WM-Qualifikation

Italien muss nach Fehlschuss zittern

Europameister Italien muss wegen eines verschossenen Elfmeters kurz vor Schluss weiter um seine Teilnahme an der WM 2022 bangen. Die „Azzurri“ kamen in der WM-Qualifikation gegen die Schweiz am Freitagabend im Stadio Olimpico von Rom nur zu einem 1:1 (1:1) und können am letzten Spieltag in der Gruppe C im Fernduell mit den Eidgenossen, die vor der vermeintlich leichteren Aufgabe stehen, noch vom ersten Platz verdrängt werden.

Das Team von Nationaltrainer Roberto Mancini geriet vor 49.714 Zuschauer durch Silvan Widmer, der eine Vorlage von Salzburg-Legionär Noah Okafor verwertete, früh in Rückstand. Giovanni di Lorenzo glich aus (35.). In der 90. Minute schoss Jorginho einen Strafstoß über die Querlatte und verpasste damit eine Vorentscheidung im Rennen um das WM-Fixticket.

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren hatten die Italiener im Play-off gegen Schweden die WM-Quali 2018 verpasst und ein ganzes Land in eine schwere Fußballkrise gestürzt. Nun droht ein ähnliches Zittern: Italien und die Schweiz gehen mit jeweils 15 Punkten in den letzten Qualispieltag, Italien hat ein um zwei Treffer besseres Torverhältnis. Ein Sieg am Montag in Nordirland könnte aber zu wenig sein, wenn die Schweizer gegen den vermeintlich leichteren Gegner gewinnen.

Jorginho verschießt einen Elfer
AP/Gregorio Borgia
Wie schon beim 0:0 im Hinspiel in der Schweiz versagten Jorginho vom Punkt die Nerven

Jorginho abermals die tragische Figur

Im Römer Stadio Olimpico waren die Schweizer vor dem Seitenwechsel die gefährlichere Mannschaft. Das auch dank Salzburg-Stürmer Okafor, der bei seinem Startelfdebüt im Dress der Eidgenossen eine richtig starke Vorstellung zeigte. Vor allem seine Schnelligkeit stellte die „Squadra Azzurra“ immer wieder vor Probleme, wie auch vor dem 0:1, wo der 21-Jährige dann Silvan Widmer bediente und sich damit gleich in seinem zweiten Länderspiel einen Assist gutschreiben konnte.

Ein Treffer des Salzburg-Stürmers, der bei den „Bullen“ diese Saison nach 20 Pflichtspielen bei neun Toren und fünf Vorlagen hält, lag einige Male in der Luft, fiel allerdings nicht. Auch deshalb konnten die Hausherren in der 36. Minute durch Giovanni di Lorenzo ausgleichen. Nach der Pause näherten sich beide Teams aber erst im Finish dem Siegestreffer.

Nach Foul von Ulisses Garcia an Domenico Berardi gab es einen leicht umstrittenen Elfmeter für die Italiener, den Jorginho (90.) allerdings vergab. Der Mittelfeldspieler schoss deutlich drüber, nachdem er schon im „Hinspiel“ vom Punkt an Schweiz-Tormann Yann Sommer gescheitert war. Fast im Gegenzug ließ Andi Zeqiri (93.) die Möglichkeit auf den Schweizer Auswärtssieg aus.

England hat WM-Ticket fast in der Tasche

Während die Italiener noch zittern müssen, kann Vizeeuropameister England praktisch schon für die WM-Endrunde 2022 planen. Die „Three Lions“ fertigten Albanien im Londoner Wembley Stadion mit 5:0 ab und hielten damit Gruppe-I-Verfolger Polen, der in Andorra 4:1 gewann, drei Punkte auf Distanz. Zudem hat der Leader das um sechs Treffer bessere Torverhältnis und tritt zum Abschluss bei Underdog San Marino an.

Harry Kane
APA/AFP/Glyn Kirk
Goalgetter Kane hatte gegen Albanien sichtlich Spaß und traf mit links, rechts und per Kopf

Die Engländer ließen gegen Albanien erwartungsgemäß nichts anbrennen. Stürmerstar Harry Kane mit einem Triplepack (18., 33., 45.), Harry Maguire (9.) und Jordan Henderson (28.) schossen bereits vor der Pause alle fünf Treffer. Kane hält nun bei 44 Treffern im Nationalteam.

Englischer 5:0-Sieg gegen Albanien

In der Gruppe I trafen am Freitag England und Albanien aufeinander. Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Ungarn hofften die „Three Lions“ vorab, den entscheidenden Schritt zum Gruppensieg machen zu können. Das Spiel endete 5:0 zu ihren Gunsten.

Gegen Albanien traf der Tottenham-Angreifer mit links, rechts und per Kopf, ein Kunststück, das im England-Trikot zuletzt David Platt im Jahr 1993 gegen San Marino geglückt war. Die Engländer können damit wie die Fixteilnehmer Dänemark und Deutschland schon mit der Endrunde planen.

Polen siegt in Andorra klar

Genauso ungefährdet war Polen in Andorra, auch weil Stürmer Ricard Fernandez schon in der ersten Spielminute die Rote Karte kassierte. Bayern-Star Robert Lewandowski traf doppelt (5., 73.), zudem trugen sich auch Kamil Jozwiak (11.) und Arkadiusz Milik (45.+2) in die Schützenliste ein. Die Albaner wurden um fünf Punkte abgehängt, weshalb ein Top-Zwei-Platz fix ist.

Klare Niederlage Andorras gegen Polen

Im zweiten Spiel der Gruppe I war Polen zu Gast in Andorra. Für den Gastgeber stand bereits vorab fest, dass die WM-Qualifikation selbst mit einem Sieg nicht mehr in greifbarer Nähe ist. Für diesen reichte es am Ende jedoch ohnehin nicht. Polen gewann mit 4:1.

Dänemark kassiert erstes Gegentor

In Österreichs Gruppe F gewann Dänemark mit einem 3:1 gegen die Färöer auch die neunte Partie, der Underdog konnte dem Leader immerhin das erste Tor im laufenden Bewerb schießen.

Dänemark weiter ungeschlagen

Dänemark steht bereits als Sieger in der Gruppe F fest. Die Mannschaft ist auch nach dem Spiel gegen die Färöer weiterhin ungeschlagen, musste jedoch das erste Gegentor im Bewerb hinnehmen. Die Partie endete mit 3:1.

Platz zwei und damit die Play-off-Teilnahme sicherte sich Schottland mit einem 2:0 gegen Moldawien. Nathan Patterson (38.) und Che Adams (65.) machten in Chisinau den Auswärtserfolg perfekt. Moldawiens Vadim Rata scheiterte in der 82. Minute mit einem Elfmeter am schottischen Tormann Craig Gordon.