Christopher Trimmel (AUT)
GEPA/Wolfgang Jannach
WM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat am Montag die WM-Qualifikation mit einem 4:1-Heimsieg gegen Moldawien abgeschlossen. Die ÖFB-Auswahl wurde dabei trotz des Gegentreffers über weite Strecken der Partie defensiv kaum gefordert. Offensiv konnte das Team von Coach Franco Foda aber durchaus überzeugen. Marko Arnautovic mit einem Doppelpack und Christopher Trimmel mit seinem Premierentreffer im ÖFB-Team stachen heraus.

Heinz Lindner: Befriedigend

Lindner kehrte gegen Moldawien ins ÖFB-Tor zurück. In seinem ersten Länderspiel seit 10. Juni 2019 war der Basel-Goalie allerdings schwer unterbeschäftigt. Für Linder gab es daher keine Gelegenheit sich in irgendeiner Weise auszuzeichnen. Die Moldawier gaben in der ersten Hälfte keinen einzigen Torschuss ab. Dafür ging dann der einzige Torabschluss der Moldawier im gesamten Spiel gleich rein, wobei Lindner chancenlos war. In der 64. Minute war er bei einer Hereingabe erstmals auch mit den Händen am Ball.

Christopher Trimmel: Sehr gut

Der Rechtsverteidiger war defensiv unterbeschäftigt und nutzte das für einige Offensivaktionen, die auch von Erfolg gekrönt waren. Zum 1:0 leistete er den Assist und erzielte in der 22. Minute in seinem 20. Länderspiel auch seinen ersten Teamtreffer. In Abwesenheit von David Alaba war er auch oft für die ruhenden Bälle zuständig, die er nicht ungefährlich in den Strafraum brachte. Nach der Rückkehr von Stefan Lainer wird er aber wohl wieder in die zweite Reihe rücken.

Philipp Lienhart: Befriedigend

Der Freiburg-Legionär hatte wie die gesamte Abwehr einen überschaubaren Arbeitstag. Die wenigen Aufgaben, die zu lösen waren, erledigte Lienhart unaufgeregt. Vielleicht sank im Verlauf des Spiels ein wenig die Aufmerksamkeit, denn beim Gegentreffer verschlief Lienhart die Aktion. Er hob nicht nur das Abseits auf, sondern überließ Torschützen Ion Nicolaesco völlig freie Bahn.

Aleksandar Dragovic: Befriedigend

Dragovic kehrte in die Startelf zurück und ersetzte den gelbgesperrten Martin Hinteregger in der Innenverteidigung. Sein 98. Länderspiel wurde zu einer leichten Übung für den Routinier. Viel zu erledigen gab es fast eine Stunde lang nicht. Nach der Pause ging ein Eckball von ihm knapp über das Tor.

Andreas Ulmer: Befriedigend

Ulmer ersetzte den bereits abgereisten Alaba als Linksverteidiger. Für den Salzburger gilt dasselbe wie für seine Abwehrkollegen – kaum Arbeit. Ulmer setzte den einen oder anderen Offensivakzent, konnte dabei aber nicht so glänzen wie Trimmel auf der rechten Seite. Sein Highlight war ein sehenswerter Steilpass über gut 60 Meter auf Grüll.

Nicolas Seiwald: Befriedigend

Der Youngster aus Salzburg kam gegen Moldawien zu seinem zweiten Länderspieleinsatz und bekleidete erneut die Position im defensiven Mittelfeld. Seiwald präsentierte sich dabei mit Lauffreude und gutem Zweikampfverhalten als Zukunftsaktie. In die Rolle, auch spielerische Verantwortung zu übernehmen, muss er aber noch hineinwachsen.

Florian Grillitsch: Gut

Grillitsch agierte gewohnt ballsicher und hatte im Spielaufbau eine sehr geringe Fehlerquote. Der Druck auf ihn hielt sich aber auch in Grenzen, womit er nach Belieben schalten und walten konnte. Mit seinen Körpertäuschungen ließ er die Moldawier ins Leere fahren. Einzig bei seinen Pässen fehlte die nötige Präzision. In der 58. Minute wurde er ausgetauscht, danach fehlte die Ruhe im ÖFB-Spiel.

Louis Schaub: Befriedigend

Nach seinem Doppelpack gegen Israel wurde Schaub mit einem Platz in der Startelf belohnt. Er ersetzte Alessandro Schöpf auf dem rechten Flügel. Der Köln-Legionär versuchte stets anspielbar zu sein und verließ auch das eine oder andere Mal seine Position, um aktiver ins Spiel eingebunden zu sein. Schaub konnte der Partie allerdings nie so einen Stempel aufdrücken wie als „Joker“ gegen Israel.

Marcel Sabitzer: Befriedigend

Der Bayern-Legionär verzeichnete gleich in der achten Minute eine Chance, als sein Schuss am langen Eck vorbeiging. Vor dem 1:0 ließ er den Ball mit viel Übersicht durch die Beine für Arnautovic durch. Sabitzer machte wieder jede Menge Meter und spielte sehr mannschaftsdienlich. Allein Gefahr für das Tor konnte er nur selten entwickeln.

Marco Grüll: Gut

In seinem dritten Länderspiel lieferte der Rapidler seine bisher beste Leistung ab. Grüll kam immer wieder mit Tempo über den Flügel und verzeichnete in der 14. und 31. Minute Schüsse. Mit einem Fersler auf Ulmer bewies er technisches Vermögen. In der 54. Minute holte Grüll auch den Elfmeter zum anschließenden 3:0 raus. Belohnen hätte er sich mit seinem Premierentreffer auch noch können. Statt selbst abzuschließen, wollte er unbedingt auf Arnautovic auflegen, was schiefging.

Marko Arnautovic: Sehr gut

In Vertretung von Alaba führte Arnautovic das ÖFB-Team als Kapitän auf das Feld. Einem technischen Gustostückerl gleich zu Beginn ließ der Bologna-Legionär mit einem Flachschuss bereits in der vierten Minute den wichtigen frühen Führungstreffer folgen. Arnautovic blieb aktiv, arbeitet in der einen oder anderen Szene auch nach hinten und setzte immer wieder seine Mitspieler ein. Mit dem Elfer zum 3:0 rückte er in der ewigen ÖFB-Torschützenliste bis auf zwei Treffer an Hans Krankl heran.

Karim Onisiwo: Befriedigend

Onisiwo kam ab der 58. Minute statt Schaubs zum Einsatz. Der Mainz-Legionär agierte allerdings größtenteils über den linken Flügel und war bemüht, Aktionen zu haben. Seine beste war eine perfekte Ballannahme, der darauffolgende Steilpass geriet allerdings eine Spur zu lang.

Dejan Ljubicic: Gut

Ljubicic kam ab der 58. Minute zu seinem zweiten Länderspieleinsatz und nahm die Position von Grillitsch ein. Der Köln-Legionär agierte durchaus umsichtig. In überlegter Manier sorgte er mit einem platzierten Weitschuss nicht nur für seinen Premierentreffer, sondern auch für den 4:1-Endstand.

Stefan Ilsanker: zu kurz eingesetzt

Ercan Kara: zu kurz eingesetzt

Stefan Posch: zu kurz eingesetzt