Aleksandar Mitrovic (SRB) jubelt nach seinem Tor
Reuters/Pedro Nunes
WM-Qualifikation

Serbien entreißt Portugal Fixticket

Nicht Portugal, sondern Serbien fährt als Gruppensieger zur Fußball-WM 2022 nach Katar. Aleksandar Mitrovic erzielte in der 90. Minute das entscheidende 2:1 in Lissabon und sorgte für serbische Jubelstürme. Portugal muss mit Superstar Cristiano Ronaldo ins Play-off, das gilt auch für die Schweden mit Zlatan Ibrahimovic, die Spanien mit 0:1 unterlagen. Die Spanier qualifizierten sich wie am Sonntagnachmittag die Kroaten für die Endrunde.

Damit stehen mittlerweile sieben europäische WM-Starter fest, zuvor hatten sich bereits Dänemark, Deutschland, Frankreich und Belgien ihre Fahrkarten gesichert. Schweden, Portugal, Russland und auch Nordmazedonien müssen im Play-off im März ihr Glück versuchen, wo drei weitere EM-Tickets vergeben werden.

Vertreten sind dort neben den zehn Gruppenzweiten auch die zwei besten Gruppensieger der Nations League, wobei einer davon die ÖFB-Auswahl ist, die bei der Auslosung am 26. November in Zürich zu den ungesetzten Nationen zählt. Mit Ronaldo und Co. könnte fix zumindest ein Hochkaräter warten. Auch die „Sbornaja“ ist ein möglicher Gegner.

Serben schocken Portugal

Die Portugiesen erlebten in Lissabon einen Traumstart, als Bernardo Silva im Zweikampf mit Nemanja Gudelj den Ball eroberte, den sich dann Renato Sanches schnappte und in Minute zwei eiskalt abschloss.

Die Serben wirkten aber alles andere als geschockt und hatten bei einem Vlahovic-Stangenschuss Pech (12.). Der Ausgleich fiel trotzdem noch vor der Pause, weil Rui Patricio einen abgefälschten Schuss von Dusan Tadic nicht bändigen konnte (33.). Auch nach dem Seitenwechsel wirkten die Portugiesen alles andere als souverän und wurden in der 90. Minute dafür bestraft. „Joker“ Aleksandar Mitrovic köpfelte sein Team nach einer Tadic-Hereingabe nach Katar.

Cristiano Ronaldo (POR)
Reuters/Pedro Nunes
Cristiano Ronaldo ging wie immer voran, aber das reichte dieses Mal nicht: Portugal muss ins Play-off

Die Spanier wirkten in Sevilla vor allem darauf bedacht, kein Gegentor zu kassieren. Topchancen gab es trotz gewohnt viel Ballbesitz kaum, gefährlicher waren vorerst die Schweden. Ein Volley von Leipzigs Emil Forsberg strich nur haarscharf am langen Eck vorbei (38.), zudem setzte Alexander Isak einen Abschluss aus 14 Metern nach Azplicueta-Fehlpass in die Wolken (48.). Mit Fortdauer der zweiten Hälfte nahm die Überlegenheit der Spanier zu, auch dank „Joker“ Alvaro Morata.

Der Stürmer ließ zwei Chancen zwar noch aus, sorgte mit der dritten aber für den Goldtreffer. Der 29-Jährige reagierte nach einem an die Latte abgewehrten Olmo-Schuss am schnellsten und fixierte in der 86. Minute den Endstand. Damit sind die Spanier zum zwölften Mal in Folge bei einer WM-Endrunde dabei. Schwedens Altstar Ibrahimovic konnte sich als „Joker“ ab der 73. Minute nicht wirklich in Szene setzen. Bei der Partie agierte Harald Lechner als Vierter Offizieller.

Kroatien feiert im Regen von Split

Die Kroaten waren beim 1:0 gegen Russland in Split überlegen, der einzige Treffer resultierte allerdings aus einem Eigentor von Pechvogel Fedor Kudrijaschow (81.). Der Linksverteidiger beförderte den Ball nach einer Flanke in Torjägermanier ins eigene Tor. Gespielt wurde bei fast irregulären Verhältnissen. Der Ball blieb aufgrund des Dauerregens immer wieder stehen, bei vielen Aktionen spielte der Zufall eine Rolle.

Jubel der Kroaten nach dem Match
Reuters/Antonio Bronic
Der Vizeweltmeister ist auch wieder dabei: Kroatien reist zur Endrunde nach Katar

„Ich weine nicht oft, aber dieser Sieg war einer der größten sportlichen Momente in meinem Leben. Die Erleichterung ist groß. Was wir heute erreicht haben, ist unbezahlbar“, sagte der zuletzt unter Druck geratene kroatische Teamchef Zlatko Dalic. Erleichtert war nach einem „schwierigen Match“ auch Offensivstar Luka Modric: „Wir hatten das nötige Glück beim Tor, haben es uns aber verdient, so wie wir aufgetreten sind. Wir waren geduldig und haben an uns geglaubt.“

Deutschland bleibt unter Flick makellos

Deutschland hatte Rang eins schon vor dem Qualifinish in der Tasche, unabhängig davon gab sich die DFB-Elf in Armenien beim 4:1 keine Blöße. Kai Havertz (15.), Ilkay Gündogan (45.+4/Elfmeter, 50.) und Jonas Hofmann (64.) sorgten dafür, dass auch das siebente Spiel unter Neo-Teamchef Hansi Flick gewonnen wurde. Henrich Mchitarjan gelang mit einem Elfmeter nur der Ehrentreffer. Für Nordmazedonien, das als Zweiter im Play-off spielt, avancierte beim Heim-3:1 gegen Island Eljif Elmas mit einem Doppelpack (65., 86.) zum Matchwinner. Rumänien blieb trotz eines 2:0 in Liechtenstein nur Rang drei in der Gruppe J.

Bisher für die Fußball-WM 2022 qualifizierte Teams (insgesamt 32 Startplätze/neun vergeben): Katar (Gastgeber), Dänemark, Deutschland, Brasilien, Frankreich, Belgien, Kroatien, Serbien, Spanien

Fix im Europa-Play-off (zwölf Teilnehmer um drei Tickets): Österreich, Schottland, Russland, Nordmazedonien, Portugal, Schweden