Ercan Kara (Rapid)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Rapid dreht Krisenduell gegen LASK

Der SK Rapid Wien hat am Sonntag das Krisenduell gegen den LASK für sich entschieden und den Sprung in die Top Sechs geschafft. Die Grün-Weißen rangen in Hütteldorf das Linzer Schlusslicht mit 3:2 (1:1) nieder und sind damit gegen die Oberösterreicher nun schon seit neun Ligaspielen unbesiegt. In einer hitzigen Partie vor 11.900 Zuschauern im Allianz Stadion war Ercan Kara der Matchwinner, der die Partie zugunsten Rapids drehte.

Thomas Goiginger brachte den LASK in Führung (17.), das war der Weckruf für eine bis dahin schwach agierende Rapid-Elf. Kara gelang noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich für stärker werdende Wiener (41.). Der ÖFB-Teamstürmer war es auch, der sich nach einem Freistoß von Thorsten Schick hochschraubte und per Kopf zum 2:1 traf (78.). Nach dem Freistoß-Tor von Marco Grüll (86.) glückte LASK-Verteidiger Felix Luckeneder drei Minuten später per Abstauber die Ergebniskorrektur. Dank der drei Zähler ist Rapid nun Tabellenfünfter, punktegleich mit dem Sechsten Austria Wien. Der LASK liegt weiter am Tabellenende.

Die Gäste aus Oberösterreich bestimmten in der Anfangsphase das Spiel. Die erste Chance hatten die Besucher in der Eröffnungsminute zu notieren, der Schuss von Lukas Grgic zog rechts am Tor vorbei. Danach sorgten die Linzer immer wieder mit Standardsituationen für Betrieb im Rapid-Drittel. In der 13. Minute bekam Rapids Goalie Paul Gartler einen etwas zu zentralen Schuss von Sascha Horvath zu halten.

Rapid ringt LASK nieder

Die Grün-Weißen bezwangen in Hütteldorf das Linzer Schlusslicht mit 3:2 (1:1) und sind damit gegen die Oberösterreicher nun schon seit neun Ligaspielen unbesiegt.

LASK geht in Führung

Aufseiten Rapids gab Kapitän Maximilian Hofmann sein Comeback mit Gesichtsmaske, um seine gebrochene Nase zu schützen. Die Linzer mussten nach einer Viertelstunde ihren Mittelfeldmann James Holland verletzungsbedingt ersetzen, für ihn kam Hong Hyun-seok. Sekunden später fiel die Führung aus einem Getümmel: Rapid brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Goiginger schoss aus wenigen Metern ein.

Gartler entschärfte in weiterer Folge einen Abschluss von Mamoudou Karamoko (20.). Danach waren bei den Wienern auch Bemühungen zu erkennen, offensiv etwas bewegen zu wollen. Die waren wenig konkret, außerdem zeigte die ersatzgeschwächte LASK-Abwehr eine gute Organisation. Ein Angriff in der 28. Minute – mit Abschlussversuch von Kelvin Arase – versandete, ein Hofmann-Kopfball (29.) verfehlte das Tor.

Die Athletiker blieben bei ihren Umschaltmomenten und den oft daraus resultierenden Standards brandgefährlich. In der 36. Minute etwa köpfelte Luckeneder an die Latte, Hofmann (40.) am anderen Ende hingegen völlig unbedrängt drüber. Danach glückte Kara nach Grüll-Lochpass aber im Eins-zu-eins gegen Alexander Schlager der Ausgleich. Der wehrte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch einen Fountas-Schuss zur Ecke ab.

Rapid dreht Partie

Ein Chancenfurioso gab es nach dem Seitenwechsel. Hong (49.), Arase (52.), Peter Michorl (53.), Taxiarchis Fountas (55.) und Karamoko (56./66.) verpassten die mehr oder weniger guten Möglichkeiten.

Rapid spielte seit Wiederbeginn ohne Hofmann und mit Filip Stojkovic als Innenverteidiger. Der trennte in der 69. Minute Karamoko im Strafraum sauber vom Ball, Schiedsrichter Alan Kijas zeigte dennoch auf den Elfmeterpunkt. Später korrigierte er die Entscheidung aber nach Ansicht der Bilder, nahm auch die Gelbe Karte zurück.

Auf der Gegenseite verhinderte zunächst die LASK-Abseitsfalle einen Treffer von Fountas (75.). Nach Karas Kopfballtor (78.) durften die Zuschauer kurz darauf aber jubeln. Nach einem Foul an Kara versenkte Grüll den Freistoß unter die Latte direkt in die linke Ecke (86.). Luckeneder bugsierte den Ball zum 3:2-Endstand ins Tor, nachdem Gartler den Ball nicht zu fassen bekommen hatte. Nach dem Abpfiff wurde es noch einmal turbulent, Rapids Robert Ljubicic sah nach einem Handgemenge mit LASK-Verteidiger Rene Renner die Rote Karte.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir haben speziell die ersten 30 Minuten überhaupt keinen Zugriff gehabt, haben viele Fehler im Aufbau gehabt. Der LASK war einfach wacher und aggressiver und hat es gegen den Ball gut gemacht. Da haben wir nicht die richtigen Lösungen gefunden, wir haben den Tiefgang nicht gehabt. Es hätte durchaus schon 2:0 stehen können. Ab der 30. Minute ist ein bisschen ein anderer Pep reingekommen. Wir haben die Fehler abgestellt und nach vorne besser gespielt. Das unglaublich schöne Tor zum 1:1 war für uns enorm wichtig kurz vor der Pause. Die Jungs haben dann weitergemacht. Sie wollten das Spiel gewinnen, wir waren dann wirklich da.“

Zum vermeintlichen Elfmeter gegen Rapid, der nach VAR-Kontrolle zurückgenommen wurde: „Mich hat es verwundert, dass er sich das selbst noch angeschaut hat. Wenn er gegeben worden wäre, würde ich nicht mehr da sitzen, weil dann wäre ich längere Zeit in U-Haft. Dann hätte mich keiner mehr stoppen können. Dann glaube ich nicht mehr an die Gerechtigkeit.“

Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Aus meiner Sicht war es ein bitterer Nachmittag. Ich denke, dass wir sehr, sehr gut ins Spiel gestartet sind, zahlreiche Chancen herausgespielt haben und 35, 40 Minuten lang das dominante Team waren. Dann haben wir uns in den letzten fünf Minuten die Schneid abkaufen lassen und sind ins Schwimmen gekommen, deshalb auch der Ausgleichstreffer. In der zweiten Halbzeit war es eine Partie auf Augenhöhe. Zusammenfassend ist es dieselbe Leier: Chancenauswertung mangelhaft, und leider Gottes auch das Verteidigen von Standardsituationen.“

Bundesliga, 13. Runde

Sonntag:

Rapid – LASK 3:2 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 11.900 Zuschauer, SR Kijas

Tore:
0:1 Goiginger (17.)
1:1 Kara (41.)
2:1 Kara (78.)
3:1 Grüll (86.)
3:2 Luckeneder (89.)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Hofmann (46./Schick), Ullmann – Grahovac, Ljubicic – Arase (72./Ballo), Fountas (91./J. Auer), Grüll – Kara (86./Moormann)

LASK: Schlager – Potzmann (87./Griger), Boller, Luckeneder, Renner – Holland (17./Hong), Grgic – Horvath (62./Nakamura), Michorl, Goiginger – Karamoko

Rote Karte: Ljubicic (Tätlichkeit/nach Spielende)

Gelbe Karten: keine bzw. Michorl, Schlager, Luckeneder, Renner

Die Besten: Kara, Grüll bzw. Boller, Karamoko