EM-Pokal
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Fußball-EM

ÖFB-Frauen treffen auf Gastgeber England

Österreichs Frauen-Nationalmannschaft ist bei der Auslosung für die EM 2022 in Gruppe A gelost worden. Dort trifft die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann auf Gastgeber England, Norwegen und Nordirland. Damit bekamen die ÖFB-Frauen gleich zwei Teams aus der aktuellen WM-Qualifikation zugelost. England führt dabei die Tabelle makellos an, gegen Nordirland erreichten die Österreicherinnen zuletzt in Belfast ein 2:2.

Für die ÖFB-Frauen ist es die zweite EM-Teilnahme nach 2017 in den Niederlanden, die mit dem sensationellen Einzug ins Halbfinale und einer Niederlage im Elferschießen gegen Dänemark endete. Fünf Jahre später dürfen sich Fuhrmann und ihre Mannschaft gleich zu Beginn auf ein Highlight freuen. Das ÖFB-Team bestreitet am 6. Juli im Old Trafford von Manchester gegen England das Eröffnungsspiel. Die EM wird von 6. bis 31. Juli in neun englischen Städten ausgetragen.

„Es ist eine große Ehre für uns, dass wir die Euro 2022 im Mutterland des Fußballs vor so einer einzigartigen Kulisse eröffnen dürfen. Das ist einerseits historisch und ein absolutes Highlight, anderseits eine Riesenchallenge, gegen den Gastgeber und Turniermitfavoriten England zu spielen“, sagte Fuhrmann, die bei der Auslosung in Manchester anwesend war.

Gruppenauslosung für die EM 2022
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Die Auslosung in Manchester ergab für die EM vier interessante Gruppen

Auch ihre Spielerinnen zeigten sich vom Auftaktmatch begeistert. „Das Eröffnungsspiel einer Europameisterschaft im Old Trafford vor womöglich 75.000 Zuschauern zu spielen ist der Traum jeder Spielerin und jedes Spielers“, sagte Teamkapitänin Viktoria Schnaderbeck. „Das ist richtig cool. Wir freuen uns jetzt schon richtig darauf und können mit dem Los zufrieden sein. Uns steht ein Megaturnier bevor“, sagte Bayern-München-Legionärin Carina Wenninger.

„Herausragende Leistung“ in allen Spielen gefragt

Nach dem Auftaktspiel werden die ÖFB-Frauen ihre weiteren Gruppenspiel in Brighton & Hove sowie in Southampton austragen. In der zweiten Partie treffen die Österreicherinnen am 11. Juli auf Nordirland. „Es ist sicher eine besondere Situation, dass uns mit Nordirland ein weiterer Gegner zugelost wurde, den wir aus der WM-Qualifikation kennen. Aber es kann auch Vorteile in der Vorbereitung mit sich bringen. Wir haben letzten Dienstag gesehen, dass Nordirland auf keinen Fall zu unterschätzen ist“, sagte Fuhrmann.

Das letzte Gruppenspiel gegen Norwegen findet am 15. Juli statt. Gegen die Skandinavierinnen konnten die ÖFB-Frauen noch nie gewinnen. „Mit Norwegen haben wir einen Gegner erwischt, der seit Jahrzehnten konstant an der Weltspitze mitmischt. Wir sind in diesem Spiel auf jeden Fall der ‚Underdog‘. Um überraschen zu können und die Gruppenphase zu überstehen, müssen wir körperlich in Topverfassung sein und brauchen in allen drei Spielen eine herausragende Leistung.“ Schnaderbeck sieht England und Norwegen als Gruppenfavoriten. Die Kapitänin hofft dabei auch auf das nötige Glück.

Grafik zur Gruppenauslosung für die Euro 2022
Grafik: APA/ORF.at

England ist zweifacher Finalist (1984 und 2009) und so wie die Österreicherinnen 2017 in den Niederlanden im Halbfinale gestanden. Die niederländische Trainerin Sarina Wiegman, die mit ihrem Heimatland vor vier Jahren den Titel holte, soll nun auch England zum Heimsieg führen. Norwegen ist nach dem achtfachen Europameister Deutschland die zweiterfolgreichste Mannschaft der seit 1984 ausgetragenen Frauen-EM. Die Skandinavierinnen sind zweifache Europameister (1987, 1993) und viermal Vizeeuropameister.

Preisgeld im Vergleich zu 2017 verdoppelt

Für das Turnier sind von den mehr als 700.000 Tickets bereits über 160.000 verkauft. Alleine für das Finale am 31. Juli im Londoner Wembley-Stadion sind schon 58.000 Eintrittskarten vergeben. Der Europäische Fußballverband (UEFA) schüttet insgesamt 16 Millionen Euro Preisgeld aus – doppelt so viel wie 2017. Jeder der 16 teilnehmenden Verbände erhält eine Startprämie von 600.000 Euro.

Erstmals gibt es in der Gruppenphase Prämien für einen Sieg (100.000 Euro) und für ein Unentschieden (50.000 Euro). Das Viertelfinale wird mit zusätzlich 205.000, das Halbfinale mit 320.000 Euro belohnt. Der Gewinner des Endspiels erhält weitere 660.000 – und im besten Fall bei drei Siegen in der Gruppenphase insgesamt 2,085 Millionen Euro.