Zeitung: Künftig Radfahren statt Reiten

Nach einem Bericht der englischen Tageszeitung „The Guardian“ arbeitet der Weltverband des Modernen Fünfkampfs (UIPM) an einer Reform des Wettkampfmodus. Nach Angaben der Zeitung erfolgte bereits eine geheime Abstimmung, den Sprungreitbewerb durch ein Radrennen zu ersetzen.

Der Weltverband wollte diese Meldung jedoch nicht bestätigen und verwies auf eine Presseerklärung, die für Donnerstag geplant ist. Bis dahin soll es noch klärende Gespräche mit den Länderverbänden geben und dann ein Ergebnis präsentiert werden. „Im Bestreben, dem Modernen Fünfkampf ein starkes und dynamisches Profil zu geben, finden derzeit mehrere strategische Besprechungen statt“, so der Verband in einer Stellungnahme.

„Kein Moderner Fünfkampf ohne Reiten“

Laut dem „Guardian“ sind ehemalige Athletinnen wie die britische Bronzemedaillengewinnern im Fünfkampf in Sydney 2000 Kate Allenby gegen eine Änderung. „Darüber muss noch gesprochen werden. Es ist kein Moderner Fünfkampf, wenn Reiten nicht dabei ist“, wird Allenby zitiert, die von einem „Desaster“ für den Sport spricht, sollte der Reitbewerb ersetzt werden.

Die Entscheidung, eine Änderung an den Teildisziplinen Fechten, Schwimmen, Geländelauf, Schießen und Reiten vorzunehmen, folgt dem Eklat rund um die Fünfkämpferin Annika Schleu bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Eklat in Tokio sorgt für Umdenken

Die Deutsche ging als Führende in den Reitparcours, doch ihr Pferd Saint Boy weigerte sich mehrmals, über die Hindernisse zu springen. Daraufhin erhielt sie von ihrer Trainerin Kim Raisner die Aufforderung, das Pferd zu schlagen: „Hau mal richtig drauf!“ Schleu setzte das um und versuchte, Saint Boy mit der Gerte und Sporen zum Loslaufen zu animieren.

Die Bilder des aufgeschreckten Tieres und der verzweifelten Reiterin gingen um die Welt. Es folgten weltweite Proteste unter anderem von Tierschützern, die Schleu und Raisner Tierquälerei vorwarfen. Raisner wurde kurz nach dem Vorfall von der UIPM von den Spielen suspendiert und anschließend offiziell verwarnt.