Stars des Turniers sind die 18-jährige Britin Emma Raducanu, die im September in New York aus der Qualifikation heraus die US Open gewonnen hat, sowie die 30-jährige Rumänin Simona Halep. Die ehemalige Weltranglistenerste hat u. a. zwei Grand-Slam-Turniere (French Open 2018, Wimbledon 2019) gewonnen. Mit Julia Grabher und Sinja Kraus sind zwei Österreicherinnen dank Wildcards dabei.
"Die Dichte ist heuer enorm, wir haben viele verschiedene Spielertypen“, charakterisierte Turnierdirektorin Reichel das Teilnehmerfeld. Die Mischung aus „NextGen“- und erfahrenen Spielerinnen sei sehr ausgeprägt.
Grabher trifft auf Französin Cornet
Grabher trifft bei ihrem dritten Antreten im Linz-Hauptbewerb auf die Französin Alize Cornet. Die 25-jährige Vorarlbergerin hatte 2019 und 2020 (damals verletzungsbedingt) jeweils in der ersten Runde verloren, traut sich diesmal aber gegen Cornet das erstmalige Erreichen des Achtelfinales zu: „Ich freue mich sehr. Sie ist eine sehr erfahrene Spielerin, aber ich denke, dass es schwierigere Auslosungen gibt und dass ich das packen kann.“ Auf jeden Fall blickt Grabher auf ihr „sicher erfolgreichstes Jahr bis jetzt“ zurück. „Linz zählt neben Grand Slams zu meinen Saisonhighlights.“
Kraus bekommt es in der ersten Runde mit der Belgierin Alison van Uytvanck zu tun, der Nummer 61 im WTA-Ranking. Die 19-jährige Wienerin, heuer Siegerin eines 15.000-Dollar-Turniers in Kairo, ist aktuell 454. der Weltrangliste und feiert in der oberösterreichischen Hauptstadt ihre Premiere auf der WTA-Tour. „Ich kenne sie“, sagte Kraus zur ersten Gegnerin und fügte hinzu, „aus dem Fernsehen.“
Die Chance, ihr erstes Spiel in der Qualifikation zu gewinnen, hat unterdessen Mavie Österreicher nicht nützen können. Die 19-jährige Wienerin, die sich bei der Young-Ladies-Wildcard-Challenge im Oktober durchgesetzt und eine Wildcard für die Qualifikation in Linz gewonnen hatte, musste sich trotz Satzball im ersten und 5:2-Führung im zweiten Satz der Schweizerin Leonie Küng mit 5:7 6:7 (1/7) geschlagen geben.
„Emma-Mania“ auch in Linz?
Raducanu hat in ihrer Heimat eine „Emma-Mania“ ausgelöst, auch Reichel und Turnierbotschafterin Barbara Schett sind vom neuen Shootingstar der Tenniswelt angetan. „Mit dem Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier ändert sich das Leben schlagartig, ich weiß das aus Erzählungen von Mats Wilander und Boris Becker. Beide waren bei ihrem ersten Gewinn eines Grand-Slam-Turniers noch jünger als Emma. In diesem jugendlichen Alter ist es nicht so einfach, mit der neu gewonnenen Popularität umzugehen“, sagte Schett. Der bodenständigen Raducanu traut es die Tirolerin aber zu, dass sie die Rolle als „Liebling der Nation“ nicht überfordert.
Das Finale in Linz ist übrigens schon für Freitag angesetzt, da am Sonntag die WTA-Finals in Guadalajara in Mexiko beginnen. ORF Sport + überträgt ausgewählte Spiele aus Linz ab Montag. Das Traditionsturnier findet zum bereits 31. Mal statt und ist laut eigenen Angaben das zweitälteste Frauen-Hallenturnier der Welt. Man sieht sich zudem als „Österreichs bedeutendste Frauensportveranstaltung“.
WTA-250-Turnier in Linz
(Österreich, 235.238 Dollar, Hartplatz/Halle)