Fußballspieler Rene Renner
GEPA/Daniel Goetzhaber
ÖFB-Cup

LASK und Rapid unter Erfolgsdruck

Der LASK und Rapid sind nach den jüngsten Rückschlägen in der Admiral-Bundesliga am Donnerstag (jeweils 18.00 Uhr, live in Konferenz auf ORF1) im Uniqa-ÖFB-Cup gefordert. Ein Aus im Achtelfinale würde die prekäre Situation beider Clubs, die einander am Sonntag in der Liga gegenüberstehen, verschärfen. Schlusslicht LASK empfängt den Ligarivalen WSG Tirol, Rapid will die Chance auf einen Titel beim Zweitligisten SKU Amstetten wahren.

Der LASK fiel innerhalb von 20 Monaten vom ersten Bundesliga-Platz auf den letzten zurück. Zuletzt setzte es drei Liganiederlagen in Serie. Im Kampf um den Aufstieg ins Viertelfinale gastiert der Angstgegner in Pasching. In den jüngsten fünf Pflichtspielen gegen die Tiroler gelang den Linzern nicht ein Sieg. „Es geht darum, sich zu pushen, selbst bei den kleinsten Erfolgserlebnissen, das Positive zu sehen, um Schritt für Schritt den Weg aus dieser Situation zu schaffen“, sagte LASK-Trainer Andreas Wieland vor dem Duell der beiden Bundesliga-Nachzügler.

Das jüngste 0:1 daheim gegen Altach hat Spuren hinterlassen. „Es geht darum, die Analyse realistisch herzustellen“, sagte Wieland, der neben zahlreichen Langzeitverletzten auch die erkrankten Florian Flecker und Husein Balic vorgeben muss. Das Ziel des Finalisten der Vorsaison sei aber klar: „Wir wollen vor unseren Fans ins Viertelfinale einziehen.“

„Wir sind gefordert“

Das Duell mit Rapid am Sonntag in der Bundesliga spiele laut Wieland in den Köpfen noch keine Rolle. Ein Aufstieg im Cup würde die Wogen in Linz zumindest ein wenig glätten. „Natürlich sind wir in einer gewissen Art und Weise gefordert“, sagte LASK-Torhüter und -Kapitän Alexander Schlager, der in der aktuellen Situation vor allem Ruhe vermitteln will. „Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, cool zu bleiben.“

LASK-Tormann Alexander Schlager
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Kapitän und Tormann Alexander Schlager hofft, mit seiner Mannschaft auf die Siegerstraße zurückzukehren

Die WSG hat die rote Laterne in der Liga mit einem 1:0 bei der Admira an den LASK abgegeben. Nun wollen die Tiroler wie vor zwei Jahren ins Cup-Viertelfinale. „Wir können uns auf ein Match mit offenem Visier einstellen“, meinte Trainer Thomas Silberberger, der sein Team trotz der Formkurven nicht in der Favoritenrolle wähnt.

„Der LASK steckt momentan in einer Ergebniskrise.“ Das sieht auch der Ex-Linzer Valentino Müller so. „Mittlerweile glaube ich schon, dass das auch ein Thema im Kopf ist bei ihnen“, sagte der WSG-Mittelfeldspieler. „Weil an der Qualität kann es eigentlich nicht liegen.“

Rapid muss Favoritenrolle gerecht werden

Rapid ist beim Zweitligisten aus Niederösterreich klarer Favorit, doch die Hütteldorfer haben sich bei den beiden bisherigen Cupauftritten in Amstetten schwergetan. 2014 setzten sie sich in der ersten Runde in der Verlängerung mit 1:0 durch (Tor von Christopher Dibon in der 117. Minute, Anm.), 2015 in der zweiten Runde im Elfmeterschießen. Einen weiteren Tiefschlag kann sich der Tabellenzehnte, in den vergangenen drei Jahren im Cup jeweils an Salzburg gescheitert, nach nur einem Sieg aus den jüngsten sieben Ligaspielen nicht leisten.

„Der Cup ist generell ein großes Ziel für alle Mannschaften, weil man die Möglichkeit hat, mit den wenigsten Spielen etwas Großes zu schaffen“, sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer. Auswärtsspiele gegen einen „Underdog“ seien immer schwierige Aufgaben. „Wenn wir den Gegner unterschätzen, liegen wir falsch. Wir sind qualitativ natürlich besser, aber man weiß ganz genau, im Cup kann vieles passieren. Das wollen wir natürlich vermeiden.“

Rapid-Trainer Dietmar Kuehbauer
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Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer nimmt den Außenseiter aus Amstetten nicht auf die leichte Schulter

Kühbauer muss vor allem in der Innenverteidigung improvisieren. Maximilian Hofmann musste sich nach seinem Nasenbeinbruch einer Operation unterziehen. Besonders hart trifft die Grün-Weißen der lange Ausfall von Youngster Leo Greiml nach dessen Kreuzbandriss. Dibon fehlt ebenfalls, Kevin Wimmers Einsatz ist fraglich. „Wir haben aber immer noch genügend gute Spieler, die auch ein gutes Spiel abliefern werden“, sagte Kühbauer.

Amstetten hat „gewisses Selbstvertrauen“

Die Amstettner, in der 2. Liga auf Platz sechs, haben ihre drei Pflichtspiele im Oktober alle zu null gewonnen, müssen wegen einer CoV-Infektion aber auf ihren Cheftrainer Jochen Fallmann verzichten. Der 42-Jährige wurde laut Clubangaben am Dienstag positiv getestet. Für ihn übernimmt Assistent Gerhard Obermüller.

„Es ist ein gewisses Selbstvertrauen da. Mit diesem Selbstvertrauen müssen wir auch gegen Rapid auftreten“, meinte Obermüller. Dazu komme die Situation beim Gegner. „Der Druck liegt bei Rapid. Das kann ein Vorteil für uns sein.“

Die 2.800 verfügbaren Tickets sind seit fast zwei Wochen vergriffen, Amstetten freut sich auf ein Fußballfest. „Im Cup kann viel passieren, es ist nur ein Spiel. Es gibt immer wieder Überraschungen“, sagte Obermüller. Man sei auf einen in bestmöglicher Besetzung antretenden Gegner eingestellt. „Eine Niederlage in Amstetten können sie sich nicht leisten.“