Amar Dedic (WAC) und Christoph Knasmüllner (Rapid)
GEPA/Wolfgang Jannach
Bundesliga

Wolfsberg schenkt Rapid vier Tore ein

RZ Pellets Wolfsberg hat seinen Erfolgslauf prolongiert und zumindest vorerst den Sprung auf den zweiten Platz der Admiral Bundesliga geschafft. Das Team von Trainer Robin Dutt fertigte Rapid am Sonntag mit 4:1 (3:1) ab und löste den SK Puntigamer Sturm Graz als ersten Verfolger von Leader von Red Bull Salzburg ab. Das Gastspiel der Grazer bei Cashpoint SCR Altach war aufgrund mehrerer Coronavirus-Fälle bei den Steirern abgesagt worden.

Rapid kassierte nach dem 1:3 in Zagreb in der UEFA Europa League am Donnerstag den nächsten Rückschlag und ist nach 14 Partien nur noch Siebenter. Statt den Wolfsbergern, die den sechsten Pflichtspielsieg in Folge einfuhren und nun mit 14 Zählern Rückstand auf Salzburg Zweiter sind, mit einem Sieg ganz nahe zu rücken, vergrößerte sich der Rückstand von Rapid auf den Zweitplatzierten auf acht Zähler.

Dafür verantwortlich waren der erst 18-jährige Adis Jasic (22.) mit seinem Liga-Premierentreffer, David Gugganig (31.) und Cheikhou Dieng (45.+1) mit ihren Toren bereits in der ersten Hälfte. Für den Schlusspunkt sorgte Eliel Peretz (63.). Einzige Ausbeute der Wiener war der zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstreffer von Emanuel Aiwu (33.), für sie gab es nach vier ungeschlagenen Ligaspielen unmittelbar vor der Länderspielpause wieder einmal eine Niederlage.

Rapid geht gegen WAC unter

Die Lavanttal-Arena bleibt für Rapid kein guter Boden. Die Hütteldorfer müssen sich beim Wolfsberger AC 4:1 geschlagen geben.

Beide Teams müssen umstellen

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer hatte sein am Freitag direkt von Kroatien nach Kärnten gereistes Team im Vergleich zum Auftritt bei Dinamo an vier Positionen verändert. Filip Stojkovic und Taxiarchis Fountas meldeten sich nach ihren Muskelblessuren fit, zudem bekamen Linksverteidiger Jonas Auer und Außenspieler Thorsten Schick von Beginn an die Chance. Robert Ljubicic fehlte gesperrt. Die Kärntner hätten wohl aufgrund des Erfolgslaufes keine Änderungen vorgenommen, waren aber dazu gezwungen.

Gugganig ersetzte den leicht angeschlagenen Luka Lochoshvili in der Abwehr, Dieng stürmte vorne erstmals diese Saison von Start weg, da Tai Baribo (verletzt) und Dario Vizinger (krank) nicht einsatzfähig waren. Das tat dem auch aufgrund der 2-G-Regel nur vor 3.551 Zuschauern ausgetragenen Spiel sehr gut, der flinke Angreifer bot eine starke Vorstellung.

Doppelschlag ebnet WAC Sieg

Die erste Chance fanden allerdings die Gäste vor, Schick zielte mit links über das Tor (17.). Die Kärntner waren demgegenüber im Abschluss eiskalt. Jasic leitete die Aktion selbst ein und vollendete aus vier Metern nach Dieng-Hereingabe. Neun Minuten später war es Gugganig, der per Kopf erhöhte – nach kurz abgespielter Liendl-Ecke samt Flanke und Kopfball-Verlängerung von Mario Leitgeb. Rapid schlug postwendend zurück, ebenfalls nach einer Standardsituation. Eine Schick-Ecke verlängerte Christoph Knasmüllner zu Aiwu, der sich den Ball herrichten konnte und aus fünf Metern vollendete.

Sonst konnten die Wiener in der Offensive keine Akzente setzen und auch da sie deutlich zweikampfschwächer waren, kassierten sie unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch den dritten Gegentreffer. Auer leistete sich in der Offensive gleich zweimal einen Fehlpass, der WAC schaltete über Matthäus Taferner schnell um. Der Ball kam zu Dieng, der Stojkovic im Laufduell richtig alt aussehen ließ und ins lange Eck abschloss.

 Adis Jasic, Thorsten Roecher und Cheikhou Dieng (WAC)
GEPA/Matic Klansek
Die Wolfsberger hatten im Heimspiel gegen Rapid sichtlich ihren Spaß und sind nun neuer Zweiter

„Wölfe“ haben alles im Griff

Wer auf eine Rapid-Reaktion in Hälfte zwei gewartet hatte, wurde enttäuscht. Der WAC kontrollierte das Geschehen und war im Abschluss immer wieder brandgefährlich. Treffer fiel aber nur noch einer. Nach Baumgartner-Zuspiel traf Peretz im Strafraum überlegt ins lange Eck. Damit gelang den Gastgebern eine gelungene Revanche für das 0:3 im ersten Saisonduell in Wien-Hütteldorf. Sie holten nach dem 1:0 gegen Austria Wien, 1:0 beim LASK, 2:1 gegen Austria Klagenfurt und 3:0 bei Sturm zum fünften Mal in Folge drei Punkte. Jasic scheint ein „Glücksengerl“ zu sein, diese fünf Spiele waren seine bisher einzigen in der Startformation.

Stimmen zum Spiel:

Robin Dutt (WAC-Trainer): „Wir haben 4:1 gewonnen, von daher sind schon viele Dinge aufgegangen. Das Positionsspiel war sehr ordentlich, das hat auch mit dem Selbstvertrauen zu tun, wir sind momentan in richtig guter Form. Wir haben schon vor der Pause drei Tore und dann zweite Halbzeit ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Unter dem Strich haben wir verdient 4:1 gewonnen. Für Rapid war es nicht ganz so einfach, dem Gegner fehlen aufgrund der internationalen Spiele ein paar Prozent, und wir sind in richtig guter Form, da ist es nicht einfach, gegen uns im Moment zu spielen.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir waren von Minute eins bis 90 klar die schlechtere Mannschaft, haben daher verdient verloren. Dieses Auftreten ist mehr als enttäuschend. Ich habe meine Spieler sehr oft in Schutz genommen und will auch sagen, dass sie zehn internationale Spiele mehr gehabt haben als der WAC, aber mit diesem Auftreten habe ich nichts zu tun. Das war nicht bundesligatauglich. Ich will die Leistung vom WAC nicht schmälern, aber muss mit der Mannschaft hart ins Gericht gehen, weil es nicht das ist, was man bei Rapid sehen will.“

Bundesliga, 14. Runde

Sonntag:

WAC – Rapid 4:1 (3:1)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.551 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Jasic (22.)
2:0 Gugganig (31.)
2:1 Aiwu (33.)
3:1 Dieng (45.+1)
4:1 Peretz (63.)

WAC: Kofler – Jasic (88./Schöfl), Baumgartner, D. Gugganig, Dedic (84./Scherzer) – Peretz (70./Wernitznig), Leitgeb, Liendl, Taferner (70./Stratznig) – Röcher (84./Boakye), Dieng

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Hofmann, Auer – Knasmüllner (46./Ballo), Grahovac (69./Oswald) – Schick, Fountas, Grüll (69./Arase) – Kara (91./Strunz)

Gelbe Karten: Keine bzw. Hofmann, Aiwu

Die Besten: Dieng, Taferner, Gugganig bzw. Keine