Raphael Vani Dwamena (Linz)
GEPA/Daniel Schoenherr
Fußball

Linz-Stürmer Dwamena nach Kollaps stabil

Raphael Dwamena befindet sich einen Tag nach seinem Zusammenbruch in stabilem Zustand. Möglicherweise hat dem Stürmer von Blau Weiß Linz ein implantierter Defibrillator am Mittwochabend das Leben gerettet. Dwamena war beim kurz darauf abgebrochenen Cup-Achtelfinale gegen Hartberg am Spielfeldrand zusammengebrochen. Der 26-Jährige ist bereits auf einem schnellen Weg der Besserung und darf das Krankenhaus wahrscheinlich schon am Donnerstag wieder verlassen, wie sein Club Blau-Weiß Linz bekanntgab.

„Raphael geht es so weit gut, davon konnte ich mich heute selbst bei ihm im Krankenhaus überzeugen, und er kann auch schon wieder lachen“, teilte Linz-Sportdirektor Tino Wawra in einer Clubaussendung mit.

Dwamena spielt wegen seiner Herzrhythmusstörungen seit 2020 mit einem implantierten Defibrillator. Laut Angaben der Linzer sei er während des Notfalls stets bei Bewusstsein gewesen. „Die Aussage der Ärzte war jene, dass er aufgrund seines eingesetzten Defibrillators nie in akuter Lebensgefahr war. Sein ‚Defi‘ hat insgesamt viermal regulierend eingegriffen“, so Wawra.

Entwarnung um Dwamena nach Kollaps

Raphael Dwamena ist nach seinem Zusammenbruch bereits auf einem schnellen Weg der Besserung und darf das Krankenhaus wahrscheinlich schon am Donnerstag wieder verlassen.

Karriere von Dwamena bleibt offen

Am Donnerstag habe Dwamena noch einige Untersuchungen vor sich, er dürfe die Klinik entweder bereits am Abend oder am Freitagvormittag verlassen. „Eine Gefahr besteht dann nicht mehr, wenn er Anstrengungen vermeidet“, meinte der Sportdirektor. Was das für die weitere Sportkarriere von Dwamena bedeutet, ist offen.

„Die Tragweite der Situation ist nicht einfach, und natürlich ist ihm das jetzt alles auch wieder bewusst geworden und er kann die Zukunft realistisch einschätzen. Wie es weitergeht, werden wir in den nächsten Tagen gemeinsam mit den Ärzten besprechen.“

BW Linz gegen Hartberg abgebrochen

Die Partie zwischen dem FC Blau Weiß Linz und Hartberg ist am Mittwoch in der ersten Spielhälfte aufgrund des Zusammenbruchs des Linzer Spielers Raphael Dwamena abgebrochen worden.

Herzprobleme verbauen Dwamena große Karriere

Linz-Manager Stefan Reiter erklärte, dass man die Werte zuvor auslesen lassen habe: „Es gab keine Auffälligkeiten, und in den Trainings und Spielen lief alles problemlos.“ Erst Anfang Oktober hatte Dwamena sein Debüt gegeben, eine Thrombose in der Hand hatte ihn zuvor außer Gefecht gesetzt. Einen Zusammenhang mit seiner Herzanomalie sahen die Blau-Weiß-Verantwortlichen damals nicht.

Seine Herzprobleme hatten Dwamena schon früher eine große Karriere verbaut. 15 Millionen Euro soll Brighton & Hove Albion 2017 für seine Künste lockergemacht haben, zwölf Tore in 18 Spielen für den FC Zürich hatten den englischen Erstligisten überzeugt. Der Transfer scheiterte aber wegen eines nicht bestandenen Medizinchecks, die entdeckten Herzrhythmusstörungen ließen die Südengländer vom Kauf Abstand nehmen.

Von Saragossa nach Linz

Stattdessen wechselte Dwamena später nach Spanien zu Levante und Leihclub Real Saragossa, wo er aber schon nach wenigen Monaten seine Karriere wegen der Herzprobleme unterbrechen musste. Der Defibrillator hatte angeschlagen, woraufhin ihn die Spanier nicht mehr einsetzten.

Gut 14 Tage nachdem der Däne Christian Eriksen beim EM-Spiel seines Landes auf dem Rasen einen Herzstillstand erlitten und nur knapp überlebt hatte, wechselte Dwamena zum Zweitligisten nach Linz.

Die Herzschwäche des Ghanaers, der einst durch das Scoutingnetz von Red Bull nach Europa gekommen und für den FC Liefering und Austria Lustenau auf Torejagd gegangen war, war Reiter natürlich bekannt. „Wir haben ihn, als er zu uns gekommen ist, intensiv von Topärzten im AKH Linz durchchecken lassen“, sagte Reiter. „Mit dem Ergebnis, dass alles okay ist.“