Petar Filipovic (LASK) im Zweikampf mit Ercan Kara (Rapid).
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

Rapid bittet LASK zum Krisenduell

Vor dem Saisonstart hätte man die Paarung Rapid gegen den LASK noch in der Kategorie Spitzenspiel eingeordnet. Nach zwölf Runden in der Admiral Bundesliga geht am Sonntag (17.00 Uhr) in Hütteldorf aber ein Krisenduell zwischen dem Zehnten und dem Schlusslicht über die Bühne. Für beide Clubs geht es um viel, will doch keiner den Anschluss verlieren. „Es treffen zwei Teams aufeinander, die nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen“, sagte LASK-Trainer Andreas Wieland.

Die Parallelen bei den zwei Teams sind augenscheinlich. Weder Rapid noch der LASK konnte in der Liga trotz guter Ansätze bisher das Potenzial abrufen. Beide Clubs haben durch den Europacup einen vollgepackten Kalender und eine lange Verletztenliste. Beim LASK kamen in dieser Woche außerdem drei mit dem Coronavirus infizierte Spieler und der an der Schulter verletzte Andreas Gruber dazu. „Wir haben Verletzte, wir haben Covid gehabt“, erkennt auch Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer ähnliche Situationen bei den Kontrahenten.

Bei beiden Mannschaften gibt es zudem teilweise eine Diskrepanz zwischen dem nationalen und dem europäischen Wettbewerb. Rapid besiegte in der UEFA Europa League Dinamo Zagreb, zeigte auch gegen Genk und West Ham keine schlechten Leistungen, allerdings ohne sich zu belohnen. Der LASK ist in der UEFA Europa Conference League nach zwei Siegen und einem Unentschieden noch ungeschlagen.

Brisantes Kellerduell zwischen Rapid und LASK

Am Wochenende kommt es in der Bundesliga zum brisanten Kellerduell zwischen Rapid und dem LASK. Das Schlusslicht aus Linz hat mit mehreren Problemen zu kämpfen, und auch die Hütteldorfer liegen in der Liga weit hinter den Erwartungen.

Kühbauer bleibt vorläufig gelassen

Kühbauer sieht die sportliche Position Rapids allgemein noch nicht dramatisch. „Natürlich hätten wir zwei Spiele mehr gewinnen müssen“, verwies er auf die jüngste Ligabilanz mit zwei Unentschieden gegen den TSV Egger Glas Hartberg und Austria Klagenfurt – jeweils nach Führungen bis in die Schlussphase. Andererseits ist Rapid mit drei Punkten mehr als der LASK seit fünf Pflichtmatches unbesiegt. In der Bundesliga habe man gegen die meisten Teams das Spiel gemacht. „Solange wir aktiv sind, sind wir die weit bessere Mannschaft. Wenn wir weniger investieren, kommt eine Unsicherheit hinein.“

Bundesliga, 13. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Rapid – LASK

Wien, Allianz Stadion, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Gartler – Stojkovic, Hofmann, Aiwu, Ullmann – Grahovac, Ljubicic – Arase, Fountas, Grüll – Kara

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Luckeneder, Renner – Grgic, Holland – Horvath, Michorl, Goiginger – Schmidt

Durch die Ausgeglichenheit der Liga kann es derzeit auch rasant nach oben gehen. Kühbauer: „Dadurch, dass viele Clubs eng beieinander sind, können drei Punkte natürlich sehr viel bedeuten und ein Sprung nach vorne sein. Das streben wir an.“ Das erste Saisonduell gegen den LASK in Pasching ging am 31. Juli mit einem 1:1-Remis zu Ende. „Wer den Sieg mehr will, wird ihn dann schlussendlich auch holen“, erwartete Maximilian Ullmann erneut eine kampfbetonte Partie.

Doppelbelastung wird zum Problem

Mit einem Rückfall auf den letzten Platz, der für Rapid am Wochenende möglich ist, beschäftige er sich nicht, sagte Kühbauer, der ein generelles Problem ortet. Laut ihm würden alle Mannschaften in Österreich durch die Doppelbelastung zwangsläufig Schwierigkeiten bekommen, das höchstmögliche Leistungsniveau auf Dauer abrufen zu können. Und diese Diagnose ist für den Burgenländer auch gesamteuropäisch vertretbar, lediglich die Clubs der englischen Premier League nahm er aus. „Alle anderen Clubs haben Probleme, wenn sie Belastungen haben.“

Wie die Wiener, die gegen die SKU Ertl Glas Amstetten 3:0 gewannen, meisterte auch der LASK am Donnerstag die Pflichtaufgabe im Uniqa ÖFB Cup, also den Aufstieg ins Viertelfinale. Gegen die WSG Tirol gewannen die Athletiker 2:1, wenngleich nicht alles rundlief. „Ich glaube, das Erfolgserlebnis war dringend notwendig“, sagte Wieland. Gegen Rapid müsse das Team „einfach dort anknüpfen, wo wir erste Halbzeit aufgehört haben“.

Dietmar Kuehbauer (SK Rapid Wien)
APA/EXPA/Florian Schroetter
Trotz prekärer Tabellensituation bleibt Rapid-Cheftrainer Kühbauer betont gelassen

Auch Wieland erwartet ein aufreibendes Spiel. „Wir werden unseren Weg weitergehen, wir werden aggressiv spielen. Wir werden wieder einen guten Matchplan haben und dann hoffentlich auch das richtige Ergebnis.“ Bisher habe vielleicht „noch ein bisschen Glück“ gefehlt, meinte Offensivspieler Sascha Horvath. „Aber ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir arbeiten sehr, sehr hart unter der Woche. Wir belohnen uns schon noch.“