Rapid-Interimstrainer Steffen Hofmann mit Spielern
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid setzt auf Interimscoach Hofmann

Mit Interimstrainer Steffen Hofmann auf der Trainerbank will Rapid in der 15. Runde der Admiral Bundesliga den erst fünften Saisonsieg einfahren. Gelingen soll das im ersten Spiel nach dem Ende der Trainerära von Dietmar Kühbauer am Samstag (17.00 Uhr) gegen Altach nicht irgendwie. Hofmann versprach einen mutigen Auftritt im wohl letzten Heimspiel des Jahres vor Fans. „Wir wollen Ruhe reinbringen“, sagte Hofmann. Zeitgleich gastiert Hartberg in Ried, Leader Red Bull Salzburg empfängt die Admira.

Hofmann will nicht alles umkrempeln. Einiges werde im Rapid-Spiel auch gleich bleiben. „Da sind Abschnitte dabei, die die Jungs richtig gut können, die werden wir auch beibehalten.“ Man wolle aber zwischendurch „nicht nur auf Umschaltmomente warten, sondern auch aktiver mit dem Ball eine gewisse Ruhe“ reinbringen. „Wenn man die Kugel hat, fällt das Laufen auch leichter.“

Der ehemalige Spielmacher versprach gesteigerte Attraktion. „Das Ziel muss immer sein, dass wir am Ende des Tages vor der Hütte stehen und den Ball ins Tor schießen. Das mit einem gewissen Nachdruck. Dafür stehen wir. Das ist Rapid“, sagte Hofmann voller Zuversicht. „Ich bin überzeugt davon, dass wir morgen ein richtig leiwandes Spiel machen.“

Kein Langzeitjob für Hofmann

Nachdem Rapid in der Vorwoche bei Kühbauer die Reißleine gezogen hatte, rückte der langjährige Kapitän vom Amt als Kotrainer der zweiten Mannschaft zum Interimstrainer auf. Dass er einmal hier in dieser Position sitze, sagte Hofmann dreieinhalb Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver, habe er sich nie vorstellen können. „Aber ich werde das auch nicht für allzu lange Zeit machen. Das ist auch mit zu Hause abgesprochen, sonst muss ich zu Hause die Schlüssel abgeben und Servus sagen. So sehr ich Rapid liebe, aber das ist es dann doch nicht wert.“

Bundesliga, 15. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Rapid – Altach

Allianz Stadion, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Moormann, Ullmann – Ljubicic, Knasmüllner – Arase, Fountas, Grüll – Kara

Altach: Casali – Strauss, Dabanli, Haudum, N’Diaye – Mischitz, Thurnwald, Tartarotti, Aigner, Bukta – Nuhiu

Er stellt sich einmal auf sechs Spiele ein, die bis zur Winterpause noch warten. Eventuell wird er auch früher abgelöst. Sportdirektor Zoran Barisic wollte in der laufenden Trainersuche erneut nicht viel verraten. „Die Longlist wird immer shorter.“

Vorerst wird Hofmann, der die Geschicke gemeinsam mit Kühbauers Kotrainer Thomas Hickersberger leitet, als Feuerwehrmann gebraucht. Rapid dümpelt trotz zuletzt zweier Heimsiege in Folge in der Liga auf Platz sieben herum, in 14 Spielen wurden 21 Tore erzielt und 23 kassiert.

Neue Chance für Reservisten

Der kommende Gegner erwartete sich trotz des Trainerwechsels „keine andere Systematik bei Rapid Wien. Hickersberger hat schon immer eine wichtige Rolle eingenommen“, sagte Altachs-Trainer Damir Canadi. Seine Vermutung: „Möglicherweise bekommen Spieler wieder eine Chance, auf welche in letzter Zeit nicht zurückgegriffen wurde.“

Damit dürfte der ehemalige Rapid-Trainer zum Teil recht behalten, denn die Hütteldorfer müssen gleich auf vier gestandene Innenverteidiger verzichten. Maximilian Hofmann steht als jüngster Ausfall wegen seines Status als Coronavirus-Kontaktperson nicht zur Verfügung, zudem fehlt der frisch gebackene Jungvater Koya Kitagawa. „Das ist für uns alles kein Problem. Wir haben genug gute Spieler“, sagte Hofmann und lobte zugleich die Qualität der zweiten Mannschaft.

Ried will Heimserie prolongieren

In Ried peilt Interimscoach Christian Heinle den nächsten Sieg an. Im Duell mit Tabellennachbar Hartberg wollen die „Wikinger“ auch ihre Heimserie (3 Siege, 3 Remis) fortsetzen. Ein Dreier käme beiden Teams nicht ungelegen, schließlich kann es schnell gehen: Zwar ist das Duo nur je sieben Punkte von Platz zwei entfernt, der Vorsprung auf Schlusslicht Tirol beträgt aber ebenfalls lediglich vier Zähler.

Bundesliga, 15. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Ried – Hartberg

josko Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Reiner, Lackner, Plavotic – Wießmeier, Offenbacher, Ziegl, Pomer – Bajic, Chabbi, Nutz

Hartberg: Swete – Stec, Rotter, Sonnleitner, Klem – Kainz, Horvat – Niemann, Heil, Belakovic – Tadic

„Ich hoffe, dass trotz der aktuellen Situation die Fans zahlreich ins Stadion kommen, um uns zu unterstützen. Das ist ein riesengroßer und wichtiger Faktor für uns“, sagte Heinle. Aufgrund der aktuell in Oberösterreich geltenden Coronavirus-Maßnahmen sind zwar die Stehplätze gesperrt, können aber Zuschauer (laut 2-G-Regel) ins Stadion. Sollte sich der ab Montag bundesweit geltende Lockdown über 20 Tage erstrecken, wäre das 2021 zum letzten Mal.

Heinle jedenfalls steht nach der etwas überraschenden Trennung von Andreas Heraf in der Länderspielpause weiter in der Verantwortung, gerüchteweise sollen die Innviertler mit ihrem ehemaligen Kicker und aktuellem Liechtenstein-Teamchef Martin Stocklasa aber schon einen Mann im Visier haben. „Wir müssen von Beginn an da sein, jeden Zweikampf annehmen und nach vorne mehr Spieler in den Angriff bringen. Wir dürfen auch die Bälle nicht so schnell verlieren“, stellte Heinle klar.

„Schwierige Aufgabe“ für Hartberg

Hartberg, das trotz Punktegleichheit ein um zehn Treffer besseres Torverhältnis aufweist, muss die jüngste Heimniederlage gegen Klagenfurt samt völlig verschlafenem Start ausbügeln. Trainer Kurt Russ warnte vor einer „schwierigen Aufgabe. Ried ist eine Heimmacht und spielt gerade zu Hause sehr aggressiv“, sagte der Ex-ÖFB-Teamspieler.

Kreativmann Donis Avdijaj dürfte nach seiner Verletzung zumindest in den Kader zurückkehren, Mario Sonnleitner und Christian Klem stehen Russ wieder zur Verfügung. Russ gab sich kämpferisch und optimistisch: „Wir fahren nach Ried, um zu punkten, und das wird man auch auf dem Platz sehen.“

Salzburg konzentriert gegen Admira

Für Salzburg wäre alles andere als ein Heimsieg über die Admira eine Enttäuschung. Der große Vorsprung der „Bullen“ auf die Verfolger WAC und Sturm Graz soll zumindest gehalten werden. Coach Matthias Jaissle, der nach seiner Coronavirus-Erkrankung wieder zurückkehrt, sah nach zwei Remis in den jüngsten vier Runden und das Champions-League-Spiel in Lille am Dienstag vor Augen aber Grund genug, vor dem „klassischen Ligaalltag“ zu warnen.

Bundesliga, 15. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg – Admira

Red Bull Arena, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Kristensen, Wöber, Solet, Ulmer – N. Seiwald, Camara, Aaronson, Sucic – Adeyemi, Okafor

Admira: Leitner – Zwierschitz, Datkovic, Schmiedl, Lukacevic – Malicsek, Ebner – Kronberger, Kerschbaum, Patrick – Mustapha

„Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass uns die Gegner das Leben schwermachen“, meinte Jaissle. So gab es in den jüngsten vier Ligapartien ein 1:1 in Altach, ein 2:2 in Ried und zuletzt einen 1:0-Arbeitssieg bei der Wiener Austria. Und beim 1:0 im ersten Saisonduell mit der Admira Mitte August sicherte erst ein spätes Tor von Junior Adamu (82.) den Sieg. „Im Hinspiel hat es die Admira gut gemacht, hat sich richtig aufgestellt und bis zum Ende gefightet. Wir sind gewappnet und dürfen sie sicher nicht unterschätzen.“

Adeyemi wieder voll im Training

In der Länderspielpause lief Jaissles Quarantäne aus – wie auch jene von Karim Adeyemi, der nach einem positiven Coronavirus-Test von Bayerns Niklas Süle als Kontaktperson aus dem deutschen Team zurück nach Salzburg geschickt wurde. Adeyemi stehe seit dieser Woche voll im Training, „ihm geht es gut“, so Jaissle.

In puncto Motivation konnte er jedenfalls auch angesichts eines unglamourösen Gegners keine Defizite feststellen: „Es hat uns Wochen und Monate ausgezeichnet, dass wir immer den nächsten Schritt gegangen sind, ohne den übernächsten im Kopf zu haben.“

Herzog gibt sich vorsichtig

Admira-Coach Andreas Herzog gab sich vor dem schweren Gang nach Wals-Siezenheim vorsichtig. „Wir gehen immer optimistisch in ein Spiel, sind aber natürlich auch realistisch. Salzburg ist die beste Mannschaft in Österreich, hat das höchste Tempo und die höchste Intensität. Wir müssen sehr gut verteidigen, wollen aber auch zu Möglichkeiten kommen. Im Hinspiel hat das ganz gut funktioniert“, sagte der ÖFB-Rekordinternationale.

Zuletzt kassierte die Admira aufgrund mangelnder „Killermentalität“ (Herzog) gegen Ried ein 1:2, mit 14 Punkten liegt man nur einen Zähler vor Schlusslicht WSG Tirol. „Es wird ein Fight über 90, 95 Minuten. Wir werden sehen, ob meine Mannschaft aus den letzten unnötigen Niederlagen gelernt hat“, so Herzog.