Nikola Bilyk (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Handball

Bilyk freut sich auf Teamcomeback

Nikola Bilyk gibt bei den zwei Testländerspielen gegen Tschechien am Freitag (18.10 Uhr) in der Südstadt und am Sonntag (12.00 Uhr, jeweils live in ORF Sport +) in Brünn sein Comeback in Österreichs Handballnationalmannschaft. Der 24-Jährige sieht bei sich noch Aufholbedarf, die Freude am Spiel hat er aber schon wieder gefunden.

Nachdem er das ÖHB-Team im Jänner 2020 daheim zu EM-Rang acht geführt hatte, kam die Coronavirus-Pause und im August des Vorjahres bei einem Trainingslager seines Clubs THW Kiel in Graz ein Kreuzbandriss im linken Knie. Nun ist er wieder bereit. „Es hat lange gedauert. Aber jetzt ist das Gefühl umso schöner, wieder bei der Mannschaft zu sein“, sagte Bilyk während des Südstadt-Trainingslagers in Vorbereitung auf das Tschechien-Doppel und auf die EM.

Dort soll er die Nationalmannschaft wieder zu Höchstleistungen führen, wenn es ab 14. Jänner in Gruppe D im Zweitagesrhythmus gegen Polen, Deutschland und Belarus geht. Noch ist Bilyk aber nicht in seiner alten Form, sind doch erst zwei Monate seit seiner Rückkehr bei Kiel mit dem Gewinn des Supercups vergangen.

„Es fehlen noch einige Schritte“

„Ich bin überglücklich, dass ich wieder Handball spielen kann. Aber ich habe eineinhalb Jahre keinen Handball gespielt, es fehlen sicher noch einige Schritte“, sagte Bilyk. Sein erstes Ziel sei gewesen, wieder ein bisschen mehr Vertrauen in seinen Körper zu bekommen. „Das kommt immer mehr und mehr. Und bald kommt auch das Spielerische mehr dazu. Ich merke, dass es von Tag zu Tag besser wird, ich mich wieder zurückkämpfen werde. Ich habe keine Zweifel, dass es bald anders laufen wird.“

Noch sei seine Torquote weit von früheren Jahren entfernt, im starken Kader von Kiel sei auch immer Druck da. „Ich weiß, dass bei meinen Leistungen noch sehr viel Luft nach oben ist“, sagte der Rückraumspieler. „Aber das ist ein Prozess, den ich alleine gehen muss und durch den ich mich durchkämpfen muss. Wir werden sehen, wann es diesen Klick-Effekt gibt und ich wieder befreiter vom Kopf und von den Handball-Entscheidungen auf dem Level bin, wo ich vorher war.“

Herantasten an alte Stärke

In manchen Situationen müsse er noch an die Verletzung denken. Erst allmählich habe er sich wieder an die Bewegungen gewöhnen müssen. „Es ging darum, wieder ein Gefühl für die Geschwindigkeit zu bekommen, für verschiedene Spielsituationen. Man probiert sich einfach aus – wie ist es, wenn ich springe und lande.“ Wenn der Körper dann Dinge automatisch mache, sei es eine Riesenlast, die abfalle, da dann die Konzentration mehr dem Handball an sich gelten könne.

Besonders in Kiels Starensemble, aber auch im Nationalteam müsse er sich seine Position erst wieder erarbeiten. „Man muss überall zeigen, wozu man fähig ist und man muss es sich immer verdienen, auch im Nationalteam spielen zu dürfen“, führte der Ex-Spielmacher der Fivers Margareten aus. Auch hätten in seiner Absenz etwa bei der WM im Jänner andere Spieler Verantwortung übernommen. Bilyk: „Ihr Standing in der Mannschaft hat sich dadurch verändert. Das kann schon für die EM ganz gut sein.“