Keito Nakamura (LASK) jubelt mit Mannschaftskollegen
APA/EXPA/Johann Groder
Conference League

Nakamura schießt LASK zum Aufstieg

Der LASK hat am Donnerstag den Aufstieg in der UEFA Europa Conference League souverän geschafft. Die Linzer gewannen ihr Heimspiel in Klagenfurt nach drückender Überlegenheit (29:2 Torschüsse) gegen den armenischen Vertreter Alaschkert mit 2:0 (1:0). Der Japaner Keito Nakamura erzielte dabei seine ersten Tore für die Linzer (12., 87.). Weil im Parallelspiel der Gruppe A Maccabi Tel Aviv gegen HJK Helsinki mit 3:0 siegte, ist der LASK zwei Runden vor Schluss nicht mehr von den ersten beiden Rängen zu verdrängen.

In drei Wochen kommt es damit zum wohl vorentscheidenden Duell um den Gruppensieg, wenn Tabellenführer Maccabi die Linzer in Tel Aviv empfängt. Der Erste steht dann im Achtelfinale, der Zweite spielt in einer Zwischenrunde gegen einen Dritten aus der Europa League. Sowohl die Israelis als auch die Linzer halten aktuell bei zehn Zählern.

Die gebeutelten Oberösterreicher, in der Bundesliga derzeit nur das Tabellenschlusslicht, traten im Ausweichquartier mit einem Rumpfteam von lediglich 16 Kaderspielern an. „So wird man den LASK nicht so oft sehen“, hatte Mittelfeldmann Peter Michorl vor der Partie mit Blick auf insgesamt zehn Ausfälle angemerkt. Die Athletiker liefen vor einer neuerlich überschaubaren Kulisse vor allem in der Abwehr mit ungewöhnlichen Rollen ein. Rene Renner gab den Innenverteidiger, Hong Hyun Seo spielte links außen. Der dritte Torhüter Nikolas Polster saß für den Fall der Fälle mit einem Feldspielertrikot auf der Bank.

LASK sichert sich Aufstieg in Conference League

Die Linzer gewannen mit einem Rumpfteam gegen Alaschkert.

LASK spielt Chance um Chance heraus

Dort nahmen mit den von Verletzungen zurückgekehrten Andreas Gruber und Yannis Letard und dem freigetesteten Florian Flecker nur drei weitere „richtige“ Feldspieler Platz. Mit Anpfiff wurde aber klar, dass die Gäste aus Jerewan wenig entgegenzusetzen hatten. Der LASK spielte sich am Wörthersee vor der Pause Chance um Chance heraus.

Die vor zwei Wochen daheim mit 0:3 unterlegenen Armenier hatten mit dem Tempo der Linzer große Probleme. Christoph Monschein entwischte schon in der vierten Minute, scheiterte aber am 35-jährigen David Jurtschenko. Der Schlussmann war auch bei Alexander Schmidts Abschluss (6.) aus spitzem Winkel beschäftigt. Als die Armenier dann bei einem Freistoß erstmals ein wenig Torgefahr ausstrahlten, fiel im Gegenstoß die fällige Führung. Schmidt und Monschein kombinierten Nakamura frei, der 21-Jährige zeigte dabei keine Nerven.

Jubel von Keito Nakamura (LASK)
GEPA/Wolfgang Jannach
Der Japaner Keito Nakamura erzielte gegen Alaschkert beide Tore – seine ersten für die Linzer

Bis zur Pause hatte die dominant auftretende Wieland-Elf noch weitere gute Möglichkeiten, nachzulegen. Den Fernschuss von Antreiber Michorl lenkte Jurtschenko an die Latte (19.), Felix Luckeneder setzte einen Kopfball völlig frei stehend am Gehäuse vorbei (32.). Das hätte sich beinahe gerächt. Einmal fand Alaschkert den Weg durch die Reihen der Linzer, der Treffer von Jose Embalo (43.) zählte aufgrund einer angezeigten Abseitsstellung nicht. Da in der Conference League kein VAR zum Einsatz kommt, blieb die Entscheidung umstritten.

Die zweite Spielhälfte startete mit dem nächsten Metalltreffer der Linzer. Thomas Goiginger wuchtete den Ball an die Unterkante der Latte (46.), Jurtschenko war im Nachfassen zur Stelle. Zu mangelnder Effizienz kam damit nun auch Pech dazu. Das Spiel flachte danach aber ab. Alexander Schlager im LASK-Tor blieb unterbeschäftigt, auf der Gegenseite vermochte es sein Team aber lange nicht, die Entscheidung herbeizuführen. Erst Nakamuras zweiter Streich nach Vorlage von Hong brachte die drei Punkte und damit den Aufstieg ins Trockene (87.).

Stimmen zum Spiel:

Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Die Situation war schwierig aufgrund der Personalsituation. Ich denke, dass die Leistung in Ordnung war, Leckerbissen war es keiner. Wir sind zufrieden, dass wir zwei Tore erzielt haben und hinten die Null gestanden ist. Alaschkert hat in der zweiten Halbzeit schon versucht, über Konter Tore zu erzielen, sie haben bei Standardsituationen eine gewisse Gefährlichkeit ausgestrahlt. Das haben wir gut verteidigt. Die Zielsetzung für uns ist relativ klar: Wir überwintern international, jetzt muss es in der Meisterschaft auch klappen.“

Peter Michorl (LASK-Mittelfeldspieler): „Wir haben mit den wenigen Spielern, die wir noch hatten, eine Einheit gebildet. Es war keine leichte Ausgangssituation für uns, aber haben das super gemeistert. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, wir haben es spannend gemacht bis zum Schluss. Alaschkert hatte keine einzige Torchance im Spiel. Der Sieg und der Aufstieg sind hochverdient. Jetzt haben wir ein Endspiel in Tel Aviv. Die Aussichten darauf sind besser, wir werden mehr Spieler zur Verfügung haben.“

UEFA Europa Conference League, Gruppe A, vierter Spieltag

Donnerstag:

LASK – Alaschkert 2:0 (1:0)

Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, SR Al-Hakim/SWE

Torfolge:
1:0 Nakamura (12.)
2:0 Nakamura (87.)

LASK: Schlager – Potzmann, Luckeneder, Renner, Hong – Goiginger, Horvath (60./Flecker), Michorl, Nakamura – Schmidt (60./Gruber), Monschein (86./Letard)

Alashkert: Yurchenko – Cameta, Kryuchkov, Voskanyan, Boljevic – Grigoryan, Hovsepyan (83./Yedigaryan) – Mihajlovic (60./James), Bezecourt (60./Milinkovic), Papikyan (51./Glisic) – Embalo

Gelbe Karten: Renner bzw. Grigoryan, Voskanyan