Tennisspieler Stefanos Tsitsipas
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Tennis

Wien verliert Nummer eins Tsitsipas

Die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle gehen ohne die Nummer eins weiter. Der topgesetzte Stefanos Tsitsipas musste sich am Donnerstag im Achtelfinale überraschend dem US-Amerikaner Frances Tiafoe mit 6:3 3:6 4:6 geschlagen geben. Der Grieche muss damit weiter auf seinen ersten ATP-500-Titel auf der Tour warten. Der Deutsche Alexander Zverev, die Nummer zwei des Turniers, zog unterdessen ins Viertelfinale ein.

Im Spätspiel boten Tsitsipas und der Qualifikant Tiafoe den Zuschauern Tennis aus der Kategorie Highspeed. Nachdem der US-Amerikaner den zweiten Satz gewonnen hatte, ging es im entscheidenden dritten Durchgang hin und her. Das erste Aufschlagspiel von Tiafoe gewann Tsitsipas zum 2:0, der Weltranglistendritte kassierte dann aber drei Games später das Rebreak und verlor auch den Aufschlag zum 3:4.

Tiafoe, die ATP-Nummer 49, spielte sich in einen Rausch und stellte auf 5:3 aus seiner Sicht. Tsitsipas bäumte sich zwar noch einmal auf und gewann das folgende Game zu null. Danach servierte aber Tiafoe aus und fixierte die Sensation. „Wegen euch war es eine große Freude. Ich liebe es, in Wien zu spielen“, sagte der 23-Jährige im Anschluss in Richtung der Fans in der Halle. Er bekommt es nun mit dem Argentinier Diego Schwartzman (ARG/8) zu tun.

Handshake von Frances Tiafoe und Stefanos Tsitsipas
APA/Georg Hochmuth
Frances Tiafoe sorgte für die erste große Überraschung in der Wiener Stadthalle

Zverev gewinnt in drei Sätzen

Olympiasieger Zverev gewann am Donnerstag gegen den Australier Alex de Minaur nach hartem Kampf über 1:39 Stunden mit 6:2 3:6 6:2. Der Weltranglistenvierte trifft am Freitag auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime, der gegen den Briten Cameron Norrie mit 2:6 7:6 (8/6) 6:4 erfolgreich war. Zverev erklärte im Interview auf dem Platz, dass er den Jetlag noch spüre und im zweiten Satz die Konzentration verloren habe, auch sei der Gegner stärker geworden.

„Es war ein sehr gutes Match von uns beiden“, sagte der Weltranglistenvierte. Gegen Auger-Aliassime, mit dem er es nun am Freitag zu tun bekommt, hat er auf der Tour dreimal gewonnen und zuletzt in Wimbledon verloren. „Er ist ein unglaublicher Spieler und fightet noch fürs Masters. Er wird sehr motiviert sein und spielt wahnsinnig großes Tennis momentan, das wird ein kleines Highlight des Turniers werden.“

Tennisspieler Alexander Zverev
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Alexander Zverev leistete sich im zweiten Satz gegen Alex de Minaur eine Schwächephase

Serie von Zverev setzt sich fort

Damit setzte sich die Serie von Zverev fort, der bei seinen bisherigen vier Turnierteilnahmen seit seinem Olympiasieg in Tokio immer zumindest das Viertelfinale erreicht und in Cincinnati sogar gesiegt hatte. Zverev hatte einen guten Start und nahm dem nach einer Covid-19-Erkrankung wieder genesenen Gegner gleich zum Auftakt sein Aufschlagspiel ab. Ein weiteres Break gelang ihm im fünften Spiel, sodass der erste Satz in 32 Minuten eine klare Angelegenheit für den in Wien an Nummer zwei gesetzten Zverev war.

Im zweiten Abschnitt sah sich der 24-Jährige mit weit mehr Widerstand konfrontiert und musste ein Aufschlagspiel zum Stand von 3:5 und damit den Satz abgeben. Doch dank einer konzentrierten Leistung im Schlusssatz setzte sich Zverev verdient durch.

Schwartzman gewinnt gegen Monfils

Schwartzman (ARG/8) gewann in einer teils hitzigen und umkämpften Partie mit 7:6 (7/5) 4:6 6:2 gegen den Franzosen Gael Monfils. Bei der Partie in der Stadthalle zwischen Monfils und Schwartzman erlitt im zweiten Satz ein Ballmädchen einen Schwächeanfall. Der Franzose war gleich als Ersthelfer zur Stelle. Dem Mädchen ging es kurze Zeit später wieder gut. Für die Ballkinder herrscht in der Stadthalle Maskenpflicht.

Casper Ruud setzte sich mit 7:5 4:6 6:4 gegen Lorenzo Sonego (ITA) durch. Der Norweger bekommt es im Viertelfinale mit dem Südtiroler Jannik Sinner zu tun, der den Österreicher Dennis Novak mit 6:4 6:2 aus dem Turnier warf. Es wird das Duell zweier Anwärter auf einen Platz im Teilnehmerfeld der ATP-Finals in Turin. „Er hat fünf Turnier heuer gewonnen, ich vier. Wir haben beide heuer viele Matches gespielt. Es wird ein hartes Match“, sagte Sinner.

ATP-500-Turnier in Wien

(Österreich, 1,974 Mio. Euro, Hartplatz/Halle)

Achtelfinal-Tableau:
Frances Tiafoe (USA) Stefanos Tsitsipas (GRE/1) 3:6 6:3 6:4
Diego Schwartzman (ARG/8) Gael Monfils (FRA) 7:6 (7/5) 4:6 6:2
Casper Ruud (NOR/4) Lorenzo Sonego (ITA) 7:5 4:6 6:4
Jannik Sinner (ITA/7) Dennis Novak (AUT) 6:4 6:2
Carlos Alcaraz (ESP) Andy Murray (GBR) 6:3 6:4
Matteo Berrettini (ITA/3) Nikolos Basilaschwili (GEO) 6:7 (5/7) 6:2 6:3
Felix Auger-Aliassime (CAN/6) Cameron Norrie (GBR) 2:6 7:6 (8/6) 6:4
Alexander Zverev (GER/2) Alex de Minaur (AUS) 6:2 3:6 6:2