Thierno Mamadou Lamarana Ballo and Maximilian Hofmann (Rapid)
GEPA/Matic Klansek
Bundesliga

Ratlosigkeit bei Rapid nach Abfuhr

Das 1:4 am Sonntag bei RZ Pellets Wolfsberg war für Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer eine bittere Pille. „Es war von der ersten bis zur 90. Minute eine Qual“, fand der Burgenländer deutliche Worte. Der WAC steht nach einem verpatzten Saisonstart hingegen plötzlich als erster Verfolger des überlegenen Leaders Red Bull Salzburg da.

Während die Kärntner also entspannt in die kommende Länderspielpause gehen können, ist bei Rapid Trübsal blasen angesagt. Nach dem bitteren 1:3 in der Europa League bei Dinamo Zagreb setzte es den nächsten und aufgrund des schwachen Auftritts noch heftigeren Dämpfer.

Zudem rutschten die Wiener aus der oberen Tabellenhälfte. „Wir waren klar die schlechtere Mannschaft. Das war nicht bundesligatauglich. Das Auftreten ist mehr als enttäuschend, beschämend. Das ist nicht das, was man bei Rapid sehen will“, resümierte ein geknickter Kühbauer nach der Niederlage.

Rapid geht gegen WAC unter

Die Lavanttal-Arena bleibt für Rapid kein guter Boden. Die Hütteldorfer müssen sich beim Wolfsberger AC 4:1 geschlagen geben.

„Billige Gegentore“

Dass man zehn internationale Spiele mehr als der WAC absolviert habe, sei zwar ein Faktum. „Trotzdem will ich es nicht als Ausrede hernehmen, dass man in keinen Zweikampf kommt und nach vorne die Bewegung wohl machen will, nach hinten aber nicht“, sagte der Coach. Zudem habe man dem Gegner die Tore präsentiert. Dessen waren sich auch die Spieler bewusst. „Wenn du so billige Gegentore bekommst, brauchst du dich nicht wunden, wenn du 1:4 verlierst“, sagte Thorsten Schick.

Rapid-Coach Dietmar Kühbauer
GEPA/Wolfgang Jannach
Kühbauer konnte mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden sein

Die Saison sei weiter eine klassische Achterbahnfahrt. „Wir schaffen es nicht, mehrere gute Spiele auf den Platz zu bringen.“ Laut Abwehrspieler Emanuel Aiwu habe man sich nicht als geschlossene Mannschaft präsentiert. „Jeder hat sein eigenes Ding gemacht, so kann es nicht weitergehen.“ Eine Kabinenpredigt blieb den Spielern am Sonntag erspart. Noch. „Schweigen ist auch manchmal eine gute Art, aber das Schweigen hält nicht lange. Ich werde eine Nacht drüberschlafen, dann wird das Schweigen gebrochen“, kündigte Kühbauer an.

WAC „richtig gut in Form“

Für den WAC war das 4:1 bereits der sechste Pflichtspielsieg in Folge. „Wir sind momentan richtig gut in Form“, freute sich der deutsche Coach Robin Dutt. Die Kärntner legten schon vor der Pause durch Treffer von Adis Jasic (22.), David Gugganig (31.) und Cheikhou Dieng (45.+1) den Grundstein für den fünften Ligasieg en suite und die Revanche für das Heim-1:8 im Frühjahr sowie das 0:3 in Wien am 8. August. „Wir haben verdient 4:1 gewonnen, von daher sind schon viele Dinge aufgegangen“, sagte Dutt. Der Erfolg sei auch für den Punkteabstand „richtig wichtig“ gewesen. Acht Punkte beträgt der Polster auf die nur noch siebentplatzierten Hütteldorfer.

Deren Doppelbelastung spielte den Hausherren in die Karten. „Für Rapid war es nicht ganz so einfach, dem Gegner fehlen aufgrund der internationalen Spiele ein paar Prozent, und gegen uns ist es im Moment nicht einfach zu spielen“, sagte Dutt. Ein Erfolgsgarant des WAC ist aktuell Jasic, immer wenn der 18-Jährige in seiner kurzen Karriere in der Startformation stand, gewann der WAC.

„Wenn wir nicht verlieren, sehe ich keinen Grund, ihn rauszunehmen“, erklärte Dutt. Gugganig und Dieng, der mit seiner Schnelligkeit glänzte, waren neu in die Startformation gerückt und überzeugten. „Es ist immer blöd, wenn gute Spieler fehlen, momentan haben wir aber Spieler, die, die Lücke gut ausfüllen können“, betonte der WAC-Coach.

Teamgeist als Erfolgsgeheimnis

Das sei auch ein Mitgrund für den Höhenflug. „Im Gegensatz zum Saisonbeginn ist es so, dass durch Einwechselspieler das Niveau bleibt oder gesteigert wird, weil ein Frischer reinkommt und ein Müder rausgeht. Das macht mir eine Freude und zeigt auch, dass wir eine gute Mannschaft haben.“

Der Teamgeist ist eines der Erfolgsgeheimnisse. „Wir versuchen, als Einheit aufzutreten, und verteidigen mittlerweile mit allen Mann“, erläuterte Dutt. Das hob auch Jasic hervor: „Alle laufen zurück, wir helfen uns alle gegenseitig, darum sind wir erfolgreich.“ Begeistert ist auch Präsident Dietmar Riegler: „Wir sind top drauf, können jeden schlagen.“