Vier Fahrer werden in der Startaufstellung strafversetzt. Nach George Russell (Williams) und Sebastian Vettel (Aston Martin) tauschte auch Fernando Alonso (Alpine) seinen Antrieb komplett, das Trio muss ans Ende der Startaufstellung. Valtteri Bottas (Mercedes), Vierter des Qualifyings, fasste lediglich eine Strafe von fünf Startplätzen aus, weil bei ihm nur der Verbrennungsmotor getauscht wurde. Für Bottas rückt Charles Leclerc (Ferrari) in die zweite Startreihe neben Perez vor.
„Das fühlt sich richtig gut an“, jubelte Verstappen nach der starken Leistung vor begeisterten Zuschauern in Texas. Für ihn war es bereits die neunte Pole der Saison und die erste in Austin. Hamilton, der im ersten Training am Freitag noch fast eine Sekunde schneller war als Verstappen, kam auf der entscheidenden letzten Runde in seinem Mercedes einfach nicht heran. „Ich habe alles gegeben, wir hatten etwas zu kämpfen in der Quali“, sagte er. „Die Jungs waren unglaublich schnell in der Quali. Ich habe alles gegeben, aber das war so ziemlich alles, was wir hatten.“

Mercedes-Teamchef Wolff verärgert
Mercedes habe sich nach guten Freitagstrainings in die falsche Richtung entwickelt, meinte Teamchef Toto Wolff. „Wir haben es übers Wochenende hergegeben“, ärgerte sich Wolff im ORF-Interview. „Es ist alles ein Set-up-Thema und wie man die Reifen im richtigen Fenster hat. Und die hatten wir entweder im ersten Sektor oder im letzten – aber nie gemeinsam.“ Dass es in den letzten Minuten von Q3 anfing zu tröpfeln, schien Verstappen nichts auszumachen. Unbeirrt raste er zur Bestzeit.
Verstappens mexikanischer Teamkollege Perez war unweit seiner Heimat zwischenzeitlich auf Kurs zu seiner ersten Poleposition gelegen, eröffnete seinem Red-Bull-Rennstall als Dritter aber gute strategische Optionen. „Sehr hilfreich“, sagte dazu Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Der Steirer sah allgemein Reifenvorteile im Duell mit den Silberpfeilen. „Wir waren mit dem Medium-Reifen zwei, drei Zehntel vorne, das könnte sicher ausschlaggebend für das Rennen sein.“
Mercedes-Serie beendet
Hamilton wurde ob seiner Vorliebe für den Kurs im Vorfeld als Favorit eingestuft. Der 36-Jährige hat hier in den vergangenen acht Jahren fünfmal triumphiert. Aber auch Verstappen hatte in der Vergangenheit schon starke Resultate auf dem bei den Fahrern beliebten Circuit of The Americas. „Es ist eine gute Strecke, ein Kurs, bei dem man das Fahren genießen kann“, sagte der Niederländer, der die Mercedes-Serie von davor sechs Austin-Poles in Folge beendete.
Alle acht bisherigen Formel-1-Rennen auf der Strecke in Austin wurden von Fahrern gewonnen, die aus der ersten Reihe ins Rennen gestartet waren. Rekordhalter ist Hamilton, vor zwei Jahren gewann Bottas von der Pole aus. 2020 fiel der US-GP wegen der Coronavirus-Pandemie aus. Polesetter Verstappen wäre also der logische Sieger. „Es gibt in jedem Rennen neue Herausforderungen, die wir meistern müssen. Es kann viel passieren, aber wir werden uns nur auf uns selbst fokussieren“, sagte er.