Max Verstappen und Lewis Hamilton
Reuters/Henry Romero
Formel 1

Hamiltons Thron wackelt gehörig

Vier Rennen vor Schluss hat Red-Bull-Star Max Verstappen einen womöglich entscheidenden Schritt auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel hinter sich. Mit seinem neunten Saisonsieg vergrößerte der Niederländer in Mexiko-Stadt seinen Vorsprung in der WM auf Titelverteidiger Lewis Hamilton auf 19 Zähler. Hamiltons Thron wackelt gehörig. Zumindest auch für Sonntag in Brasilien stehen die Zeichen eher auf freie Fahrt für Verstappen und Vergrößerung seines Punkteguthabens.

Konkurrent Mercedes verspielte am Sonntag im Grand Prix von Mexiko seinen im Qualifying erarbeiteten Vorteil schon auf den ersten Metern des Rennens. Von Startplatz drei aus preschte Verstappen überfallsartig an die Spitze. Von dort war er mit seinem überlegenen Red Bull dann nicht mehr wegzubekommen. „Red Bull war an diesem Wochenende klar überlegen“, stellte Hamilton fest. „Da war keine Chance, dass wir das hätten ändern können.“

Platz zwei vor dem vehement angreifenden Lokalmatador Sergio Perez im zweiten Red Bull war für den Briten als maximal möglicher Erfolg zu werten. Dem 36-Jährigen ist aber klar, dass das für den historischen Gewinn seines achten WM-Titels zu wenig sein könnte. „Wir müssen jedes Rennen gewinnen und geben alles dafür. Aber unglücklicherweise ist es derzeit nicht genug, um mit ihnen Schritt zu halten.“ Red Bull schloss nun auch in der Konstrukteurswertung auf und liegt nur noch einen Punkt hinter Mercedes.

Verstappen vor Weltmeistertitel

Vier Rennen vor Schluss hat Red-Bull-Star Max Verstappen einen womöglich entscheidenden Schritt auf dem Weg zu seinem ersten Formel-1-WM-Titel hinter sich. Mit seinem neunten Saisonsieg vergrößerte der Niederländer in Mexiko seinen Vorsprung auf Titelverteidiger Lewis Hamilton auf 19 Zähler.

„Wir kämpfen weiter“

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hofft nun auch auf Hilfe von oben. „Wir müssen beginnen, besser zu performen und vielleicht auch auf den Renngott hoffen“, meinte der Wiener nach dem Trip in die Höhenlage von Mexiko-Stadt. Die Vorzeichen für Brasilien sind ähnlich, Red Bull scheint erneut im Vorteil. Vergrößert sich da Hamiltons Rückstand auf Verstappen um zumindest weitere zwei Punkte, würden dem Niederländer in Katar, Saudi-Arabien und Abu Dhabi jeweils zweite Ränge in jedem Fall für den Titel reichen.

Noch kämpft die Mercedes-Crew aber, in Brasilien sind wegen des Sprint-Rennens für einen einzelnen Fahrer sogar 29 statt 25 Punkte zu holen. „Ich bin ein ziemlich realistischer Mensch, aber ich liebe den Motorsport, weil alles passieren kann“, sagte Wolff. „Niemand von uns wird den Kurs je mit der Mentalität verlassen, dass es uns entgleitet. Wir kämpfen weiter.“

Verstappen auf der Hut

Der 24-jährige Verstappen scheint freilich entschlossen und weit davon entfernt, sich in Sicherheit zu wiegen. „Ich denke nicht an den WM-Pokal, wir müssen bis zum Ende weiterkämpfen“, betonte der 2019 bisher letzte Brasilien-Sieger. „Wir müssen in jedem Rennen versuchen, die Details hinzubekommen.“

So wie er es in der erste Runde von Mexiko getan hat. Verstappen: „Ich wusste, dass der Start wirklich wichtig ist. Wir sind zu dritt zur ersten Kurve. Es ging darum, wer als Letzter bremst. Die Dinge können sehr schnell schiefgehen oder richtig laufen. Es wird also sehr eng und spannend bis zum Schluss.“

Perez zweiter Gewinner

Zweiter Gewinner neben Verstappen war Teamkollege Perez. Als erster Mexikaner kam er beim Heimrennen auf das Podest, führte kurzzeitig sogar und machte später Hamilton ordentlich Druck. 20 Punkte fehlen ihm nach seinem dritten Podestplatz in Folge noch auf den in der WM drittplatzierten Mercedes-Piloten Valtteri Bottas. Der Finne hatte zwar die Poleposition erobert, dann nach einem Dreher nach der ersten Kurve aber nur Platz 15 belegt. „Ein unglaublicher Tag, auch wenn ich gewinnen wollte“, sagte Perez.

Freude herrschte auch bei Ferrari. Mit den Plätzen fünf und sechs durch Charles Leclerc und Carlos Sainz hinter Alpha-Tauri-Pilot Pierre Gasly verdrängte die „Scuderia“ in der Konstrukteurs-WM McLaren um 13,5 Zähler von Rang drei. Für McLaren reichte es nur zu einem Punkt durch Lando Norris. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte betont, dass der dritte Platz das Minimalziel sei. Aussicht auf den ersten Rennsieg seit Singapur im September 2019 gibt es aber weiterhin nicht.