Ducati holte durch Sieger Francesco Bagnaia, Jorge Martin und Jack Miller alle Podiumsplätze im letzten Rennen. In der Auslaufrunde verabschiedete sich jedoch das komplette Fahrerfeld von der Startnummer 46. Mit einem Feuerwerk und Ovationen wurde Rossi nach der Zieldurchfahrt von den Fans gefeiert. Rossi ist mit 89 Siegen und 199 Stockerlplätzen in der MotoGP zugleich Rekordhalter und fast doppelt so alt wie der aktuelle Champion Fabio Quartararo (22).
In der WM-Wertung setzte sich Quartararo, der schon davor als Weltmeister festgestanden war, mit letztlich 26 Punkten Vorsprung vor Bagnaia durch. Rossi beendete seine letzte WM-Saison auf Platz 18. „Ich bin so etwas wie eine Ikone geworden, und das ist wunderbar“, sagte Rossi, der mit 89 Siegen und 199 Podestplätzen Rekordhalter ist, mit Stolz, aber auch mit Wehmut in der Stimme. Sieger Bagnaia widmete seinen Sieg seinem Mentor. „Ich will ihm dafür danken, was er für uns in der (VR46) Academy getan hat“, betonte der 24-Jährige.

Erster WM-Titel für Rossi vor 24 Jahren
Seine Karriere startete er in der 125-ccm-Kategorie und holte dort 1997 seinen ersten WM-Titel, gefolgt 1999 von jenem in der 250er-Klasse. 2001 stieg er schließlich in die Topkategorie um, wo er zwischen 2001 und 2009 siebenmal triumphierte. Nur Giacomo Agostini (15) und Angel Nieto (13) holten insgesamt mehr Titel.
Zum bisher letzten Mal stand der Yamaha-Fahrer im 26. Juli 2020 im Jerez als Dritter auf dem Podest, seinen letzten Sieg feierte er 2017 in Assen. Seine Abschiedssaison war für den Yamaha-Piloten keine leichte, nur 44 Punkte und kein einziges Podium schauten für Rossi dabei heraus. Dabei hätte er sich einen zehnten Titel durchaus noch gewünscht. „Ich habe hart um einen zehnten Titel gekämpft, bin auf gutem Niveau gefahren. Ich hätte noch gern ein zehntes Mal gewonnen.“
„Ich hatte eine großartige Karriere“
Rossis Ruhm nahm auch keinen Schaden, als die großen Erfolge ausblieben. 2009 konnte er sich zum letzten Mal im Gesamtklassement durchsetzen. 2015 verpasste er den Titel im Zweikampf mit Marc Marquez. Es war der Beginn einer erbitterten Rivalität mit dem Spanier. „Mein letzter Titel war 2009, und das liegt ja vom Gefühl her schon ein ganzes Leben zurück. Aber ich kann mich nicht beklagen, ich hatte eine großartige Karriere.“

Der WM-Fünfte Johann Zarco (FRA/Ducati) meinte stellvertretend für viele Kollegen und Fans über die Bedeutung von Rossi: „Vale hat den Rennsport seit den 2000er Jahren verändert. Wenn jemand mit der MotoGP nichts zu tun hatte, dann sagt man seinen Namen, und alle wussten Bescheid. Es gibt im Sport wenige vergleichbare Personen.“ Der „Dottore“, wie Rossi von seinen Fans auch genannt wird, könnte künftig in einem Rennauto zu sehen sein.
Moto2-Titel an Gardner
Ein künftiger Nachfolger von Rossi könnte Remy Gardner sein, der sich am Sonntag in Valencia den Weltmeistertitel in der Moto2 sicherte. Ein zehnter Platz beim Saisonfinale reichte dem 23-jährigen Australier zum Sieg in der Fahrerwertung. Sein Vater Wayne Gardner hatte 1987 in der 500er-Klasse die Weltmeisterschaft gewonnen.
Den Sieg beim Saisonfinale holte sich der WM-Zweite Raul Fernandez, der sich gegen den Italiener Fabio di Giannantonio und seinen spanischen Landsmann Augusto Fernandez durchsetzte.
Premierensieg für Artigas
In der Moto3-Klasse feierte Xavier Artigas beim Saisonabschluss seinen ersten Rennerfolg. Der 18-jährige Spanier gewann auf Honda den 18. und letzten Lauf des Jahres knapp vor seinen Landsleuten Sergio Garcia (GasGas) und Jaume Masia (KTM).
Als Weltmeister war bereits zuvor Artigas’ Landsmann Pedro Acosta festgestanden, der diesmal in der letzten Runde nach einem Kontakt mit Dennis Foggia (ITA) mit seiner KTM zu Sturz kam. Mit 17 Jahren ist Acosta, der seine erste WM-Saison bestritt, der zweitjüngste Titelträger der Geschichte. Nächste Saison wechselt Acosta in die Moto2-Klasse.