Dass Novak gegen den Weltranglistenelften Sinner in der Wiener Stadthalle keine seiner sechs Breakchancen verwertete, ärgerte den Niederösterreicher: „Ich hätte mich mehr trauen, mehr riskieren müssen. Ich habe beim Breakball ja nix zu verlieren.“
Nach der Partie, die er in zwei Sätzen mit 4:6 2:6 verlor, erklärte der Niederösterreicher: „Die Idee war, ihn nicht spielen zu lassen, den zweiten Aufschlag zu attackieren. Das ist mir am Anfang gelungen, auch im restlichen Match, der Unterschied war aber die Chancenauswertung.“ Er habe kein Break durchgebracht, Sinner fast alle seiner Chancen genützt.

Allerdings habe er in den vergangenen fünfeinhalb Monaten Fortschritte gemacht, sagte der seit Mitte April wieder von Günter Bresnik betreute Niederösterreicher, und werde da natürlich dranbleiben. „Mein Ziel sind die Top 50 und weiter nach vorne, ich habe hart zu arbeiten“, sagte der aktuell auf 116 stehende 28-Jährige.
Novak hofft auf mehr Matches mit Topspielern
Auf der Tour verlor Novak damit auch sein fünftes Spiel gegen einen Top-15-Spieler. „Mehr Matches auf dem Niveau gegen solche Spieler bringen mehr Erfahrung. Ich hatte schon genug Matches, aber das Ziel ist, mich Woche für Woche zu verbessern, mit (starken, Anm.) Leuten zu trainieren und auch Matches gegen sie zu spielen.“ In Wien erhielt er auch die Chance auf Trainings mit Weltklassespielern.
Eine Gelegenheit auf ein nächstes Topmatch wird er schon beim Davis-Cup Ende November in Innsbruck bekommen, wenn er in Abwesenheit Dominic Thiems als Österreichs Nummer eins auf die Nummer eins der Welt, den Serben Djokovic, trifft. „Gegen Djokovic mag keiner gerne spielen, aber ich freue mich sehr drauf. Es ist eine Chance, die ich habe, dass ich zeige, was ich kann. Ich hoffe, ich kann ihn bestmöglich ärgern. Im Davis-Cup ist immer alles möglich. Ich erwarte aber nicht, dass ich ihn in zwei Sätzen wegschieße. Ich habe nichts zu verlieren, kann locker drauflos spielen. Dann werden wir eh sehen.“
Novak geimpft und für Australian Open bereit
Zum Grand-Slam-Turnier nach Australien werde er auf alle Fälle reisen, er sei geimpft, beantwortete Novak eine entsprechende Frage. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob er dort in die Qualifikation muss. Eine Impfung wird jedenfalls für die Spieler zwingend notwendig sein, um in Australien an den Start zu gehen.
Denn der Bundesstaat Victoria hat bekräftigt, ungeimpften Spielern keine Ausnahmebewilligung für die Teilnahme in Melbourne zu erteilen. Zur mittlerweile auf politische Ebene gehoben Debatte über den noch nicht gegen Covid-19 geimpften Thiem meinte Novak: „Ich habe dazu nichts zu sagen. Dominik wird wissen, was er macht.“
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 1,974 Mio. Euro, Hartplatz/Halle)