Ski alpin

Leitinger greift nach Sieg in Sölden

Der Saisonauftakt der Herren hat am Samstag beim RTL in Sölden eine österreichische Zwischenführung gebracht. Roland Leitinger fuhr mit Startnummer 19 noch auf Platz eins und geht mit einem Vorsprung von 0,19 Sekunden auf den französischen Weltmeister Mathieu Faivre in die Entscheidung (13.30 Uhr, live in ORF1). Der Kampf um den Sieg wird aber zum Krimi, denn hinter dem Duo lauern mit Marco Odermatt (SUI/+0,21), Zan Kranjec (SLO/0,27) und Gino Caviezel (SUI/0,35) weitere Läufer mit geringem Rückstand.

Leitinger hat bisher noch keinen Weltcup-Sieg zu Buche stehen und lag auch noch nie nach einem ersten Durchgang in Führung. Sein bestes Resultat war Platz drei beim Parallel-RTL am 23. Dezember 2019 in Alta Badia. Der 30-jährige Salzburger startete fulminant in den Lauf und hatte bei der ersten Zwischenzeit 0,19 Sekunden Vorsprung. Nach dem Steilhang, der wie immer in Sölden das entscheidende Kriterium ist, hielt Leitinger den Rückstand mit 0,28 Sekunden in Grenzen. Die Ausfahrt in den letzten Teil erwischte der RTL-Vizeweltmeister von 2017 aber perfekt und fuhr sich erneut einen Vorsprung heraus.

„Es hat mich doch auch ein wenig überrascht. Im Steilhang hat es sich nicht gut angefühlt, der Rest hat schon gepasst. So, wie ich es mir vorgenommen habe. Voriges Jahr bin ich hier gescheitert, diesmal bin ich mehr mit dem Kopf gefahren“, erklärte Leitinger sein Erfolgsrezept im ORF-Interview. Der Salzburger greift damit nach dem ersten ÖSV-Sieg in Sölden seit Marcel Hirscher im Jahr 2014. Letzter österreichischer RTL-Sieger, der nicht Hirscher heißt, war übrigens Philipp Schörghofer am 6. Februar 2011 in Hinterstoder.

Brennsteiner und Co. um Top-Ten-Plätze

Für Leitingers ÖSV-Teamkollegen geht es im zweiten Durchgang vor allem um eine Platzierung in den Top Ten. Stefan Brennsteiner, der letzte Saison mit zwei dritten Plätzen aufhorchen ließ, klassierte sich zeitgleich mit dem Norweger Henrik Kristoffersen auf Platz elf (0,89). Matthias Mayer fuhr überraschend auf Zwischenrang 13 (1,06), unmittelbar dahinter landete Manuel Feller (1,08). Marco Schwarz ist 18. (1,36).

Das Quartett verlor die entscheidende Zeit vor allem im Steilhang. Besonders Schwarz, der WM-Dritte in Cortina d’Ampezzo, war in diesem Abschnitt zu kontrolliert unterwegs. Im unteren Teil waren die Österreicher allerdings durch die Bank schnell. „Ich habe irgendwie die Ski nicht mehr richtig auf Zug gebracht. Das Gefühl war nicht so gut. Ich hoffe, das kommt im zweiten Durchgang“, erklärte Brennsteiner, der sich aber trotzdem in einer guten Ausgangsposition sieht.

1. DG: Stefan Brennsteiner

Stefan Brennsteiner lieferte im ersten Durchgang eine kontrollierte Fahrt ab und klassierte sich auf Zwischenrang elf.

Mayer übertrifft Erwartungen

Auch Feller bilanzierte seinen ersten Durchgang durchaus positiv. „Für den ersten Lauf war es ganz okay. Das Skifahren im Riesentorlauf war deutlich besser als im Vorjahr. Manchmal traue ich mir allerdings den Schwung nicht ganz zu und werde passiv. Daran müssen wir weiter arbeiten“, erklärte der 29-jährige Tiroler. Mayer übertraf hingegen seine Erwartungen klar. „Mein Ziel war, unter die ersten 30 zu fahren. Das war ein super Lauf, mit dem ich sehr zufrieden bin. Eine gute Technik, das ist das Wichtigste hier“, erklärte der Kärntner.

Von den insgesamt neun gestarteten ÖSV-Herren schafften damit fünf den Sprung in den zweiten Durchgang. Dominik Raschner (38./2,48), Patrick Feurstein (40./2,55) und sein Cousin Lukas Feurstein (48./3,12) verpassten die Qualifikation. Raphael Haaser schied aus.