Im Fall von Tsitsipas war es eine gelungene Revanche für die im Achtelfinale des letzten Jahres gegen Dimitrow erlittene Niederlage. Sein 30-jähriger Kontrahent schien auch diesmal auf einem guten Weg, war früh einige Male knapp am Break, ließ aber alle Chancen inklusive einer 6/3-Führung im Tiebreak aus. Tsitsipas hingegen nutzte seinen ersten Satzball. Ähnlich der zweite Satz, in dem der Weltranglistendritte seinen ersten Breakball verwertete und damit auch nach 1:43 Stunden das Match gewann.
„Es war ein hochklassiges Spiel, Grigor ist ein starker Gegner“, meinte Tsitsipas danach. „Ich musste alles auf dem Platz lassen, um zu gewinnen.“ Er habe seinen Plan, die Vorhandvolleys im Aufsteigen zu nehmen und das Spiel zu diktieren, gut verfolgt. Gegen den über den Serben Dusan Lajovic siegreich gebliebenen Tiafoe hat Tsitsipas auf der Tour eine 2:1-Bilanz, zuletzt besiegte er den 23-Jährigen aus Florida in der ersten Runde der Olympischen Sommerspiele von Tokio.
Favoriten in Stadthalle weiter
Beim ATP-500-Turnier in Wien hat es in der ersten Runde Favoritensiege gegeben. Der topgesetzte Stefanos Tsitsipas gewann gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov, Alexander Zverev besiegte den Serben Filip Krajinovic.
Der French-Open-Finalist hat bisher sieben ATP-Titel gewonnen, fünf davon auf 250er-Ebene. Dazu kommt jener heuer beim Masters-1000-Event in Monte Carlo. Vor zwei Jahren blieb Tsitsipas bei den ATP-Finals erfolgreich, im Finale gegen Dominic Thiem. Was dem 23-Jährigen aber noch fehlt, ist ein ATP-500-Titel. Denn gleich sieben seiner zehn Finalniederlagen passierten ihm auf dieser Ebene. Seine nächste von noch vier Hürden auf dem Weg zur 500er-Premiere gilt es am Donnerstag zu nehmen.
Zverev siegt nach Zwischentief
Zverev hielt sich mit Krajinovic vorerst nicht lange auf, nach einer guten halben Stunde hatte er den ersten Satz in der Tasche. Nach dem 1:1 im zweiten Satz riss aber der Faden beim Olympiasieger, plötzlich sah sich der Hamburger mit einem 2:5-Rückstand konfrontiert. Seinen Unmut darüber verwandelte der Weltranglistenvierte aber in positive Energie, mit fünf Gamegewinnen in Folge entschied er die Partie nach gesamt 82 Minuten doch noch in zwei Sätzen für sich.
„Ich dachte, schlechter als beim 2:5 kann ich nicht mehr spielen“, begründete Zverev das Umstellen des mentalen Schalters. „Ab 3:5 habe ich dann wieder viel besser gespielt, ein Match kann sich schnell drehen.“ Die Unterstützung der Zuschauer genoss der 24-Jährige sichtlich: „Das Publikum gibt die Emotionen, die wir als Sportler brauchen.“ Seine bisher einzige Niederlage in fünf Duellen gegen den 24-jährigen de Minaur hatte Zverev zuletzt beim ATP Cup 2020 kassiert.

Auch Ruud feiert Zweisatzsieg
Den Auftakt auf dem Center Court machte am Nationalfeiertag Casper Ruud. Der heuer schon fünffache ATP-Turniersieger setzte sich gegen den Südafrikaner Lloyd Harris nach 105 Minuten 7:5 7:6 (7/2) durch. „Ich bin jetzt fähig, meine Chancen zu nutzen, die meisten wichtigen Punkte sind zu meinen Gunsten ausgegangen“, erklärte der Weltranglistenachte nach seinem 50. Match-Sieg 2021.
Für dem im letzten Jahr zum Auftakt am Südtiroler Jannik Sinner gescheiterten Ruud war es ebenso der erste Wien-Sieg wie für Auger-Aliassime. Die 21-jährige Nummer sechs des Turniers gab dem Litauer Ricardas Berankis mit 6:3 6:2 das Nachsehen und trifft nun auf Cameron Norrie. Der britische Indian-Wells-Sieger hatte den Ungarn Marton Fucsovics mit 7:6 (7/4) 6:1 im Griff. Ruud, Sinner, Norrie und auch Auger-Aliassime sind Anwärter auf die zwei noch freien Plätze für die ATP-Finals im November.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 1,974 Mio. Euro, Hartplatz/Halle)