Marco Schwarz (AUT) beim Slalom Ende März 2021 in Lenzerheide
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Pause für Schwarz nach Trainingssturz

Kombinationsweltmeister Marco Schwarz, der vor der Saison als heißer ÖSV-Anwärter auf den Gesamtweltcup galt, muss nach einem Trainingsunfall wochenlang pausieren. Der 26-jährige Kärntner fädelte am Mittwoch beim Slalom-Training ein. Dennoch habe er „Glück im Unglück“ gehabt, befand Schwarz.

Im Slalom-Training auf der Resterhöhe bei Mittersill zog sich Schwarz bei einem Einfädler einen Einriss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk zu, er muss aber nicht operiert werden. Das gab der ÖSV nach einer MRT-Untersuchung in Kitzbühel bekannt. Die Ausfalldauer soll im Idealfall sechs Wochen betragen.

Schwarz meinte nach der Untersuchung: „Das ist Glück im Unglück. Ich habe eingefädelt, und dann hat es mir den Ski gefressen. Das ist blöd gelaufen. Jetzt werde ich gleich mit der Rehabilitation beginnen und schauen, dass ich so rasch wie möglich in den Skizirkus zurückkehren kann.“ Er habe Schmerzen beim Gehen und Abrollen des Fußes, schilderte Schwarz seine Probleme. Wirklich „erleichtert“ sei er nach der Diagnose nicht gewesen. „Es hätte ja auch nur eine Zerrung sein können.“ Aber natürlich hätte ein Komplettriss und eine Operation alles noch mehr verlängert. „So nehme ich das jetzt hin, wie es ist, ich kann es ohnehin nicht ändern.“

Schwarz muss Pause einlegen

Marco Schwarz muss nach einen Trainingsunfall wochenlang pausieren. Der 26-jährige Kärntner fädelte am Mittwoch beim Slalom-Training ein.

Natürlich sei so ein Malheur derart kurz vor dem Saisonstart alles andere als ideal, gab Schwarz zu. „Aber bis zum ersten Saisonslalom ist noch einige Zeit. Ich will mir keinen Stress machen, es soll zu hundert Prozent ausheilen. Ich muss mich komplett fit fühlen, und die Schmerzen müssen zu hundert Prozent weg sein, damit ich wieder gut in den Winter starten kann“, ergänzte der Kombi-Weltmeister und verwies auf sein großes Ziel Olympia: „Ich will mir keinen Stress machen. Das Highlight kommt im Februar.“

Wettkampfprogramm „hilft“ Schwarz

Thomas Gstrein, der behandelnde Arzt, zeigte sich laut einer Verbandsmitteilung am Mittwoch jedenfalls zuversichtlich. „Wenn die Therapie ohne Probleme verläuft, kann er vermutlich in sechs Wochen wieder in das Skitraining zurückkehren“, sagte der Mediziner.

Das würde einen Wiedereinstieg ins Training Mitte Dezember bedeuten. Bis Jahresende stehen lediglich drei Riesentorläufe und zwei Slaloms (Val d’Isere, Madonna di Campiglio) auf dem Programm. Der Formaufbau und die Vorbereitung auf die ab 3. Februar beginnenden Olympischen Spiele in Peking sind jedoch betroffen. Bereits zuvor hat die Lieblingsdisziplin des Slalom-Weltcup-Siegers der Vorsaison Hochkonjunktur: Von 5. bis 25. Jänner stehen fünf Weltcup-Slaloms auf dem Programm.

Keine Gedanken an Gesamtweltcup

Die Saisonplanung verschiebt sich für Schwarz durch die Verletzungspause aber doch signifikant. Er wäre nach dem Lech-Parallelrennen in Nordamerika auch Super-G gefahren. So werde er sich nun auf Slalom und Riesentorlauf konzentrieren, also seine Hauptdisziplinen, sagte der Riesentorlauf-13. vom Weltcup-Auftakt in Sölden. Zu viel Wechsel im Training zwischen den Technik- und Speed-Disziplinen sei kein Grund für das Malheur gewesen, betonte Schwarz. „Es ist einfach unglücklich gelaufen.“

Schwarz gilt als eine ganz große ÖSV-Hoffnung im Kampf um den Gesamtweltcup. Dass die diesbezüglichen Hoffnungen nach der Verletzung nun kleiner geworden sind, schob der Gesamtdritte hinter Alexis Pinturault und Marco Odermatt auf die Seite. „Ich verschwende keinen Gedanken an den Gesamtweltcup. Jetzt liegt der Fokus zu hundert Prozent auf der Fitness. Das Wichtigste ist der Monat Jänner und dann Olympia. Da will ich wieder bei hundert Prozent sein.“