Bayerns Marcel Sabitzer im Match gegen Benfica Lissabon
APA/AFP/Tobias Schwarz
Champions League

Sabitzer muss sich bei Bayern in Geduld üben

Mit einem überzeugenden 5:2 über Benfica Lissabon hat sich Bayern München am Dienstag in der UEFA Champions League vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Während Robert Lewandowski bei seinem 100. Auftritt in der Königsklasse eine Gala hinlegte, blieb Marcel Sabitzer erneut nur die Rolle des „Jokers“. Zu allem Überfluss leistete sich der Österreicher auch noch einen folgenschweren Patzer. „Er kommt da raus“, sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. „Er wird seine Spiele bekommen.“

Bisher konnte Sabitzer seinen ehemaligen Trainer bei RB Leipzig noch nicht wirklich überzeugen. Siebenmal in zehn Runden durfte er in der deutschen Bundesliga mitmachen, vier Partien absolvierte er in der Champions League inklusive des Auftritts am Dienstag. Nur in zwei Begegnungen wirkte der 27-jährige ÖFB-Teamspieler von Beginn an mit. Zwei Monate nach seinem Wechsel scheint Sabitzer noch nicht wirklich in München angekommen zu sein.

Gegen Benfica Lissabon wurde er in der 71. Minute eingewechselt und leitete postwendend den zweiten Benfica-Treffer durch einen Fehlpass ein. „Das war eine vermeidbare Aktion, weil wir da eigentlich viele Anspielpunkte haben. Es war der schwierigste Ball. Aber auch in solchen Phasen, wo es nicht optimal läuft, heißt es zusammenstehen. Er kommt da auch raus und wird auch mehr Spielzeit bekommen. Es fehlt ihm nicht viel. Er wird seine Spiele bekommen und ihnen auch noch seinen Stempel aufdrücken können“, sagte Nagelsmann über Sabitzer und meinte außerdem: „Er hat große Konkurrenz im Kader und muss dranbleiben, das weiß er auch.“

Lewandowski schraubt am Legendenstatus

Überschwängliches Lob kam von Nagelsmann währenddessen für den Dreifachtorschützen Lewandowski. „Seine Zahlen sind beeindruckend. Er wird weiterhin der beste Stürmer der Welt sein, weil er mit seiner Einstellung und mit seinem Lebensstil alles dafür tut“, erklärte der Coach, der nach überstandener Coronavirus-Infektion sein Comeback auf der Bayern-Bank gab und die letzten vier Bayern-Partien vor dem TV-Gerät mitverfolgen musste. Er habe die Rückkehr ins Stadion genossen, erzählte Nagelsmann. „Es hat Spaß gemacht, den Jungs zuzuschauen.“

Bayerns Robert Lewandowski erzielt das zwischenzeitliche 4:1 gegen Benfica Lissabon
AP/Matthias Schrader
Lewandowskis Ausbeute von 81 Toren in den ersten 100 Champions-League-Spielen war bisher unerreicht

Besonders Lewandowski: Der 33-Jährige hält derzeit bei 81 Treffern in der „Königsklasse“. Auf eine solche Quote kam noch kein Akteur nach 100 Champions-League-Einsätzen. Bei Lionel Messi waren es 75, bei Cristiano Ronaldo sogar „nur“ 64. „Ich habe nie geglaubt, dass ich so viele Spiele in der Champions League machen kann – und so viele Tore und Vorlagen“, sagte der 33-jährige Weltfußballer von 2020. In der ewigen Rangliste liegt der Stürmer hinter Ronaldo (139) und Messi (123) auf Rang drei.

Auch Juventus löst Achtelfinal-Ticket

Neben den Bayern löste auch Juventus vorzeitig das Achtelfinal-Ticket – das Heim-4:2 über Zenit St. Petersburg war der vierte Sieg im vierten Gruppenmatch. „Wir haben beeindruckend gespielt und trotz der Gegentore nie den Flow verloren“, resümierte Coach Massimiliano Allegri. In der Serie A läuft es für die „Alte Dame“ weniger gut – nach elf Runden liegt man nur auf Platz neun, der Rückstand auf das Führungsduo Napoli und AC Milan beträgt bereits 16 Punkte.

Ex-Juventus-Stürmer Ronaldo rettete Manchester United mit seinem Doppelpack ein 2:2 bei Atalanta Bergamo und wurde danach von seinem Coach Ole Gunnar Solskjaer gepriesen. „Er ist ein Anführer“, sagte der Norweger über den Portugiesen und verglich dessen Rolle mit jener des früheren NBA-Stars Michael Jordan bei den Chicago Bulls.

Der 36-Jährige erzielte seit seiner Rückkehr zu United bewerbsübergreifend neun Tore, konnte bisher aber nicht restlos überzeugen. In britischen Medien war in den vergangenen Wochen die Rede davon, dass das Spiel der „Red Devils“ zu sehr auf Ronaldo zugeschnitten und die Mannschaft dadurch aus der Balance geraten sei. Diese Vermutungen kosteten Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini nur ein müdes Lächeln. „Manche sagen, Ronaldo ist ein Problem – man stelle sich vor, Ronaldo soll ein Problem sein! Er hört nicht auf zu treffen“, meinte Gasperini.