Bei den Winterspielen in Peking zählt die Tochter der neuen ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober nach den WM-Rängen vier und fünf erneut zum erweiterten Favoritenkreis. Um erneut Topplatzierungen zu erreichen, hat die 28-Jährige das Höhentraining ausgebaut und Kurse mit einer Trainingsgruppe mit Russinnen und Italienern absolviert.
Im Weltcup hat Stadlober bereits Podestplätze erreicht, bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang hatte sie im 30-km-Rennen sogar die Silbermedaille vor Augen. Doch sie nahm eine falsche Abzweigung, verlor viel Zeit und wurde nur Neunte. Dieses Missgeschick spiele aber keine große Rolle mehr, sagte Stadlober der APA. „Sicher denke ich noch daran, aber ich sehe das locker. Ich schaue nach vorne und werde alles geben, dass ich in Peking vorne mitlaufen kann.“

Olympiastrecke für alle Neuland
Dass es keine Testbewerbe auf den Olympiastrecken gab, sieht Stadlober nicht als Nachteil. „Ich war vor anderen Großereignissen auch nicht dort, und andere Athletinnen kennen Peking auch nicht. Daher macht das nichts aus“, meinte die 28-Jährige, die ab übernächster Woche einen zweiwöchigen Schneekurs in Muonio (FIN) absolvieren wird. Dank der Anreise nach China eine Woche vor Beginn bleibe genug Zeit, sich mit den Strecken vertraut zu machen.
Die Wahl ihrer Mutter zur ÖSV-Präsidentin hat auch Teresa Stadlober überrascht. „Es ist noch irgendwie unrealistisch für mich, aber mich freut es voll, dass die Mama das macht“, sagte die von ihrem Vater Alois trainierte Athletin. „Ich finde es cool, dass jemand an der Spitze steht, der beim nordischen Sport mehr in der Materie drinnen ist, und ich glaube, das ist für die nordischen Sparten ein guter Benefit.“ Ihre Mutter werde auch weiterhin bei einzelnen ihrer Rennen dabei sein, hoffte Stadlober. „Und in Peking wird sie ohnehin drüben sein.“
Leistungsvergleich mit Topathletinnen
Einzeltraining hatte sich für Stadlober mangels anderer ÖSV-Spitzenläuferinnen als Manko erwiesen, vor dem Olympiawinter hat sie jedoch Abhilfe geschaffen. „Ich habe Teile von Kursen mit einer russischen Gruppe mitgemacht, bei der auch Italiener dabei waren“, sagte die Fünfte der Tour de Ski 2017/18. „Das war sehr motivierend und sehr gut, um schon im Sommer einen Leistungsvergleich zu haben und zu sehen, wo ich stehe.“