevergleich soll Ansu Fati werden. Der 18-Jährige ist aus der Riege jener Youngsters, die Barcelona und dem nach wie vor angezählten Trainer Ronald Koeman eine rosigere Zukunft bescheren sollen. Gavi und der aktuell verletzte Pedri sind ebenfalls Stammkräfte. Neben Fati, der seinen laufenden Vertrag in dieser Woche samt einer Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro bis 2027 verlängerte, soll Memphis Depay für die kreativen Momente im Spiel der „Blaugrana“ sorgen.

Auf Real-Seite will genau David Alaba das unterbinden. Der Wiener war beim 5:0-Sieg in der Champions League gegen Schachtar Donezk wieder in der Innenverteidigung gesetzt, nachdem er zuletzt beim 1:2 in der Liga gegen Espanyol links hinten gespielt hatte. Die Kritiken für Österreichs Star fielen danach durchwachsen aus, Trainer Carlo Ancelotti verteidigte den Neuzugang aber vehement.
Ob es im Prestigeduell auch zu einem „Österreicher-Derby“ kommt, ist noch offen. Denn Alaba dürfte so wie bisher bei Real in der Abwehr gesetzt sein, sein junger Nationalteamkollege Yusuf Demir bei Barcelona wird hingegen den Anpfiff eher auf der Bank erleben. Der 18-jährige Demir war zu Beginn der Saison aufgrund einiger verletzter Offensivleute ebenfalls dabei. Durch die Comebacks von Fati und zuletzt Sergio Aguero sind die Einsatzchancen der Rapid-Leihgabe allerdings rapide gefallen.