Für Murray bedeutete es im zehnten Duell mit einem Top-20-Spieler in diesem Jahr den ersten Sieg, ein wichtiger Schritt auf dem langen Weg zurück. Der Brite, der das Turnier in Wien 2014 und 2016 gewonnen hatte, spielt mit einer künstlichen Hüfte und arbeitet sich immer näher an frühere Glanzzeiten heran. Murray behielt damit in Wien seine weiße Weste – er ist in der Stadthalle unbesiegt.
„Es ist genial. Es ist ein tolles Turnier hier, und ich liebe einfach, hier zu spielen. Es ist großartig, wieder hier zu sein“, meinte Murray hörbar erleichtert noch auf dem Platz.
Hurkacz wehrt sich vergeblich
Murray hatte schon im Tiebreak des zweiten Satzes einen Matchball vorgefunden und hätte den Platz schon nach 108 Minuten verlassen können. Doch Hurkacz rettete sich in den dritten Satz und nahm den Schotten gleich dem Aufschlag ab.
Der dreifache Major-Sieger blieb dran, schaffte das sofortige Rebreak und durchbrach den Aufschlag des Polen ein zweites Mal zum 4:2. Matchball Nummer drei nutzte der Schotte dann mit seinem zehnten Ass.
„Das war ein sehr schweres Match, Hubert hat eine tolle Saison hinter sich, und ich habe gegen ihn zweimal verloren“, sagte Murray und erinnerte an die Niederlagen von Cincinnati und Metz dieses Jahr. „Es war nicht leicht, nach dem vergebenen Matchball im zweiten Satz zurückzukommen, aber ich habe weitergekämpft. Gegen Carlos wird es wieder sehr hart, er ist einer der besten Jungen der Welt.“
Erster Hallensieg von Alcaraz
Alcaraz hatte davor seinen ersten Hallensieg überhaupt gefeiert. „Es sind hier sehr viele tolle Spieler. Ich will einfach gutes Tennis spielen, dann schauen wir, was ich erreichen kann“, meinte er auf die Frage nach seinen Zielen in der Stadthalle.
Alcaraz bezwingt Evans
Der spanische Jungstar hatte zum Auftakt mit Evans keine nennenswerten Probleme.
Der Rechtshänder aus El Palmar, der vom ehemaligen Weltranglistenersten Juan Carlos Ferrero gecoacht wird, hatte bei den US Open mit einem Einzug ins Viertelfinale überrascht und auf dem Weg dorthin u. a. auch in der dritten Runde Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen niedergerungen.
Nun hat Alcaraz auch in Österreich erstmals angeschrieben. Bei seinem Kitzbühel-Debüt hatte er im Juli noch sensationell gleich in Runde eins gegen den Tiroler Alexander Erler verloren.
Bassilaschwili gegen Berrettini
Bereits zuvor hatte der Georgier Nikolos Bassilaschwili in einem 2:33 Stunden währenden Grundlinienkampf als erster Spieler das Achtelfinale erreicht. Er bezwang den Spanier Pablo Carrena Busta mit 7:5 4:6 6:3 und trifft in der Runde der letzten 16 auf Matteo Berrettini. Der als Nummer drei gesetzte Italiener bezwang Alexei Popyrin (AUS) mit 7:6 (7/3) 6:3.
Der Australier Alex de Minaur besiegte den Südafrikaner Kevin Anderson, Wien-Sieger von 2018, mit 6:3 7:6 (7/3). Der Australier bekommt es nun entweder mit Olympiasieger Alexander Zverev (GER/2) oder dem Serben Filip Krajinovic zu tun.
Novak am Dienstag im Einsatz
Österreichs einziger Vertreter im Einzel-Bewerb in Abwesenheit des rekonvaleszenten Dominic Thiem ist Dennis Novak. Die heimische Nummer zwei trifft am Dienstag im zweiten Match nach 17.30 Uhr (live in ORF Sport +) auf den italienischen Qualifikanten Gianluca Mager.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 1,974 Mio. Euro, Hartplatz/Halle)