Die öterreichische Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz.
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Ski nordisch

FIS wertet Frauen-Bewerbe auf

Die Winterspiele im kommenden Februar in Peking stehen vor der Tür, doch der Internationale Skiverband (FIS) denkt auch schon an Olympia 2026 in Mailand/Cortina. „Wir haben einen klaren Plan für die nächste olympische Periode“, sagte FIS-Generalsekretär Michel Vion im Rahmen des Forum Nordicum im deutschen Bodenmais.

So sollen Frauen-Skispringen von der Großschanze sowie die Nordische Kombination der Frauen ins Olympiaprogramm aufgenommen werden. Der Vorschlag muss dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bis zum 15. November vorgelegt werden. Weil das IOC künftig nur noch Sportarten im Programm akzeptiert, bei denen beide Geschlechter vertreten sind, ist das Einbeziehen auch der Frauen-Kombination für die FIS enorm wichtig.

Die Vorarbeiten wurden jedenfalls geleistet, in der kommenden Saison wird das Kombi-Programm bei den Frauen auf zehn Bewerbe im Weltcup und zwölf im Kontinentalcup aufgestockt. „Wir sind sehr zufrieden mit der Steigerung in den vergangenen zwei Jahren“, sagte Renndirektor Lasse Ottesen und bezifferte die Olympiachance mit rund 80 Prozent.

Roman Kumpost
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Kumpost und Co. wollen dem Frauen-Sport mehr Raum geben

Im Kombi-Weltcup werden der Mixed-Teambewerb und ein Frauen-Massenstart-Rennen Anfang Jänner im Val di Fiemme ihre Premiere erleben. Innerhalb der FIS gibt es freilich weitere Vorschläge wie Frauen-Großschanzenspringen sowie für Snowboard und Ski-Freestyle. Man sei sich bewusst, dass man nicht mit allen durchkommen werde, so FIS-Vizepräsident Roman Kumpost.

Vermarktungsrechte werden neu verhandelt

FIS-Präsident Johan Eliasch betonte in einer Stellungnahme, dass man den gesamten Wintersport auf das nächste Level heben wolle. Alle Disziplinen sollen von einer neuen Vermarktung profitieren. Daher werde auch der Vertrag mit dem aktuellen Vermarkter Infront geprüft, wie Kumpost erklärte. Die Rechte sollen mittelfristig zu hundert Prozent bei der FIS liegen. „Der Präsident kommt aus dem Business und ist unglaublich aktiv. Er verhandelt mit Infront. Wenn man die Rechte in der Hand hat, kann man auch mehr an die Entwicklung des Skisports denken“, so der Tscheche.

Im Skispringen hat sich die Zahl der im Weltcup vertretenen Länder weiter erhöht. Laut FIS-Renndirektor Sandro Pertile könnten beim Auftakt in Nischnij Tagil am 20./21. November bis zu 21 Nationen vertreten sein. Ab der Saison 2023/24 soll es dann auch mehr Preisgeld geben.

Bischofshofen erhält weitere Bewerbe

Schon im kommenden Winter ist Bischofshofen als Veranstalter prominent vertreten. Im Pongau werden gleich nach dem Finale der 70. Vierschanzen-Tournee (6.1.) ein weiterer Einzel- sowie ein Teambewerb in Szene gehen (8./9.1.). „Das ist ein sehr gutes TV-Wochenende und wir wollten den Athleten nach der Tournee keine lange Reise zumuten. Damit ist das auch gut für die Nachhaltigkeit“, betonte Pertile.

Fans in Bischofshofen.
GEPA/Felix Roittner
Bischofshofen bittet im Jänner gleich an drei Wettkampftagen an die Schanze

Einen Test der Skisprunganlagen für die Winterspiele in Peking hat die Coronavirus-Pandemie bisher verhindert. Pertile kündigte daher Bewerbe im Skispringen und in der Nordischen Kombination im Rahmen des Kontinentalcups am ersten Dezember-Wochenende an. Das sei zu 99 Prozent fix.

Kürzere Tour de Ski, dafür Langlauf-Mixed

Im Langlauf will man durch eine Verkürzung der Tour de Ski auf sechs Renntage sicherstellen, dass auch in Olympiasaisonen alle Topathleten teilnehmen. Diese hatten die Rennserie um Neujahr zuletzt oft ausgelassen. Mixed-Bewerbe (4x5-km-Staffel und Teamsprint) scheinen neu im Langlauf-Programm der kommenden Saison auf. Der Weltcup kehrt mit dem Finale nach drei Jahren nach Russland (Tjumen) zurück.

Als Höhepunkt des Weltcups gilt weiter das „Triple“ in Seefeld. Fixe Rückstände je nach Platzierung (25 Sekunden Vorsprung für den Ersten) sollen mit neuen Streckenlängen (7,5, 10 und 12,5 km) in den Verfolgungsrennen mehr Spannung für den Schlusstag garantieren, sagte Ottesen.

Bei der Nordischen WM 2023, der bisher größten Sportveranstaltung in Slowenien, werden die Langlaufrennen über 50 km der Männer und 30 km der Frauen länderübergreifend auf einer alten Eisenbahntrasse von Tarvis (ITA) nach Planica führen. Auf eine geplante Einbeziehung von Villach musste aus verkehrstechnischen Gründen verzichtet werden.