Alexander Zverev
GEPA/Walter Luger
Tennis

Zverev kämpft sich in Wien ins Halbfinale

Alexander Zverev hat sich am Freitag bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle in das Halbfinale gekämpft. Der Deutsche rang den Kanadier Felix Auger-Aliassime in 125 Minuten mit 6:4 3:6 6:3 nieder. In der Vorschlussrunde bekommt es Zverev am Samstag mit Carlos Alcaraz zu tun. Der Spanier hatte den als Nummer drei gesetzten Italiener Matteo Berrettini in 160 Minuten mit 6:1 6:7 (2/7) 7:6 (7/5) eliminiert.

Im zweiten Halbfinale treffen der US-Amerikaner Frances Tiafoe und der Italiener Jannik Sinner aufeinander. Tiafoe bezang den als Nummer acht gesetzten Argentinier Diego Schwartzman mit 6:4 7:6 (8/6). Sinner, der im Achtelfinale den Österreicher Dennis Novak besiegt hatte, setzte sich gegen Casper Ruud (NOR/4) mit 7:5 6:1 durch.

Zverev reichte auf dem Weg zu seinem 301. Sieg auf der APT-Tour im ersten Satz ein frühes Break zur 2:1-Führung. Im zweiten Durchgang kam dann Auger-Aliassime besser ins Spiel und nahm dem Deutschen den Aufschlag zum vorentscheidenden 5:3 ab. Den Schwung nahm der 21-jährige Kanadier, aktuell die Nummer zwölf im ATP-Ranking, auch mit in den dritten Satz. Die Vorentscheidung fiel im sechsten, rund 16 Minuten dauernden Game, in dem Zverev seine sechste Breakchance nutzte und nach 2:05 Stunden seinen zweiten Matchball verwertete.

Jungstar Alcaraz im Wien-Halbfinale

Der spanische Jungstar Carlos Alcaraz ist bei den Erste Bank Open in Wien ins Halbfinale eingezogen. Er konnte sich gegen den Italiener Matteo Berrettini mit 6:1 6:7 (2/7) 7:6 (7/5) durchsetzen. Im Halbfinale wartet auf ihn Alexander Zverev aus Deutschland.

„Ich freue mich, dass ich im Halbfinale bin. Es war ein schwieriges Match, das ich mir selber ein bisschen schwer gemacht habe. Den Volley, den ich verschlagen habe und danach ein Break kassiert habe, würde jeder Zuschauer hier in der Stadthalle ins Feld bringen. Da sieht man auch, dass auch Profis nur Menschen sind“, meinte Zverev nach der Partie im ORF-Interview. „Anfang des dritten Satzes hab ich mir ein bisschen in die Hose geschissen. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt weiter bin.“ Zverev ist damit in den letzten 25 Partien 23-mal als Sieger vom Court gegangen.

Alcaraz spielt gegen Berrettini auf

Für Alcaraz ist es das erste Halbfinale auf der Tour auf ATP-500-Level. Der Teenager hatte sich dieses Jahr in Umag seinen ersten Titel geholt, in der Folge besiegte er in der dritten US-Open-Runde Stefanos Tsitsipas im Tiebreak des fünften Satzes. Der Spanier erreichte danach das Viertelfinale und wurde zum jüngsten Viertelfinalisten in Flushing Meadows der Open Era und zum jüngsten bei einem der vier Major-Turniere seit Michael Chang 1990 bei den French Open.

Das Match gegen Berrettini war einmal mehr hochklassig, geprägt von großartigen Grundlinienduellen, und ein weiteres Schauspiel des Talents und der ungemeinen Power von Alcaraz. Der vom Ex-Weltranglistenersten Juan Carlos Ferrero betreute Spanier behielt auch im engen Finish die Nerven.

Im dritten Satz gab er einen 4:1-Vorsprung aus der Hand und musste noch ins Tiebreak gegen den Weltranglistensiebenten. In diesem setzte sich der auch mental schon ungewöhnlich starke Youngster durch und jubelte danach über seinen zweitgrößten Erfolg nach jenem über Tsitsipas in New York.

„Eine meiner besten Leistungen überhaupt“

„Das Match war unglaublich. Es war eine meiner besten Leistungen überhaupt“, sagte Alcaraz. Für ihn war seine mentale Leistung der Schlüssel zum Sieg. „Der mentale Part hat den wichtigsten Anteil im Tennis. Ich glaube, es ist der Schlüssel, um von Anfang bis zum Ende tolles Tennis zu spielen. Es war heute auch mein Schlüssel, um dieses Match zu gewinnen.“

Gegen seinen nächsten Gegner ist er neuerlich Außenseiter, denn Olympiasieger Zverev ist nach dem Aus des topgesetzten Stefanos Tsitsipas und Berrettinis der am höchsten gesetzte verbliebene Spieler – und ebenfalls in starker Form. Vor dem nächsten Duell mit Alcaraz, den er in der ersten Acapulco-Runde dieses Jahr noch mit 6:3 6:1 vom Platz geschossen hatte, ist Zverev aber gewarnt.

„Er hat sich seither extrem verbessert. Er hat das Viertelfinale der US Open erreicht und spielt das beste Tennis seines Lebens. Er wird sich noch enorm verbessern. Als ich noch so jung war, vor gefühlt sehr, sehr langer Zeit, da hat man keinen Druck“, meinte der 24-jährige Deutsche. Und das sehe man Alcaraz an. „Ich habe gesagt, 2023 wird er in den Top Ten stehen – vielleicht wird es auch noch schneller gehen.“

ATP-500-Turnier in Wien

(Österreich, 1,974 Mio. Euro, Hartplatz/Halle)

Viertelfinal-Tableau:
Frances Tiafoe (USA) Diego Schwartzman (ARG/8) 6:4 7:6 (8/6)
Jannik Sinner (ITA/7) Casper Ruud (NOR/4) 7:5 6:1
Carlos Alcaraz (ESP) Matteo Berrettini (ITA/3) 6:1 6:7 (2/7) 7:6 (7/5)
Alexander Zverev (GER/2) Felix Auger-Aliassime (CAN/6) 6:4 3:6 6:3
Achtelfinal-Tableau:
Frances Tiafoe (USA) Stefanos Tsitsipas (GRE/1) 3:6 6:3 6:4
Diego Schwartzman (ARG/8) Gael Monfils (FRA) 7:6 (7/5) 4:6 6:2
Casper Ruud (NOR/4) Lorenzo Sonego (ITA) 7:5 4:6 6:4
Jannik Sinner (ITA/7) Dennis Novak (AUT) 6:4 6:2
Carlos Alcaraz (ESP) Andy Murray (GBR) 6:3 6:4
Matteo Berrettini (ITA/3) Nikolos Basilaschwili (GEO) 6:7 (5/7) 6:2 6:3
Felix Auger-Aliassime (CAN/6) Cameron Norrie (GBR) 2:6 7:6 (8/6) 6:4
Alexander Zverev (GER/2) Alex de Minaur (AUS) 6:2 3:6 6:2