Robert Lewandowski
AP/Matthias Schrader
Fußball

Bayern in Berlin auf Wiedergutmachung aus

Bayern München ist nach der historischen 0:5-Niederlage in Mönchengladbach auf Wiedergutmachung aus. Der Rekordmeister trifft am Samstag (15.30 Uhr) in der zehnten Runde der deutschen Bundesliga auswärts auf den Tabellenfünften Union Berlin. Trainer Julian Nagelsmann kündigte an: „Wir haben den Anspruch, Champions zu sein, die wieder aufstehen." Indes will Gladbach-Coach Adi Hütter den Pokalschwung „einfach mitnehmen“, und Oliver Glasner steht mit Eintracht Frankfurt gegen Leipzig unter Druck.

Nagelsmann, der sich weiterhin in Coronavirus-Quarantäne befindet und auch in Berlin nicht an Ort und Stelle sein wird, führte am Tag nach dem heftigen Pokal-K.-o. viele Gespräche mit Führungsspielern, aber auch mit den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salahamidzic. "Die Niederlage habe „in allererster Linie gezeigt, dass wir Menschen sind und keine Maschinen“, sagte der Coach. Er sei sich bewusst, dass beim FC Bayern „solche Ergebnisse eine Einmaligkeit haben sollten“, so Nagelsmann. Stürmer Thomas Müller versuchte sich in einer Erklärung: „Wir haben nicht diesen Punkt gefunden, wo der FC-Bayern-Wutmotor angeht.“ In Berlin soll der Motor aber wieder anspringen.

Die Berliner mit Christopher Trimmel sind die einzige Mannschaft, die in der vergangenen Saison gegen die Bayern ungeschlagen war. „Wir haben sie immer wieder gestört, immer wieder gestresst“, sagte Trainer Urs Fischer rückblickend auf zwei Remis. Dass die Münchner nun besonders motiviert kommen, macht für Fischer keinen Unterschied: „Die Aufgabe ist schwer genug. Ob die mit einer speziellen Wut kommen, daran ändert sich nichts.“

Adi Huetter (Mönchengladbach)
APA/AFP/Uwe Kraft
Gladbach-Coach Hütter fordert einen Sieg auch in der Liga

Hütter will Pokalschwung mitnehmen

Konzentration auf die Meisterschaft gilt nach der Gala im Pokal aber auch bei den Gladbachern. „Wir müssen diesen Schwung jetzt einfach mitnehmen. Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir in der Meisterschaft punkten müssen“, sagte Trainer Adi Hütter vor der Sonntag-Partie gegen Bochum.

Bochum gewann die letzten drei Pflichtspiele, unterstrich Hütter, der nicht glaubt, dass sich der Revierclub „nach drei Siegen hinten reinstellt“. Vielmehr erwartet Österreicher einen „unangenehmen Gegner“. Er fügte hinzu: "Wir wollen dieses Spiel gewinnen, wir können dieses Spiel gewinnen, und ich würde fast sagen, wir müssen auch“, betonte der Vorarlberger, der mit seinem Team nur auf Rang zwölf liegt.

Überraschungsteam Freiburg gegen Tabellenschlusslicht

Der einzige Verein in der deutschen Liga, der in dieser Saison noch ohne Pflichtspielniederlage ist, ist überraschend der SC Freiburg. Im Heimspiel gegen das noch sieglose und abgeschlagene Tabellenschlusslicht Greuther Fürth ist der Tabellendritte der klare Favorit. SC-Trainer Christian Streich hat bei seiner Mannschaft aber „null Komma null das Gefühl, dass sie ins Spiel geht und denkt, dass wir das einfach gewinnen“.

Beide Mannschaften haben Personalprobleme. So ist bei Freiburg unter anderem der Einsatz von ÖFB-Teamverteidiger Philipp Lienhart fraglich. Fürth meldete am Freitag fünf Spieler mit positivem Coronavirus-Test, die in häuslicher Quarantäne sind. „Wir können in Freiburg spielen“, versicherte Trainer Stefan Leitl. „Wir bringen eine schlagkräftige Truppe auf den Platz.“

Glasners Eintracht gegen Leipzig gefordert

Am anderen Ende der Tabelle ist Eintracht Frankfurt die Überraschung. Die Eintracht steht angesichts der Achterbahnfahrt und nur drei Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang vor einem Rätsel und gegen Leipzig unter Druck. „Die enormen Leistungsschwankungen sind für uns alle überraschend“, sagte Trainer Oliver Glasner.

„Wir raufen uns alle die Haare. Nicht nur ich oder die Fans, sondern auch die Spieler. Das beschäftigt sie, weil – dafür lege ich meine Hand ins Feuer – sie alles geben“, versicherte der Oberösterreicher. Der Absturz in den Ligakeller steht im Kontrast zu den Spielen in der Europa League. Zuletzt brillierte die Eintracht sogar gegen Olympiakos Piräus (3:1).

Beim VfL Wolfsburg gibt Trainer Florian Kohfeldt sein Debüt. Der Nachfolger von Mark van Bommel soll den Absturz des Werksclubs nach zuletzt acht sieglosen Pflichtspielen und vier Bundesliga-Niederlagen in Serie beenden. Seine Mannschaft brauche „eine Menge Mut“, sagte Kohfeldt vor dem Gastspiel beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen.

Deutsche Bundesliga, zehnte Runde

Freitag, 29. Oktober:
Hoffenheim Hertha BSC 2:0
Samstag, 30. Oktober:
Dortmund Köln 2:0
Leverkusen Wolfsburg 0:2
Union Berlin Bayern München 2:5
Freiburg Fürth 3:1
Bielefeld Mainz 1:2
Frankfurt Leipzig 1:1
Sonntag, 31.Oktober:
Augsburg Stuttgart 4:1
Mönchengladbach Bochum 1:2

Tabelle: