Marko Arnautovic
GEPA/Matic Klansek
WM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat am Freitag einen 4:2-Heimerfolg gegen Israel gefeiert. Vor allem in der zweiten Hälfte bot die ÖFB-Auswahl dabei die beste Leistung seit dem EM-Achtelfinale gegen Italien und präsentierte sich defensiv kompakt sowie offensiv spielfreudig. Trotz zweier unglücklicher Gegentore schaffte Österreich noch die Wende. Zu den Vorzugsschülern wurden dabei „Joker“ Louis Schaub und Routinier Marko Arnautovic.

Daniel Bachmann: Befriedigend

Nach den Spekulationen über seinen Status als Nummer eins im ÖFB-Team bekam Bachmann von Teamchef Franco Foda doch wieder das Vertrauen. Wirklich beweisen musste sich der aktuell bei Watford auf dem Abstellgleis befindliche Goalie nicht, dafür kam Israel zu selten wirklich gefährlich vor das Tor. Mit einem hochriskanten Haken gegen Dabbur sorgte er für einen Schreckmoment. Beim abgefälschten Freistoß hatte Bachmann Pech, beim zweiten Gegentor machte er eine unglückliche Figur.

Christopher Trimmel: Genügend

Nach einem wackeligen Beginn stand Trimmel defensiv solide. Da die rechte Seite in der ersten Hälfte allgemein nicht wirklich zum Zug kam, konnte der Union-Berlin-Legionär offensiv keine Akzente setzen. Nach der Pause konnte Trimmel für mehr Dampf über die Seite sorgen, leider unterlief ihm defensiv eine Unachtsamkeit, bei der er Israel ohne Not einen Eckball bescherte. Dass er den Corner dann noch entscheidend per Kopf direkt zu Torschütze Dor Peretz verlängerte, war unglücklich.

Philipp Lienhart: Gut

Der 25-Jährige, der bei Freiburg eine blitzsaubere Saison spielt, bekam in der Innenverteidigung den Vorzug gegenüber Routinier Aleksandar Dragovic. Lienhart zeigte auch im ÖFB-Team seine aktuell gute Form, rückte bei Pressingsituationen immer wieder gut auf und sorgte damit dafür, dass die Mannschaft kompakt stand. Pech hatte er, dass sein kleinlich gepfiffenes Foul anschließend zum 0:1 führte. Danach holte er allerdings den Elfer zum anschließenden Ausgleich heraus.

Martin Hinteregger: Gut

Hinteregger ging früh in die Zweikämpfe, von denen er die meisten gewann. Damit unterband der Innenverteidiger Israels Angriffsbemühungen in vielen Fällen. Ansonsten war der Frankfurt-Legionär umsichtig im Stellungsspiel und hatte das Geschehen im Griff. Im Aufbauspiel war er nicht immer ganz präzise. In der zweiten Hälfte holte sich Hinteregger nach einem Foul die Gelbe Karte, womit er im abschließenden Spiel gegen Moldawien fehlen wird.

David Alaba: Befriedigend

Der Kapitän, der erneut als Linksverteidiger spielte, kam schleppend in die Partie. Die Abstimmung und Chemie mit Vordermann Marco Grüll war ausbaufähig. Mit Fortdauer der Partie konnte sich Alaba aber steigern und fand vor allem mit seinen Pässen Arnautovic. Nach der Pause hatte aber auch der Real-Legionär seinen Anteil daran, dass die zweite Hälfte eine der besseren in der letzten Zeit war.

Nicolas Seiwald: Befriedigend

Dank starker Leistungen bei Salzburg und überzeugenden Trainings im ÖFB-Team kam Seiwald zu seinem Debüt unter Teamchef Foda. Der 20-Jährige agierte im defensiven Mittelfeld und war dort zunächst offensiver ausgerichtet. Seiwald zeigte ansatzweise sein Potenzial, spielte aber in der einen oder anderen Situation aber doch eine Spur zu brav. Nach dem Seitenwechsel war Seiwald auf Absicherung aus und trat daher weniger in Erscheinung.

Florian Grillitsch: Gut

Grillitsch war wieder der Dreh- und Angelpunkt im ÖFB-Aufbauspiel. Mit starker Ballbehandlung und seiner schon bekannten Leichtigkeit verteilte der Hoffenheim-Legionär die Bälle. Damit setzte er seine Mitspieler immer wieder gekonnt ein. Kurz vor der Pause kam Grillitsch auch zum Abschluss, war dabei aber nicht konsequent genug.

Alessandro Schöpf: Nicht genügend

Der Bielefeld-Legionär trat auf dem rechten Flügel so gut wie gar nicht in Erscheinung. Einmal war er im Strafraum, verzettelte sich aber ungeschickt. Schöpf wurde von seinen Mitspielern wenig gesucht, war aber auch selten anspielbar und damit nicht ins Spiel eingebunden. In der 58. Minuten wurde er zu Recht für Louis Schaub ausgetauscht.

Marcel Sabitzer: Gut

Von der Chancenanzahl war Sabitzer der auffälligste ÖFB-Spieler gegen Israel. Das große Manko in der Vorstellung des Bayern-Legionärs war die Effizienz. Alleine in den ersten 13 Minuten hatte Sabitzer drei Möglichkeiten. Pech hatte er, als sein Kopfball von Israel-Goalie Ofir Marciano sensationell pariert wurde. Sabitzer verzweifelte aber nicht daran, sondern blieb am Drücker. Vor dem 2:2 gab er die Hereingabe zur Mitte und belohnte sich schließlich kurz vor Schluss doch noch mit einem Treffer per Weitschuss zum Endstand.

Marco Grüll: Befriedigend

Nach seinem durchwachsenen Debüt gegen Dänemark kam Grüll in Klagenfurt zu seinem zweiten Länderspiel, da Christoph Baumgartner wegen einer im Training erlittenen muskulären Verletzung passen musste. Der Rapidler spielte erneut auf dem linken Flügel und blieb zunächst wirkungslos. Grüll konnte sich aber klar steigern und konnte die israelische Defensive durchaus beschäftigen. Mit einer idealen Vorarbeit auf Grillitsch zeigte Grüll viel Übersicht und bewies, dass er eine Alternative sein kann.

Marko Arnautovic: Sehr gut

Mit seinem in der 51. Minute verwerteten Elfmeter hält Arnautovic bei 30 Teamtoren und liegt nun auf Platz drei hinter Toni Polster und Hans Krankl in der ewigen ÖFB-Torschützenliste. In der ersten Hälfte war der Bologna-Legionär etwas glücklos, hatte aber nach dem Seitenwechsel maßgeblichen Anteil, dass die Wende gelang. Seine Ballannahme und der folgende Pass zum Siegestor von Schaub verdient das Prädikat Weltklasse. Auch Treffer Nummer 31 wäre möglich gewesen. Nach schöner Einzelaktion ging sein Lupfer knapp drüber.

Louis Schaub: Sehr gut

Der 26-Jährige wurde seinem Ruf als „Edeljoker“ im Nationalteam einmal mehr gerecht. Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung sorgte Schaub mit einem Schuss knapp hinter der Strafraumgrenze für das zwischenzeitliche 2:2. Zehn Minuten danach spielte er seine technischen Qualitäten beim Führungstreffer voll aus und schnürte seinen Doppelpack. Mehr kann man von einem Wechselspieler nicht verlangen. Sechs seiner insgesamt acht Treffer im ÖFB-Team erzielte Schaub als „Joker“.

Andreas Ulmer: zu kurz eingesetzt

Junior Adamu: zu kurz eingesetzt

Der Salzburger kam in der 90. Minute zu seinem Debüt im A-Team.

Aleksandar Dragovic: zu kurz eingesetzt