Karim Adeyemi
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

„Joker“ Adeyemi erlöst Salzburg bei Austria

Vier Tage nach der Champions-League-Niederlage beim VfL Wolfsburg ist Red Bull Salzburg auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Der Serienmeister feierte am Samstag in der 14. Runde der Admiral Bundesliga ein 1:0 (0:0) bei der Wiener Austria, die ihre erste Heimniederlage in dieser Saison kassierte. Der entscheidende Treffer der Salzburger gelang „Joker“ Karim Adeyemi (65.) vier Minuten nach seiner Einwechslung.

Die Wiener hatten schon das Hinspiel in Salzburg mit 0:1 verloren, auch damals war Adeyemi der Torschütze. Nun erhöhte der Deutsche sein Konto auf elf Saisontreffer. Für die Favoritner blieb ein starker Auftritt unbelohnt. Gegen Salzburg ist die Truppe von Trainer Manfred Schmid mittlerweile zehn Partien ohne Sieg, gleich neunmal setzte es dabei eine Niederlage. In der Tabelle gab es den Rückfall von Rang sechs auf acht. Leader Salzburg baute mit dem zwölften Saisonsieg den Vorsprung in der Tabelle auf 15 Punkte aus.

Die Salzburger präsentierten sich im ersten Spiel unter dem interimistisch anstelle des an CoV erkrankten Cheftrainers Matthias Jaissle werkenden Florens Koch gegenüber dem Auftritt in Wolfsburg an vier Positionen verändert. Adeyemi bekam genauso eine Pause wie die Innenverteidiger Maximilian Wöber und Jerome Onguene sowie Mittelfeldmann Luka Sucic. Dafür durften sich Oumar Solet, Bernardo, Nicolas Capaldo und Junior Adamu von Beginn an versuchen.

Salzburg setzt sich gegen Austria durch

Meister Salzburg feierte bei der Wiener Austria einen knappen 1:0-Erfolg und bleibt in der Bundesliga damit saisonübergreifend seit 19 Spielen ungeschlagen. Für den Siegestreffer sorgte Karim Adeyemi.

Auch bei den Wienern gab es im Vergleich zum 1:1 bei der WSG Tirol vier Änderungen. Mit Leonardo Ivkic, Christian Schoissengeyr und dem erkrankten Johannes Handl fielen gleich drei Verteidiger aus der Startelf, zudem auch noch Can Keles. Lukas Mühl, Ziad El Sheiwi, Vesel Demaku und Muharem Huskovic profitierten davon. Kapitän Markus Suttner gab in der aufgebotenen Fünferkette neben Eric Martel und Mühl den dritten zentralen Abwehrspieler.

Gastgeber beginnen stark

Der Schachzug mit der Fünferkette ging vor 10.135 Zuschauern vor der Pause voll auf, die „Bullen“ kamen zu keiner einzigen Topchance. Nur einmal wurde es im Strafraum gefährlich, da blieb ein Mühl-Handspiel bei einem Aaronson-Schuss ungeahndet (8.). Die Gastgeber standen aber nicht nur hinten bombensicher, sondern hatten auch in der Offensive mehr gefährliche Momente – zumeist nach Standardsituationen. Eine Djuricin-Direktabnahme landete im Außennetz (3.), Martel setzte einen Kopfball knapp drüber (13.).

Zur Pause reagierte Koch mit einem Doppeltausch, brachte Luka Sucic und Onguene ins Spiel. Sucic kam auch gleich aus guter Position zum Abschluss, der allerdings zu schwach und genau auf Patrick Pentz ausfiel (50.). Neun Minuten später lag der erste Auswärtstreffer noch mehr in der Luft, der durch einen katastrophalen Teigl-Rückpass bediente Adamu scheiterte aber alleine auf das Tor zulaufend am Austria-Goalie.

Adeyemi sorgt für Schwung

Es war die letzte Aktion des ins ÖFB-Nationalteam einberufenen Stürmers. Ab der 61. Minute war es Adeyemi vorbehalten, für Schwung zu sorgen. Und der „Joker“ stach auf Anhieb. Über Aaronson und Ulmer landete der Ball in der Mitte, wo ihn der DFB-Teamstürmer nur noch über die Linie drücken musste. Die Austria zeigte sich nicht schockiert und hätte bei einem Djuricin-Kopfball (67.) beinahe den Ausgleich geschafft. Weitere Topchancen blieben trotz einer optischen Überlegenheit und Offensivbemühungen aus.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Ich kann meinen Spielern nur Lob und Anerkennung aussprechen, wie sie aufgetreten sind. Sie haben erste Hälfte ein richtig gutes Spiel gemacht, eine Champions-League-Mannschaft gefordert, sich nur nicht belohnt. Einziger Kritikpunkt war, dass wir die Standardsituationen nicht so ausgeübt haben, wie wir es können.“

„Zweite Hälfte hatten wir ein bisschen Anlaufprobleme, dann sind wir ein bisschen besser ins Spiel gekommen. Wir hatten zuerst noch Glück, dass der Fehler von Teigl nicht bestraft wurde. Vor dem Gegentor war es für mich ganz klar eine Berührung, es war für mich ein Foul und daher eine Fehlentscheidung. Wir sind für eine starke Leistung leider nicht belohnt worden.“

Christoph Freund (Salzburg-Sportdirektor): „Es war nicht einfach, es war ein richtiger Arbeitssieg und ein wichtiger, weil die ganze Woche nicht einfach war. Der Ausgleich in letzter Minute in Ried, dann wollten wir den Aufstieg in der Champions League in Wolfsburg schaffen, was wir nicht geschafft haben. Und dann der kurzfristige Ausfall von Matthias (Jaissle, Anm.). Hut ab, dass wir das Spiel trotzdem gewonnen haben.“

„Erste Halbzeit haben wir zu wenig unser Spiel auf den Platz gebracht, was Energie und Intensität betrifft, wir haben auch die zweiten Bälle nicht gewonnen, zu leichte Fehler gemacht und hatten keine guten Umschaltmomente. Es war keine gute Halbzeit, was wir zur Pause klar angesprochen haben. Die zweite Halbzeit war klar besser, wir sind ruhig geblieben und haben gewonnen.“

Bundesliga, 14. Runde

Samstag:

Austria Wien – Salzburg 0:1 (0:0)

Wien, Generali Arena, 10.135 Zuschauer, SR Heiß

Tor: Adeyemi (65.)

Austria: Pentz – Teigl (75./Ivkic), Martel, Mühl, Suttner, El Sheiwi – Braunöder (74./Ohio), Demaku (82./Keles), Fischer (82./Grünwald) – Huskovic (74./Jukic), Djuricin

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet (46./Onguene), Bernardo, Ulmer – Capaldo (46./Sucic/89./Bernede), Camara (83./Diambou), Aaronson, N. Seiwald – Adamu (61./Adeyemi), Okafor

Gelbe Karten: Huskovic, Braunöder, El Sheiwi bzw. Ulmer, Camara, Capaldo, Okafor

Die Besten: Braunöder, Martel bzw. Seiwald, Camara