Hirschbühl, der sich am Vormittag als 15. nur knapp für die K.-o.-Runde qualifiziert hatte, bewies starke Nerven. Wie im Finale gegen Raschner gelang ihm davor auch im Achtelfinale gegen Zan Kranjec (SLO), im Viertelfinale gegen Trevor Philp (CAN) und im Halbfinale gegen Kristoffersen eine famose Aufholjagd im zweiten Lauf. Belohnt wurde er dafür mit dem ersten Weltcup-Sieg eines Vorarlbergers seit Christian Greber vor 20 Jahren.
„Ich checke es gerade nicht, es ist unglaublich. Im Finale war ich der Glücklichere. Im Halbfinale musste ich gegen Henrik richtig einen Lauf auspacken. Ich habe mich vom Rückstand aber nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte der 31-Jährige, der als bisher bestes Weltcup-Ergebnis Rang vier im Wengen-Slalom 2017 zu Buche stehen hatte.
ÖSV-Doppelsieg im Parallelbewerb
Christian Hirschbühl hat am Sonntag beim Parallel-Rennen in Lech/Zürs seinen ersten Weltcup-Sieg eingefahren. Der Vorarlberger setzte sich in einem spannenden Finale knapp gegen seinen Landsmann Dominik Raschner (+0,07) durch.
Raschner vergibt großen Vorsprung
Raschner verpasste seinen Premierenerfolg letztlich um 0,07 Sekunden, nachdem er nach Lauf eins eine halbe Sekunde vor Hirschbühl gelegen war. Mit dem ersten Weltcup-Podest durfte er aber mehr als zufrieden sein. Schon in der Qualifikation hatte er als Schnellster sein Können unter Beweis gestellt.
„Wenn mir das jemand in der Früh gesagt hätte, wäre ich aufgesprungen und hätte geschrien. Im Training ist es mir schon gelungen, aber diesmal habe ich die Leistung im Rennen bringen können. Das ist sicher mein größter Erfolg“, sagte Raschner. Im Vorjahr war er in Lech Neunter geworden – sein bis dato bestes Weltcup-Ergebnis.
Hirschbühl trumpft auf
Im entscheidenden zweiten Lauf trumpfte Hirschbühl auf und knöpfte Raschner mehr als eine halbe Sekunde ab.
Pertl scheitert an McGrath
Im Viertelfinale ereilte Adrian Pertl – im Vorjahr als Vierter bester Österreicher – das Aus gegen den späteren Dritten McGrath, der eine tolle Aufholjagd mit dem Aufstieg krönte, im Halbfinale aber in Raschner seinen Meister fand. Im Duell um Platz fünf musste sich Pertl dem Kanadier Philp geschlagen geben. „Ein bisschen etwas hat gefehlt, damit es weiter nach vorne geht. Aber ich bin mit dem Platz zufrieden“, so Pertl.
Brennsteiner (elfter Platz) musste sich im Achtelfinale Kristoffersen haarscharf um zwei Hundertstelsekunden geschlagen geben. „Ich hab den Aufstieg im ersten Lauf vergeben, da bin ich einfach nicht gut gefahren. Am Ende war es noch verdammt knapp. Schade, natürlich wäre ich gern öfter runtergefahren“, sagte Brennsteiner.
Pinturault in Qualifikation out
Vorjahressieger und Gesamtweltcup-Titelverteidiger Alexis Pinturault aus Frankreich war schon in der Qualifikation nach Bestzeit im ersten Durchgang im zweiten nach einem Torfehler ausgeschieden. „Das ist hier so eng, mit einem kleinen Fehler ist man gleich weg. Ich bin nicht zufrieden, aber so ist das. Parallel-Rennen sind immer eine Überraschung“, sagte er.
Ebenfalls nicht in die K.-o.-Runde schafften es Michael Matt, der wie Pinturault im zweiten Lauf wegen eines Torfehlers disqualifiziert wurde, Thomas Dorner (25.), Patrick Feurstein (29.) und Fabio Gstrein (36.). Seine Fortsetzung findet der Herren-Weltcup ab 26. November mit dem Speed-Triple (zwei Abfahrten, ein Super-G) im kanadischen Lake Louise.