Verstappen, der nach dem Qualifying über zu wenig Grip klagte, führt die WM-Wertung fünf Rennen vor Saisonende zwölf Zähler vor Hamilton an. Das Rennen geht am Sonntag (20.00 Uhr MEZ) in Szene. „Der dritte Platz ist nicht super, aber es wird noch einen großen Kampf geben“, sagte Verstappen.
Das Mercedes-Duo wirkte selbst etwas erstaunt, dass es nach dem klaren Rückstand in den Trainings plötzlich die erste Startreihe erobert hatte. „Valtteri hat einen Superjob gemacht, ich bin so stolz auf ihn“, so Hamilton. „Wir haben so hart gearbeitet. Wir dachten nicht, dass wir dieses Wochenende das Tempo hätten“, sagte der Titelverteidiger.
„Hat sich toll angefühlt“
Eigentlich galt in der Höhe von mehr als 2.200 Metern über dem Meeresspiegel das Mercedes-Triebwerk als schwächer im Vergleich zum Honda-Motor der Red Bulls, dessen größerer Turbo mehr Sauerstoff an den Verbrennungsmotor liefert. Doch Bottas schwärmte: „Es hat sich toll angefühlt, das Auto zu fahren.“
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat nun sogar alle taktischen Vorteile auf seiner Seite. „Unser Auto ist immer schneller geworden. Die erste Reihe ist mal ein guter Schritt. Vielleicht können wir das halten“, sagte Wolff.
Enttäuschung bei Red Bull
Für Red Bull dagegen wurde das Qualifying zur Enttäuschung. Noch am Freitag war Verstappen im Training die klare Bestzeit gefahren, am Samstagvormittag hatten Perez und er das Mercedes-Duo ebenfalls weit hinter sich gelassen. Als es zählte, patzten die Favoriten jedoch. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko erkannte einen „sehr guten Bluff“ von Mercedes. „Uns ist es zudem nicht gelungen, die Reifen ins richtige Temperaturfenster zu bekommen“, sagte er.
„Es sieht so aus, als wäre uns die Balance abhanden gekommen“, sagte wiederum Verstappen. Zu allem Überfluss störte ein Verbremser des Japaners Yuki Tsunoda (Alpha Tauri) auf der letzten Runde die Zeitenjagd von Perez und Verstappen, der kurz vom Gas musste und keine Chance mehr auf die Bestzeit hatte.
Zu dem Vorfall im letzten Qualifikationsabschnitt sagte Marko: „Tsunoda hat beide unsere Autos rausgeholt, sonst wären wir näher ran gekommen.“ Aber die Überlegenheit, die zuerst da gewesen war, sei nun offenbar dahin, gestand Marko. „Das wird sicher ein schwieriges Rennen, Mercedes kann jetzt die Rennstrategie bestimmen. Wir werden im Renntrimm aber etwas besser sein.“
Heftiger Unfall von Stroll
Für Lance Stroll (Aston Martin) war das Qualifying nach wenigen Minuten nach einem Unfall in Q1 vorbei. Stroll blieb unverletzt, die Quali war für rund eine halbe Stunde unterbrochen. Der Kanadier hätte das Rennen ohnehin von ganz hinten in Angriff nehmen müssen. Wie Tsunoda, McLaren-Pilot Lando Norris und Esteban Ocon (Alpine) war er mit der Rückversetzung ans Ende des Startgrids für den Austausch von mehreren Antriebskomponenten über das erlaubte Kontingent hinaus bestraft worden.
Nach dem Grand Prix in Mexiko, dem 18. von insgesamt 22 WM-Läufen, folgen zwei weitere Rennen in nur zwei Wochen. Zunächst geht es nach Brasilien (live in ORF1), dann weiter zur Premiere nach Katar. Abgeschlossen wird die Saison mit den Rennen in Saudi-Arabien und Abu Dhabi (live in ORF1).