Luca Meisl und Marcel Ziegl (Ried)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Ried erkämpft Punkt gegen Salzburg

In einer verrückten Partie hat die SV Guntamatic Ried dem Admiral-Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg am Samstag ein 2:2 (1:0) abgerungen. Ried ging früh durch ein Kopfballtor von Luca Meisl in Führung (9.). Salzburg tat sich 70 Minuten schwer, vergab durch Rasmus Kristensen einen Elfmeter und traf erst in der Schlussphase durch Junior Adamu (83.) und Noah Okafor (85.). Doch in der Nachspielzeit (93.) sorgte Leo Mikic für die tapfer kämpfenden Rieder für den nicht unverdienten Ausgleich.

Salzburg blieb somit auch in der 19. Bundesliga-Partie in Serie ohne Niederlage. Ried hingegen konnte zwar auch im siebenten Ligaspiel in Folge nicht gewinnen, kann sich aber nach dem 2:1-Sieg im Cup unter der Woche bei Sturm Graz über das nächste Erfolgserlebnis freuen.

Die Rieder starteten nach dem Cuperfolg mit neuem Selbstvertrauen in die Partie. Julian Wießmeier hatte bereits in der zweiten Minute die erste Großchance auf dem Fuß, brachte die Hereingabe von Felix Seiwald aber nicht scharf und platziert genug aufs Salzburger Gehäuse.

Ried erkämpft Punkt gegen Salzburg

In einer verrückten Partie hat die SV Guntamatic Ried dem Admiral-Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg am Samstag ein 2:2 (1:0) abgerungen.

Strittiges Führungstor

Sieben Minuten später durften die Rieder aber jubeln. Luca Meisl schraubte sich nach einer Ecke von Stefan Nutz am höchsten und köpfelte wuchtig zum 1:0 ein. Nachdem es zuerst nach einer tollen Parade von Goalie Philipp Köhn ausgesehen hatte, entschied Referee Julian Weinberger schließlich, dass der Ball hinter der Linie war.

Der hohe Favorit aus Salzburg tat sich in der Folge schwer, vor dem Rieder Tor gefährlich zu werden. Die Gastgeber standen defensiv sehr gut und spielten in den Zweikämpfen ihre körperliche Überlegenheit gegen die Salzburger Stürmer gut aus. Erst nach 25 Minuten begann eine erste Drangphase. Brenden Aaronson spitzelte bei der besten Chance den Ball nach tollem Ulmer-Steilpass am Tor vorbei. Ried konnte sich fortan nur mehr selten durch Entlastungsangriffe befreien, stand aber kompakt genug, um die Führung in die Pause zu bringen.

Nach dem Wechsel zeigte sich ein ähnliches Bild. Salzburg machte das Spiel, Ried verteidigte mit Mann und Maus. Chancen von Karim Adeyemi, Aaronson und Luka Sucic brachten aber noch keinen Treffer für den Tabellenführer.

Turbulente Schlussphase

Die große Chance zum Ausgleich bescherte den Salzburgern dann Rieds Tormann Sahin-Radlinger, indem er Junior Adamu zu Fall brachte. Doch Kristensen, der anstatt des bereits ausgewechselten Adeyemi antrat, scheiterte vom Punkt am Rieder Tormann (72.).

Jubel von Ried-Spielern
GEPA/Manfred Binder
Am Ende jubelt Ried über einen verdienten Punkt gegen Serienmeister Salzburg

In der Schlussphase wurde es turbulent. Zuerst brach Junior Adamu den Damm und traf nach Vorlage von Aaronson in Minute 83 zum 1:1. Zwei Minuten später erhöhte der eingewechselte Noah Okafor gar auf 2:1. Doch die Partie hatte noch eines draufzusetzen. Die Rieder, in der zweiten Halbzeit bis dahin ohne Torchance, trafen in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Mikic zum umjubelten 2:2.

Stimmen zum Spiel:

Christian Heinle (Ried-Interimstrainer): „Die Partie war sehr aufregend. Wir hatten schon in der ersten Minute eine Hundertprozentige und sind sehr aggressiv gestartet. Wir haben in der ersten Halbzeit sensationell verteidigt, die Wege der Salzburger geschlossen und alles umgesetzt, was wir geplant hatten. In der zweiten Halbzeit haben uns zehn Minuten gefehlt für die ganz große Sensation. Aber ich bin stolz, dass wir nach dem Rückstand nochmals zurückgekommen sind. Die letzten vier Tage (Anm.: mit Cupsieg gegen Sturm) waren unglaublich.“

Samuel Sahin-Radlinger (Ried-Tormann): „Die Freude kommt so langsam, wir haben gegen eine Wahnsinnsmannschaft einen Punkt geholt. Was mich stört ist das 1:1, den Treffer kann ich halten. Wenn das Tor nicht fällt, glaube ich, dass wir den Sieg über die Runde gebracht hätten.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Ich habe eine gemischte Gefühlslage. Der Spielverlauf war sehr emotional. Wir haben gegen einen tiefstehenden Gegner viele Chancen herausgespielt und das Spiel gedreht. Wir waren schon auf der Siegerstraße und dann kam die zweite Standardsituation und wir haben den Sieg verloren. Beim 1:0 war für mich nicht zu erkennen, dass der Ball hinter der Linie war. Wir haben unsere Serie gehalten, das ist schon eine Hausnummer.“

Andreas Ulmer (Salzburg-Kapitän): „Es hat heute viel Widerstand gegeben. Wir haben den Gegner kontrolliert, aber es ist bitter, dass wir in der letzten Aktion den Ausgleich kassiert haben.“

Bundesliga, 13. Runde

Samstag:

Ried – Salzburg 2:2 (1:0)

Ried, Josko Arena, 6.010 Zuschauer SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Meisl (9.)
1:1 Adamu (83.)
1:2 Okafor (85.)
2:2 Mikic (93.)

Ried: Sahin-Radlinger – Meisl, Lackner, Plavotic – Wießmeier, Stosic, Ziegl, F. Seiwald – Bajic (72./Satin), Nutz (78./Chabbi), Pomer (88./Mikic)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Onguene, Bernardo, Ulmer (88./Wöber) – Aaronson, N. Seiwald, Camara, Capaldo (60./Susic) – Adamu, Adeyemi (60./Okafor)

Gelbe Karten: F. Seiwald, Pomer, Sahin-Radlinger bzw. Capaldo, Ulmer, Onguene, N. Seiwald

Die Besten: Sahin-Radlinger, Meisl, Nutz bzw. Aaronson, Seiwald