Italien Spieler stehen und warten bei einem Elfmeter.
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WM-Qualifikation

Europameister steht heikle Aufgabe bevor

Dem Europameister steht eine heikle Aufgabe bevor: Italien empfängt am Freitagabend (20.45 Uhr) in der WM-Qualifikation die Schweiz. Es ist das voraussichtlich vorentscheidende Spiel um Platz eins der Gruppe C und den damit verbundenen WM-Fixplatz. Die Italiener plagen vor der Partie aber Verletzungssorgen, die ebenfalls nicht in Bestformation spielenden Schweizer hoffen auf die Überraschung. Im Lager der Eidgenossen stehen auch drei Salzburg-Spieler.

Sollten die „Azzurri“ im Stadio Olimpico von Rom nicht gewinnen, droht sich ihr Weg nach Katar zu verkomplizieren. In der laut FIFA-Regeln ausschlaggebenden Tordifferenz liegen die Italiener mit plus elf knapp vor den Schweizern (plus neun). Bei einem Remis in Rom könnte es in der letzten Runde um jeden Treffer gehen.

Die Italiener gastieren dann in Nordirland, die Schweiz spielt in Luzern gegen den vermeintlich leichteren Gegner Bulgarien. Der Zweite der Gruppe muss im Frühjahr ins Play-off. Dort warten schwere Gegner auf dem Weg zu einem WM-Startplatz.

Ein Jahr vor der WM in Katar

Ob Österreich bei der nächsten WM in Katar mit dabei sein wird, ist noch ungewiss. Über den Austragungsort wird bisher vor allem kritisch berichtet: Missachtung von Menschenrechten, Temperaturen, die das Fußballspielen schwierig machen, und die völlig fehlende Infrastruktur sind die großen Kritikpunkte.

Mancini plagen Personalsorgen

„Wir müssen ruhig bleiben“, forderte Italiens Trainer Roberto Mancini. „Meist sind die Spiele gegen die Schweiz schwierig, aber wir dürfen nicht zu angespannt sein.“ Mancini sprach gar vom „wichtigsten Spiel in diesem Jahr“. Wichtiger als das EM-Finale? „Die Ausgangslage ist eine ganz andere. Hier geht es um die Teilnahme an der WM.“

Die Personallage gibt wenig Anlass zur Euphorie. Mancini muss auf die drei erfahrenen Stammspieler Giorgio Chiellini, Marco Verratti und Ciro Immobile verzichten. Torjäger Immobile fällt wegen einer Muskelverletzung aus, bei Kapitän und Abwehrchef Chiellini zwicken die Adduktoren. Mittelfeldspieler Verratti reiste wegen einer Blessur an der Hüfte gar nicht ins Teamcamp.

Italiens Trainer Roberto Mancini.
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Trainer Mancini muss gegen die Schweiz auf drei erfahrene Stammspieler verzichten

Italiens Fußballer haben ein Talent dafür, nach großen Erfolgen in ein kleines Loch zu fallen. Weil die „Azzurri“ in den ersten beiden Pflichtspielen nach dem EM-Triumph von Wembley Anfang September gegen Bulgarien (1:1) und in der Schweiz (0:0) nur remis spielten, geriet die sichere WM-Qualifikation in Gefahr. Pessimisten erinnern mit Grauen an die verpasste WM-Teilnahme 2018.

Drei Salzburg-Spieler bei der „Nati“ dabei

Bei der „Nati“ stehen mit Torhüter Philipp Köhn, Bryan Okoh und Noah Okafor drei Salzburg-Profis im Kader. Der österreichische Meister stellt derzeit überraschend die größte Fraktion im Schweizer Team. Köhn und Okoh rückten aufgrund von Verletzungen nach. Breel Embolo, Nico Elvedi, Haris Seferovic und auch Kapitän Granit Xhaka fehlen der Schweiz. Der erstmals seit zwei Jahren im Teamkader stehende Okafor könnte am Freitag statt Embolo in der Startelf beginnen.

Der schweizer Fußballer Noah Okafor
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Salzburg-Spieler Okafor könnte am Freitag in der Schweizer Startelf stehen

„Egal ob ich von Anfang an spiele oder reinkomme: Ich gebe in jeder Minute alles für die Mannschaft“, betonte der 21-Jährige. Trainer Murat Yakin sagte: „Wir haben nichts zu verlieren und können frisch aufspielen.“ Italien hat gegen die Schweizer seit 1993 nicht mehr verloren. In der EM-Gruppenphase gewann der spätere Europameister spielend leicht 3:0.